Dein Hund brummt wie ein Bär? Keine Sorge, in den meisten Fällen gibt es keinen Grund zur Panik. Viele Ursachen für das Brummen sind völlig harmlos und es besteht kein aggressives Verhalten dahinter.
Allerdings kann das häufige Brummen auch ein Zeichen für psychische Probleme oder sogar Schmerzen bei deinem Hund sein. Damit du verstehst, wie du die ungewohnten Geräusche deines Lieblings interpretieren kannst, habe ich hier die 11 häufigsten Gründe für das Brummen beim Hund zusammengestellt.
Die 11 häufigsten Ursachen für das Brummen beim Hund
Typischerweise ist der Hund in entspannter Körpersprache, wenn er aus diesen Gründen brummt. Auch demente Tiere können ihre Kommunikationsmittel nicht mehr sinnvoll nutzen und brummen oft ohne erkennbaren Anlass.
Unterschied zwischen Knurren und Brummen
Häufig sind Hundebesitzer unsicher, ob ihr Hund knurrt oder brummt. Es ist verständlich, denn die Geräusche ähneln sich sehr. Aber in Bezug auf die Hundekommunikation könnten die beiden Töne nicht unterschiedlicher sein. Ein Faustregel besagt:
- Knurren: Der Hund möchte damit jemand anderem (Artgenossen, andere Tiere, Menschen) etwas Wichtiges mitteilen.
- Brummen: Es handelt sich dabei eher um eine Gemütsäußerung des Hundes, die selten mit eindeutiger Körpersprache verbunden ist und nicht zur “klassischen” Hundekommunikation gehört.
Brummen bedeutet keine Aggression
Knurren ist eine wichtige Eskalationsstufe beim Hund. Es signalisiert: “Lass mich in Ruhe, wenn du das nicht ernst nimmst, werde ich gewalttätig.” Wenn die Drohgeste ignoriert wird, kann der Hund zubeißen. Ganz anders ist das Brummen. Es bedeutet generell keine Aggression. Auch wenn der Hund schlecht gelaunt oder frustriert ist, musst du keine Angriffe befürchten. Nicht alle Hunde brummen, manche verbringen ihr ganzes Leben ohne dieses Geräusch von sich zu geben.
Verhalten abgewöhnen?
Einigen Hundebesitzern gefällt das Brummen ihres Vierbeiners nicht. Sie möchten ihm das Geräusch abgewöhnen oder sogar verbieten. Aber eigentlich gibt es keinen Grund dazu, da es nur uns Menschen stört. Wenn du es dennoch abgewöhnen möchtest, bedenke bitte, dass es sich bei dem Brummen um ein angelerntes Verhalten handelt. Der Hund hat herausgefunden, dass es ein effektives Kommunikationsmittel mit uns Menschen ist – eine Art “Fremdsprache” des Hundes. Du würdest deinem Hund also keine wichtige Lautäußerung nehmen. Außerdem ist das Brummen auch für uns vorteilhaft, da es deutlich einfacher zu verstehen ist als die oft verdeckte Körpersprache der Tiere.
Hund brummt: 6 bewährte Lösungsmöglichkeiten
Es ist möglich, das Brummen zumindest etwas zu reduzieren, indem du deinem Hund beibringst, den Laut bei bestimmten Anlässen nicht zu verwenden. Dadurch sparst du dir viele Nerven. Andererseits ist es ratsam, vor allem die Ursachen für das Brummen zu lösen, wenn es negative Anlässe gibt. Wenn der Hund keinen Grund zur Klage hat, wird er auch weniger brummen.
1. Flehendes Brummen ignorieren
Wenn du überzeugt bist, dass dein Hund das Brummen erlernt hat, um dir auf die Nerven zu gehen, gibt es eine einfache Lösung: Ignoriere das unerwünschte Verhalten, um es abzustellen. Das erfordert etwas Disziplin, ist aber sehr effektiv. Was der Hund gelernt hat, kann er auch wieder verlernen.
2. Hund mehr Aufmerksamkeit schenken
Als Alternative zum Ignorieren kannst du auch der Forderung deines Hundes nachgeben. Das bedeutet jedoch nicht, dass du sofort zur Stelle sein musst, wenn dein Liebling Aufmerksamkeit möchte. Es ist ratsam, dass du bestimmst, wann der Hund Aufmerksamkeit bekommt. Dennoch solltest du dir Zeit für deinen Hund nehmen und ihn als Familienmitglied wahrnehmen. Plane regelmäßige Zeiten ein, in denen du dich ausschließlich dem Hund widmest. Dadurch wird aus Frust idealerweise ein zufriedenes Brummen.
3. Beschäftigungsmöglichkeiten bieten
Biete deinem Hund auch alleine Beschäftigungsmöglichkeiten an, um Langeweile vorzubeugen. Spielgelegenheiten wie Intelligenzspielzeug oder Kauknochen können dabei helfen. Zudem solltest du auch darüber nachdenken, deinen Hund körperlich mehr auszulasten. Gemeinsame Aktivitäten wie Team-Sport für Mensch und Hund sind eine gute Möglichkeit, das Tier glücklich und zufrieden zu machen.
4. Ernährungsumstellung
Manchmal lohnt es sich, die Ernährung deines Hundes umzustellen. Dies ist besonders ratsam, wenn dein Hund aufgrund chronischer Schmerzen häufig brummt. Bei empfindlicher Verdauung können spezielle Sensitiv Hundefutter helfen. Hypoallergene Sorten sind vor allem bei Futtermittelintoleranzen empfehlenswert. Bei Gelenkproblemen gibt es ebenfalls Lösungen, wie zum Beispiel Gelenk-Mixe oder Grünlippmuschel als Futterzusatz, um den Bewegungsapparat zu regenerieren und Schmerzen zu lindern.
5. Verhaltensberatung
In manchen Fällen kann eine professionelle Verhaltensberatung die beste Lösung sein. Speziell ausgebildete Hundetrainer oder -psychologen analysieren die Dynamik im Haushalt anhand von Beobachtungen. Sie können dir Hinweise auf die wahren Probleme geben, die deinen Hund zum unzufriedenen Brummen bringen. Wenn du einmal auf dem richtigen Weg bist, ist es viel einfacher, eine systematische Lösung zu planen.
6. Im Zweifel: Auf zum Tierarzt
Wenn du überzeugt bist, dass dein Hund aufgrund gesundheitlicher Probleme unwohl ist und brummt, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. In einigen Fällen, wie zum Beispiel bei Verdacht auf Vergiftung, musst du sofort handeln. In anderen Fällen reicht ein vereinbarter Termin in der Sprechstunde. Das Brummen kann ein wichtiger Hinweis für die Diagnose sein. Bereite dich also gut vor und erzähle dem Tierarzt, zu welchen Anlässen dein Hund sich so verhält.
FAQs
Häufig gestellte Fragen zum Thema Hund und Brummen.