Hund trauert: So helfen Sie Ihrem Vierbeiner über den Verlust hinweg

Hund trauert: So helfen Sie Ihrem Vierbeiner über den Verlust hinweg

Ob Hunde wirklich trauern können, ist noch nicht eindeutig wissenschaftlich bewiesen. Dennoch zeigen Hunde außergewöhnliches Verhalten, wenn ein Artgenosse oder ein für sie wichtiger Mensch verstirbt. In diesem Artikel erfahren Sie, woran Sie erkennen können, dass Ihr Hund trauert, und wie Sie ihm in dieser schweren Zeit beistehen können.

Studie: Anzeichen für Trauer bei Hunden

Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass Hunde nach dem Verlust eines Artgenossen Verhaltensänderungen zeigen, die auf Trauer hindeuten können. In der Studie wurden etwa 420 Hundehalter befragt, die mindestens zwei Hunde besaßen, von denen einer verstorben war. Die Ergebnisse waren überraschend:

  • Fast 90 Prozent der Hundebesitzer gaben an, dass sich das Verhalten ihrer Hunde nach dem Verlust verändert hatte.
  • 67 Prozent bemerkten, dass ihr Hund plötzlich mehr Nähe suchte.
  • 57 Prozent beobachteten, dass ihr Hund weniger gerne spielte.
  • 46 Prozent stellten fest, dass ihr Hund weniger aktiv war.

Obwohl dies noch keinen Beweis dafür darstellt, dass Hunde trauern, glauben die meisten Biologen, dass Tiere, die in engen Sozialverbänden leben, auf gewisse Weise trauern können. Dies gilt für Delfine, Wale, Affen, Elefanten, Katzen und auch Hunde.

Anzeichen dafür, dass Ihr Hund trauert

Wenn ein Hund trauert, durchläuft er in der Regel drei Phasen:

  1. Protestphase: Der Hund realisiert noch nicht, was passiert ist und wirkt verwirrt.
  2. Verzweiflungsphase: Der Hund hat verstanden, dass sein Artgenosse oder Mensch verstorben ist. Er zieht sich zurück oder sucht vermehrt Nähe.
  3. Rückkehr zur Normalität: Der Hund gewöhnt sich langsam an den Alltag ohne seinen Artgenossen oder Menschen.
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Ein trauernder Hund zeigt häufig folgendes Verhalten:

  • Zögerliches oder gar kein Fressen
  • Vermehrtes Winseln und Jaulen
  • Weniger Interesse am Spielen
  • Kaum noch Körpersignale der Freude, wie Schwanzwedeln oder Hüpfen
  • Ruhelosigkeit und ständiges Umherwandern
  • Suche nach Nähe zum Besitzer und Schwierigkeiten, alleine zu sein
  • Oder im Gegenteil, Rückzug und vermehrtes Schlafen

Hunde können nicht nur um einen verstorbenen Artgenossen trauern, sondern auch um einen geliebten Menschen. Besonders schwer kann es für Hunde sein, wenn nicht nur die Person, sondern auch die gewohnten Routinen wie Gassirunden und Fütterungszeiten plötzlich wegfallen.

Wie Sie Ihrem trauernden Hund helfen können

Es ist wichtig, Ihrem Hund die Möglichkeit zu geben, zu trauern. Nur so kann er den Verlust verarbeiten. Beachten Sie die folgenden Regeln, wenn Ihr Hund trauert:

  • Lassen Sie den verbliebenen Hund am verstorbenen Artgenossen schnuppern, um ihm den Abschied zu ermöglichen.
  • Erlauben Sie Ihrem Hund, Rituale der Trauer durchzuführen, wie zum Beispiel vermehrtes Winseln oder das Aus-dem-Fenster-Schauen, um den verstorbenen Hund zu suchen.
  • Räumen Sie die Gegenstände des verstorbenen Hundes nur langsam weg, um dem trauernden Hund den Übergang zu erleichtern.
  • Beachten Sie das individuelle Nähebedürfnis Ihres Hundes. Manche Hunde suchen vermehrt Nähe, während andere lieber in Ruhe gelassen werden möchten.
  • Strahlen Sie Stabilität und Sicherheit aus, auch wenn Sie selbst trauern. Behalten Sie Routinen bei und beruhigen Sie Ihren Hund bei Bedarf.
  • Sobald etwas Zeit vergangen ist, motivieren Sie Ihren Hund zum Spielen und Toben, zum Beispiel mit attraktivem Spielzeug oder neuen Ideen für die Gassirunde.

Geben Sie Ihrem Hund Zeit, um zu trauern. Nur wenn er die nötige Zeit bekommt, kann er den Verlust vollständig verarbeiten.

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Wie lange kann ein Hund trauern?

Erfahrungen haben gezeigt, dass Hunde unterschiedlich lange und intensiv trauern. Die meisten Hunde haben jedoch innerhalb eines halben Jahres die Trauer überwunden. Achten Sie jedoch darauf, wenn Ihr Hund:

  • Länger als ein halbes Jahr starkes Trauerverhalten zeigt.
  • Auch nach Tagen nach dem Verlust nicht ansprechbar ist.
  • Extrem stark trauert und sich nicht beruhigen lässt.
  • Das Futter komplett verweigert und stark abnimmt.

Wenn Sie eines dieser Anzeichen bei Ihrem trauernden Hund bemerken, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen, der auf Verhaltenstherapie spezialisiert ist. Auch professionelle Hundetrainer können Ihnen weiterhelfen.

Ab wann kann man sich einen neuen Hund anschaffen?

Bevor Sie sich einen neuen Hund anschaffen, sollten Sie und Ihr Hund den Trauerprozess bewältigt haben. Während des Trauerns kann Ihr Hund ein ausgeprägtes Territorialverhalten entwickeln und einen neuen Hund möglicherweise ablehnen. Nehmen Sie sich daher Zeit, bevor Sie sich einen neuen Hund zulegen. Geduld und Einfühlungsvermögen sind besonders wichtig, wenn Ihr Hund trauert. Indem Sie auf die Bedürfnisse Ihres Hundes eingehen, wird er den Verlust gut verarbeiten und schon bald wieder bereit sein, ein neues Familienmitglied willkommen zu heißen.