Bist du auch der Meinung, dass Rüden immer kastriert und Hündinnen immer sterilisiert werden, um sie unfruchtbar zu machen? Dann liegst du falsch! Eine Sterilisation ist nämlich unabhängig vom Geschlecht des Hundes und eine Alternative zur Kastration. Lass mich dir erklären, worin der Unterschied liegt und was bei einer Sterilisation genau passiert.
Kastration vs. Sterilisation
Bei der Kastration entfernt der Tierarzt die Hoden oder Eierstöcke des Hundes vollständig. Dadurch wird der Hund unfruchtbar. Bei der Sterilisation hingegen durchtrennt der Tierarzt entweder die Samenleiter beim Rüden oder die Eileiter bei der Hündin. Dadurch werden die Spermien bzw. Eizellen im Körper nicht mehr transportiert und eine Befruchtung ist nicht mehr möglich. Wichtig zu wissen: Beide Eingriffe werden unter Vollnarkose durchgeführt und dauern in der Regel nicht länger als eine Stunde.
Ablauf der Operation
Um dir einen groben Überblick über den Ablauf einer Sterilisation zu geben, habe ich hier die wichtigsten Schritte für dich zusammengefasst:
- Voruntersuchung: Vor der Operation erklärt der Tierarzt dem Besitzer das Vorgehen und führt eine Untersuchung des Hundes durch.
- Vorbereitung: Am OP-Tag sollte der Hund nüchtern sein und die Möglichkeit haben, sich vorher zu lösen.
- Narkose: Der Tierarzt legt dem Hund einen Venenzugang und versetzt ihn in Narkose. Damit der Hund während der Operation genügend Sauerstoff bekommt, wird er intubiert.
- Operation: Das OP-Feld wird rasiert und desinfiziert. Anschließend bekommt der Tierarzt Zugang zu den Samenleitern oder Eileitern, bindet sie ab und durchtrennt sie. Die Wunden werden vernäht, wobei einige Nähte sich von selbst auflösen.
- Nachbehandlung: Der Hund bleibt noch einige Stunden in der Tierarztpraxis, darf aber in der Regel noch am selben Tag nach Hause. Schmerzmittel werden in den ersten Tagen verabreicht, um dem Hund Unbehagen zu ersparen. Um ein Aufbeißen der Nähte zu verhindern, werden sie abgedeckt oder der Hund bekommt eine Halskrause.
- Heilungsprozess: Nach etwa zehn Tagen werden die nicht selbst auflösenden Fäden entfernt. Bis zur vollständigen Genesung ist Schonung angesagt, aber schon bald kann sich der Hund wieder normal bewegen, spielen und toben.
Komplikationen und Risiken
Komplikationen treten bei einer Sterilisation selten auf. Zu den häufigsten zählen Schwellungen und Blutergüsse im Bereich des Hautschnitts. Falls du weitere Fragen oder Bedenken hast, ist es immer am besten, deinen Tierarzt zu konsultieren.
Mit diesen Informationen hast du nun einen guten Überblick über die Sterilisation bei Hunden. Ob du dich für eine Kastration oder Sterilisation entscheidest, bleibt letztendlich deine persönliche Wahl. Denke daran, immer das Wohl deines treuen Begleiters im Blick zu behalten und dich umfassend zu informieren, bevor du eine Entscheidung triffst.