Hund bellt ständig: Tipps vom Hunde-Experten Martin Rütter

Hund bellt ständig: Tipps vom Hunde-Experten Martin Rütter

Hunde können aus verschiedenen Gründen bellen, und die Art des Bellens passt sich den jeweiligen Situationen an. Vom freudig erregten Bellen bei der Heimkunft des Napffüllers bis hin zum aggressiven Anbellen von vermeintlich bedrohlichen Personen – das Bellen kann sehr unterschiedlich ausfallen.

Wenn das Bellen des Hundes jedoch ein ungewöhnliches Ausmaß annimmt, ist es wichtig, herauszufinden, warum und in welchen Situationen der Hund bellt. Auch für den renommierten Hundetrainer Martin Rütter ist dies die zentrale Frage, die zu Beginn eines jeden Trainings geklärt werden muss.

Aus seiner langjährigen Erfahrung weiß Rütter, dass hinter dem übermäßigen Bellen des Vierbeiners die unterschiedlichsten Ursachen stecken. Von erlerntem Verhalten über Frustration und Angst bis hin zu mangelnder körperlicher und geistiger Auslastung können viele Gründe für das Fehlverhalten des Hundes verantwortlich sein.

Deshalb macht es erst dann Sinn, das “Anti-Bell-Training” zu beginnen, wenn die Ursachen zweifelsfrei abgeklärt sind. Das Training sollte speziell auf den Hund abgestimmt sein, und auch die zweibeinigen Begleiter sollten in das Training einbezogen werden, da sie oft die Ursache des Problems sind.

Zum Beispiel ist das Bellen vieler kleiner Hunde ungewollt antrainiert. Wenn ein Welpe anfangs grenzenlose Aufmerksamkeit erhält, wenn er das Grundstück verteidigt oder Besucher “ankündigt”, wird er dieses Verhalten natürlich verstärken. Im Laufe der Zeit wird es dann immer schwieriger, dem Hund die passenden Grenzen zu vermitteln.

Aber auch Angst, übertriebener Wachinstinkt oder schlichtweg grenzenlose Langeweile können dazu führen, dass ein Hund ein Dauerkonzert veranstaltet. Oft ist der Halter nicht ganz unschuldig an den Ursachen für dieses Verhalten. Eine geregelte Tagesstruktur kann bereits Wunder bewirken.

Ständiges Bellen beim Klingeln an der Haustüre – diese Maßnahmen sind sinnvoll

Es ist ratsam, bereits beim Welpen damit zu beginnen, unerwünschtes Bellen in die richtigen Bahnen zu lenken. Aber auch bei einem älteren Hund ist das Training durchaus möglich. Die meisten Hunde sind bis ins hohe Alter lernfähig und willig. Das Bellen, wenn es an der Tür klingelt, ist vermutlich der Klassiker schlechthin.

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Hier sind einige sinnvolle Maßnahmen, die Sie ergreifen können:

  • Gewöhnen Sie den Hund von Anfang an daran, dass es genügt, wenn er mit einem kurzen Bellen Ihre Aufmerksamkeit erregt.
  • Der Hund sollte lernen, dass Sie übernehmen, wenn er seinen Job gemacht hat. Idealerweise geht der Hund anschließend von selbst auf seinen Platz, während Sie die Tür öffnen.
  • Wenn der Besuch drinnen ist, wartet der Hund, bis sich alle gesetzt haben, und dann darf er die Gäste begrüßen. Natürlich ist es auch kein Weltuntergang, wenn der Hund einen Neuankömmling so freudig begrüßt, dass er ihn gleich beschnuppert. Keine Regel ohne Ausnahme.
  • Generell sollten Sie versuchen, den Hund so zu erziehen, dass das Klingeln an der Tür nicht für permanente Aufregung sorgt. Das ist nicht nur für Sie und Ihre Gäste entspannter, sondern auch für den Hund.

Deutliche Ansagen helfen

Generell gilt für alle Hundetrainings: Klare Ansagen, ruhiges aber bestimmtes und vor allem eindeutiges Verhalten, keine Hektik und kein hysterisches Geschreie. Ihr vierbeiniger Kumpel wird sehr schnell verstehen, worum es geht und was von ihm erwartet wird. Vor allem sollten Sie jedoch auf Ihren Hund eingehen, ihm jederzeit Sicherheit vermitteln und ihn sowohl körperlich als auch geistig auslasten – dann erledigen sich viele Bellattacken wie von selbst.

Schauen Sie sich einmal in Ihrer Umgebung genauer um, Sie werden feststellen, dass sich die Verhaltensweisen der Hunde und ihrer Begleiter oft stark ähneln – und das ist keineswegs ein Zufall.