Wenn dein vierbeiniger Freund mit dir oder anderen spielt, wirst Du hin und wieder feststellen, dass er beginnt, zu knurren. Gewöhnlich ist dieser Laut ein Warnsignal, es kommt aber auf den Kontext an: Im Spiel kann Knurren auch eine harmlose Reaktion darstellen.
Aber nicht immer: Gelegentlich teilt der Hund so auch sein Missfallen mit – wenn Du seine Signale ignorierst, könnte es dann unter Umständen sogar gefährlich werden.
Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest Du dich also genau informieren, was den Hund treiben könnte. Dafür habe ich dir die 8 häufigsten Gründe zusammengestellt, warum ein Vierbeiner beim Spielen knurrt.
8 Gründe, warum ein Hund beim Spielen knurrt
Wenn Hunde beim Spielen knurren, kann das sowohl positive als auch negative Gründe haben: Sie nutzen den Laut sowohl als Teil des Spiels als auch zur Warnung anderer.
Als Laie ist es gar nicht so einfach, den Kontext der Geräusches zu erkennen. Hilfreich für sich könnten die folgenden Daten aus einer Studie mit 32 tierischen Teilnehmern und 204 wissenschaftlichen Knurrgeräuschen sein.
Du siehst also: Hunde, die spielerisch knurren, tun dies deutlich kürzer und etwas tiefer als Vierbeiner, die Aggressionen zeigen.
Die genauen Ursachen sind allerdings von Einzelfall zu Einzelfall ebenfalls unterschiedlich. Meistens knurren spielende Hunde aus einem der folgenden acht Gründe.
Grund zur Sorge hast Du dann eigentlich nicht: Sollte der Hund wirklich beißen, geschieht das eigentlich immer gehemmt und aus Versehen.
Wenn Du die Initiative ergreifst und den Hund zum Spielen aufforderst, besteht eine gute Chance, dass er nicht sonderlich motiviert ist. Wenn Du trotzdem beharrlich bleibst, ist es gut möglich, dass das Tier beginnt, zu knurren – das ist dann eine Art Warnung.
Häufig ist der Vierbeiner dabei in einer eher defensiven Position oder liegt. Wenn der Hund jemand anderen zum Spielen auffordert, tritt dieses Verhalten nicht auf.
Knurren: Wichtiger Teil der Hundekommunikation
Wenn ein Hund knurrt, wird das von vielen Haltern sehr kritisch gesehen: Sie halten diese Lautäußerung für unerwünschtes Verhalten und tun viel dafür, ihnen diese vermeintliche Unart abzugewöhnen.
Manche Besitzer gehen dann so weit, mit ihrem Schützling zu schimpfen oder ihn gar zu bestrafen. Auch technische Mittel wie Erziehungshalsbänder werden gelegentlich eingesetzt.
Aber ist es wirklich sinnvoll, dem Hund das Knurren auszutreiben? Die meisten Experten sagen nein. Stattdessen verweisen sie darauf, dass es sich bei diesem Laut um ein wichtiges Kommunikationsmittel der Tiere handelt.
Als Warnsignal unersetzbar
Wie ich vorher erklärt habe, kann Knurren vieles bedeuten. Oft ist es aber eine ausdrückliche Warnung des Vierbeiners. Dem vorhergegangen sind meistens viele andere Signale, die von Menschen – insbesondere Kindern – aber oft kaum oder überhaupt nicht wahrgenommen werden.
Spielender Hund knurrt: 5 Lösungen
Statt sich mit dem Knurren an sich zu beschäftigen, solltest Du dich deshalb lieber daran machen, die Ursachen, die zu dem Verhalten führen, zu bekämpfen. Dafür besonders geeignet sind die folgenden 5 Lösungsansätze.
1. Tierarztbesuch
Wenn dein Hund beim Spielen aufgrund einer Krankheit oder einer Verletzung knurrt, solltest Du ihn zunächst in Ruhe lassen. Anschließend ist es sehr empfehlenswert, einen Termin beim Tierarzt zu machen.
Diesem schilderst Du dann die Symptome. Dabei ist es auch wichtig, zu erklären:
- Wann der Hund beim Spielen knurrt
- Welche Bewegungen er davor gemacht hat
- Welche Körperregionen Du berührt hast.
Das grenzt die Möglichkeiten einer Diagnose schon gut ein. Die Therapie ist anschließend abhängig von der festgestellten Grunderkrankung, in vielen Fällen kann der Tierarzt aber auch Entwarnung geben.
2. Verhaltensschulung
In manchen Fällen wird der Tierarzt aber nur sehr begrenzt etwas tun können. Wenn der Hund aufgrund von psychischen Ursachen oder einer gestörten Rangordnung beginnt, zu knurren, ist eher ein Hundepsychologe oder Verhaltensberater angebracht.
Dieser weiß, dass derartige Probleme eigentlich nie alleine beim Hund liegen, sondern auch die Halter in Verantwortung sind. Deshalb beobachten die Experten das Verhältnis zwischen Mensch und Tier, aufbauend auf ihrer Analyse geben sie dann wertvolle Tipps und Ratschläge zum Zusammenleben.
Diese Vorgehensweise ist nicht nur sehr vielversprechend, sondern auch schonend: Oft sind die Ergebnisse langfristig wirksam und deutlich effektiver als z.B. Psychopharmaka.
3. Grenzen des Vierbeiners respektieren
Generell lässt sich das Knurren oft vermeiden, wenn Du die Grenzen des Vierbeiners respektierst: Ein Hund ist keine Maschine, weshalb Du nicht erwarten solltest, dass er immer spielbereit ist, nur weil Du das wünschst.
Auch die empfindlichen Bereiche des Vierbeiners solltest Du kennen und beachten. Weiterhin solltest Du es auf jeden Fall vermeiden, den Hund – auch aus Spaß – auf dem falschen Fuß zu erwischen und zu überraschen. Dann könnte sich der Vierbeiner nämlich bedroht fühlen und nicht nur knurren, sondern sogar zuschnappen oder beißen.
4. Beim Spiel mit Fremden präsent sein
Sollte dein Vierbeiner generell dazu neigen, beim Spielen hin und wieder gereizt zu reagieren, bist Du als Bezugsperson gefordert: Wenn Kinder oder Personen, die nicht aus deinem Haushalt stammen, mit ihm herumtollen, solltest Du auf jeden Fall präsent sein.
Wenn Du deinen Liebling kennst, kannst Du am besten einschätzen, wann es brenzlig wird und im Ernstfall sofort einschreiten. Die Sicherheit aller Beteiligten muss dabei an erster Stelle stehen!
5. Ernährungsumstellung
In einigen Fällen kann auch das Futter helfen: Wenn ein Hund sehr ängstlich ist oder unter chronischem Stress leidet, lohnt es sich manchmal, auf ein Hundefutter für nervöse Hunde umzusteigen.
Diese Mischungen enthalten besonders hochwertige Proteinquellen, die den Hormonhaushalt der Tiere oft positiv beeinflussen. Weiterhin haben sie einen eher hohen Kohlenhydratanteil, der als “Nervennahrung” dient.
In ganz schwierigen Fällen können auch pflanzliche Beruhigungsmittel helfen, die Du dann als Nahrungsergänzung ins Futter mischen kannst.