Wenn ein Hund Kot frisst, handelt es sich um mehr als nur ein ästhetisches Problem. Es ist oft ein Zeichen für eine schwerwiegende Verhaltensstörung. Viele Hundebesitzer ekeln sich vor ihrem eigenen Hund, wenn er mit einem kotverschmierten Maul voll menschlichen Fäkalien zwischen den Zähnen vor ihnen steht. Eltern graust es bei dem Gedanken, dass ihr Hund voller fremder Hundescheiße oder sogar menschlicher Exkremente von den eigenen kleinen Kindern abgeknuddelt wird. Das Thema Kotfressen ist vielen Hundebesitzern peinlich. Aber sie sind nicht alleine damit. Es gibt viele Möglichkeiten, das Problem in den Griff zu bekommen. In dieser Dokumentation finden Sie medizinische Mittel, verhaltenstherapeutische Ansätze und alte Hausmittel, die Ihnen und Ihrem Hund weiterhelfen können.
A. Ausgangslage
- Der Hund frisst Kot, vor allem Hundekot, aber auch Katzenscheiße und menschliche Exkremente.
- Der Hund sucht regelrecht nach Kot und entwickelt einen Heißhunger darauf.
- Manche Hunde essen sogar den eigenen Kot.
- Nach dem Kotfressen erbrechen manche Hunde den Kot in der Wohnung und bekommen oft auch Durchfall.
A.1 Hintergrundinfos: Durch Kot übertragbare Krankheiten
- Giardien (hochinfektiöse, parasitäre Einzeller)
- Wurmeier
- Spulwürmer
- Bandwürmer (Hundebandwurm-Arten, Fuchsbandwurm)
- Hepatitis
- Parvovirose (hochinfektiöse Viruserkrankung)
- Toxoplasmen aus dem Katzenkot
- Salmonellen (aus Hühnerscheiße oder Nagetier-Kötel)
A.2 Hintergrundinfos: Risikofaktoren und Folgen des Kotfressens
- Kot enthält Parasiten, Krankheitserreger und verursacht häufig Durchfall.
- Der Hund kann Krankheiten und Parasiten auf den Menschen übertragen.
- Der Hund stinkt abstoßend aus dem Maul.
B. Sofortmaßnahmen
- Jeglicher Kontakt zu Kot muss grundsätzlich verhindert werden.
- Kothaufen im eigenen Garten und in der Wohnung sofort entfernen.
- Den Hund an der Leine führen oder zeitweise einen Maulkorb aufsetzen.
- Die Ernährung überprüfen und gegebenenfalls umstellen.
- Mehr Aufmerksamkeit und Beschäftigung dem Hund geben, um Langeweile zu vermeiden.
C. Ursachenforschung
- Kotfressen kann verschiedene Ursachen haben, wie Mangelernährung, Diät, Parasiten-Befall oder eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse.
- Auch falsch geprägtes Verhalten während der Welpenentwicklung oder ein falsch erlerntes Verhaltensmuster können eine Rolle spielen.
D. Wann zum Tierarzt?
- Bei Anzeichen für weitere Krankheiten oder Mangelerscheinungen.
- Zur Abklärung oder Behandlung von möglichen organischen Ursachen des Kotfressens.
- Kotprobe zum Tierarzt mitbringen.
E. Verhaltenstherapie
- Erziehung des Hundes zur Sauberkeit und Hygiene.
- Gegenkonditionierung bei Kotfressen und Weglocken vom Kot mit einem Leckerli.
- Training gegen Kotfressen analog zum Anti-Giftköder-Training.
- Defizite des Hundes beseitigen und ihn psychisch und physisch auslasten.
F. Hausmittel
- Vor dem Gassigehen stinkigen Käse oder Ananas zum Futter geben.
- Andere Hausmittel wie Bierhefe, Heilerde oder Trockenpansen ausprobieren.
G. Produkte gegen das Kotfressen
- Nahrungsergänzungsmittel wie MicroMineral oder DarmAktiv.
- Heilerde oder Moortrunk zur Unterstützung der Darmflora.
Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über das Thema Kotfressen beim Hund und zeigt verschiedene Möglichkeiten auf, wie man das Problem in den Griff bekommen kann. Es ist wichtig, die Ursachen des Kotfressens zu untersuchen und gegebenenfalls tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.