Ein Hund mit Wasser im Bauch zu haben, auch bekannt als Wasserbauch oder medizinisch als Aszites (Bauchwassersucht), ist eine ernsthafte Erkrankung. Viele Hundebesitzer stellen sich die Frage, ob und wann es unvermeidlich ist, ihren geliebten Vierbeiner einzuschläfern. In diesem Artikel bieten wir dir hilfreiche Informationen, um dir bei dieser schwierigen Entscheidung zu helfen.
Wann ist es notwendig, einen Hund mit Wasser im Bauch einzuschläfern?
Ob und wann ein Hund mit Wasser im Bauch eingeschläfert werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Schwere der Erkrankung, dem allgemeinen Gesundheitszustand und dem Leidensdruck des Hundes. Diese Entscheidung sollte immer in Absprache mit einem Tierarzt getroffen werden.
Schwere der Erkrankung
Wenn sich bereits eine große Menge Wasser angesammelt hat, die Erkrankung im Endstadium ist oder wichtige Organe stark beeinträchtigt sind, ist es ratsam, mit dem Tierarzt über eine mögliche Einschläferung zu sprechen.
Allgemeiner Gesundheitszustand
Falls weitere Erkrankungen zusammen mit dem Wasser im Bauch auftreten oder der Hund bereits ein hohes Alter erreicht hat, in dem er kaum noch am Leben teilnimmt und Schmerzen hat, ist es angemessen zu überlegen, ob eine Erlösung für ihn in Frage kommt.
Leidensdruck
Ein Hund mit Wasser im Bauch kann unter starken Schmerzen, Verdauungsproblemen und Atembeschwerden leiden. Wenn Behandlungen nicht (mehr) ausreichend wirken, sollte man in Erwägung ziehen, den Hund von weiterem Leid zu befreien. Der Tierarzt Hugo van Duijn schreibt in seinem Buch “Ist es nicht zu früh?”, dass das elende Leben und Leiden eines Hundes nicht verlängert werden sollte, wenn sich der Hund eindeutig in der letzten Lebensphase befindet.
Wie lange kann ein Hund mit Wasser im Bauch noch leben?
Die Lebenserwartung eines Hundes mit Wasser im Bauch hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Ursache, dem allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes und den Behandlungsmöglichkeiten sowie dem Erfolg der Behandlung. Im Gegensatz zu Wasser in der Lunge, das die Lebenserwartung auf maximal ein Jahr begrenzen kann, können Hunde mit Wasser im Bauch durchaus noch einige Jahre weiterleben. Allerdings müssen sie lebenslang Medikamente einnehmen. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen es schnell zu kritischen Situationen kommen kann und die Lebenserwartung gering ist. Daher sollte diese Frage immer individuell mit einem Tierarzt besprochen werden.
Wie kann man einen Wasserbauch beim Hund behandeln?
Um eine Einschläferung des Hundes zu vermeiden, gibt es verschiedene Möglichkeiten, einen Wasserbauch zu behandeln. Dazu gehören Diäten, Medikamente und gegebenenfalls Operationen.
Diät
Eine Diät zur Behandlung des Wasserbauchs ist in jedem Fall einen Versuch wert, um eine Einschläferung zu verhindern. Dabei sollten folgende Tipps beachtet werden:
- Reduziere den Salzgehalt des Futters und der Snacks auf ein Minimum, da Salz das Wasser bindet und die Ansammlung im Bauch fördert.
- Achte auf eine kalorienreduzierte Ernährung, falls der Hund übergewichtig ist, da dies das Herz belasten kann.
- Gib deinem Hund Eier zur Schonung der Darmschleimhaut und zur Förderung der Entgiftung durch die Leber.
- Verabreiche bei Darmentzündungen leicht verdauliche Schonkost, um Energie zu sparen.
- Sorge für eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Nährstoffen.
Medikamente
Es werden Medikamente eingesetzt, die auf die Behandlung der Ursache abzielen. Diese sollen die überschüssige Flüssigkeit im Bauch verringern und die Ursache kontrollieren. Zu den häufig verwendeten Medikamenten gehören:
- Diuretika mit dem Wirkstoff Spironolacton zur Herabsetzung des Bluthochdrucks
- Harntreibende Hausmittel wie Brennnesseltee als Alternative
- Herzmedikamente bei Herzerkrankungen als Auslöser
- Antiphlogistika gegen Darmtraktentzündungen als Ursache
Operationen
In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um überschüssiges Wasser aus dem Bauchraum abzulassen. Diese Operation, bekannt als Parazentese, lindert zwar den Leidensdruck des Hundes und ermöglicht eine längere Lebensdauer, bekämpft jedoch nicht die Ursache. Die Operation kann mehrmals wiederholt werden. In manchen Fällen kann auch das Setzen eines Dauerkatheters erwogen werden, wenn sich der Bauchraum nach dem Ablassen des Wassers schnell wieder füllt. Allerdings ist dies für den Hund in der Regel langfristig eine Qual.
Leber- und Nierenschädigungen gehören zu den häufigsten Ursachen für einen Wasserbauch beim Hund. Je nach Art und Schwere der Schädigungen können Operationen die Funktion dieser Organe verbessern, wie zum Beispiel die Entnahme einer erkrankten Niere oder das Entfernen eines Lebertumors, wenn dadurch die Funktion der Leber wiederhergestellt werden kann.
Hattest du schon einmal die schwierige Entscheidung, deinen Hund einzuschläfern, weil er einen Wasserbauch hatte? Teile deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren!