Hühnersuppe: Ein bewährtes Hausmittel gegen Erkältungssymptome?

Hühnersuppe: Ein bewährtes Hausmittel gegen Erkältungssymptome?

Vor allem in den Herbst- und Wintermonaten leiden viele Menschen an Erkältungen. Um die Symptome zu lindern, greifen viele Betroffene zu bewährten Hausmitteln. Eines der beliebtesten ist die gute alte Hühnersuppe. Doch wirkt dieses Hausmittel tatsächlich, um Erkältungsbeschwerden zu lindern?

Die Häufigkeit von Erkältungen und ihre unangenehmen Symptome

Erkältungen gehören zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Erwachsene erkranken durchschnittlich zwei bis viermal im Jahr daran. Bei Kindern kann die Anzahl der Erkrankungen sogar bis zu zehn im Jahr betragen. Verantwortlich für die verstopfte Nase und das Kratzen im Hals sind in der Regel Viren. Rund 200 verschiedene Viren können zu grippeähnlichen Symptomen führen, darunter Rhinoviren und Adeno-Viren. Die Erkältung beginnt typischerweise mit einem Kratzen im Hals, gefolgt von Schnupfen, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Husten. In der Regel verschwinden die Symptome innerhalb von sieben Tagen. Obwohl eine Erkältung zu den milden Infektionen der oberen Atemwege zählt, sind die Beschwerden oft sehr unangenehm.

Laborstudie untersucht die Wirkung von Hühnersuppe

Kein Wunder also, dass nach Hausmitteln gesucht wird, die Linderung versprechen. Die warme Hühnersuppe ist der Klassiker unter den Hausmitteln. Sie besteht je nach Zubereitungsart aus Hühnchenfleisch, Fett, Sellerie und Karotten in einer Brühe. Es gibt kaum Studien, die belegen, ob Hühnersuppe oder heiße Milch mit Honig tatsächlich bei einer Erkältung helfen. Diese Nahrungsmittel sind zu vielfältig, als dass sich ihre möglichen Effekte in einer einzigen Studie erfassen ließen, so Ernährungsforscher Axel Lorent [^1^].

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Im Jahr 2000 haben Wissenschaftler:innen jedoch im Labor eine selbstgemachte Hühnersuppe und eine aus dem Supermarkt untersucht. Sie testeten die Wirkung der Suppen auf ein im Reagenzglas befindliches Serum, das Entzündungen und Infektionen im menschlichen Körper nachahmte. Das Ergebnis: Die Hühnersuppe verlangsamt bestimmte weiße Blutkörperchen, die an Entzündungsprozessen beteiligt sind. Diese weißen Blutkörperchen, sogenannte Neutrophile, werden bei grippalen Infekten in großen Mengen freigesetzt und tragen unter anderem zur Schwellung der Schleimhäute der oberen Atemwege bei. Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Krankenkasse Barmer, erklärt: “Es kann durchaus sein, dass die Hühnersuppe entzündungshemmende Prozesse im Körper positiv beeinflusst” [^2^]. Allerdings kann diese Art von Studie nicht eindeutig klären, wie sich die Hühnersuppe im menschlichen Organismus auswirkt. Die Ergebnisse können daher lediglich als Hinweis auf die mögliche positive Wirkung betrachtet werden.

Die wärmende Wirkung der Suppe und weitere Vorteile

Hühnerfleisch enthält den entzündungshemmenden Eiweißstoff Cystein, der einen abschwellenden Effekt auf die Schleimhäute hat, so Ursula Marschall. Die Wärme der Hühnersuppe kann ebenfalls hilfreich sein, wenn sie heiß verzehrt wird. Sie verbessert die Durchblutung und fördert so die Verteilung der Immunzellen im Körper [^2^].

Ein weiterer Vorteil der Hühnersuppe ist die Flüssigkeitszufuhr. Bei einer Erkältung ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen. Dadurch trocknen die Schleimhäute nicht aus und der Schleim in Nase und Hals bleibt flüssig, was zu einer besseren Sekretion führt. Zudem sollten Erkältete im Bett bleiben und sich ausruhen, um dem Körper die notwendige Ruhe und Schlaf zu geben, die er bei einer Infektion benötigt. Auf diese Weise können Betroffene die Abwehrkräfte des Körpers unterstützen.

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Also, greift ruhig zur guten alten Hühnersuppe, wenn ihr von einer Erkältung geplagt seid! Und vergesst nicht, euch ausreichend auszuruhen und viel Flüssigkeit zu trinken.

Quellen: [^1^] [^2^]

Abbildung 1:
Hühnersuppe