Hundebereitschaft für die Wildnis: So sorgst du dafür, dass dein Hund bereit ist!

So stellst du sicher, dass dein Hund bereit für die Wildnis ist 

Ein Ausflug in die Wildnis mit deinem Hund kann ein unvergessliches Erlebnis sein. Aber es ist wichtig, sicherzustellen, dass dein Hund auf die Herausforderungen einer solchen Umgebung vorbereitet ist. Denn wenn dein Hund nicht in der Lage ist, sich an das Leben in der Wildnis anzupassen, kann es gefährlich werden – für ihn und für dich.

Für den schnellen Überblick

Du hast wenig Zeit? Dann hier die wichtigsten Punkte:

  • Schnellüberblick
  • Willst du auf Nummer sicher gehen und alle Informationen zu dem Thema erhalten, dann lies jetzt weiter. Wir tauchen tief ein und am Ende wirst du wissen, welche Punkte genau auf dich zutreffen und was zu tun ist.

Warum ist es wichtig, dass dein Hund bereit für die Wildnis ist?

Noch bevor der Hund zum treuen Begleiter des Menschen wurde, war da der Wolf. Die Domestizierung des Wolfes und die Entstehung verschiedener Hunderassen liegt zwar lange zurück, aber Hund und Wolf sind genetisch immer noch sehr nah verwandt.

Den eigenen Hund mit in die Wildnis zu nehmen, bringt das Tier gewissermaßen zu seinen Ursprüngen zurück. Ferner kann dich dein Hund auf etlichen Ausflügen in die Natur begleiten und dir gute Gesellschaft leisten. Er kann dich mit seiner Begeisterung für noch so kleine Wunder der Natur anstecken! Weder wird er deine gewählte Route infrage stellen noch wird es Diskussionen über die Essensauswahl geben. 😉

Dennoch gibt es einige wichtige Dinge zu beachten, bevor du mit deinem tierischen Begleiter in die Wildnis aufbrichst!

Denn auch Hunde haben Bedürfnisse und die Unfähigkeit zu sprechen, erfordert Kommunikation und Verständnis auf einer anderen Ebene. Dies ist im Alltag mit deinem Hund bereits relevant, wird jedoch in der Wildnis ungeheuer wichtig.

Als erstes Gebot gilt, dass ihr euch entsprechend auf euer erstes Abenteuer in der Wildnis vorbereiten solltet. Anderenfalls geht ihr Risiken ein, die sich durch einfachste Vorkehrungen vermeiden lassen.

Welche Bedürfnisse erfüllt werden wollen und welche Voraussetzungen ihr beide noch mitbringen müsst, erfahrt ihr im nachfolgenden Ratgeber.

Sind alle Alter und Rassen für die Wildnis tauglich?

Bevor wir an einen Abstecher in die Wildnis mit Hund denken können, solltest du dich über das Alter und die Rasse deines Hundes informieren. Denn nicht alle Hunderassen sind zu Gleichem fähig und auch das Alter spielt hier eine große Rolle!

Hier die wichtigsten Fakten:

  • Je nach Rasse sollte dein Hund mindestens 1-2 Jahre alt sein.
  • Die Wachstumsphase des Hundes muss abgeschlossen sein, da bei längeren Wanderungen eine zu hohe Belastung von Knochen und Gelenken entsteht.

In Bezug auf die Rasse schrecken aktive & agile Hunde oft auch nicht vor langen Wanderungen zurück und fühlen sich in der Wildnis sehr wohl. Kleine und kurzbeinige Rassen haben weniger Ausdauer und freuen sich nach kleineren Wanderungen wieder nach Hause zu kommen.

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Hier bestätigen Ausnahmen die Regel. Jeder Hund besitzt einen individuellen Charakter, der nicht unbedingt auf die allgemeine Rassenbeschreibung passen muss.

Mein Tipp: Lerne, die Sprache deines Hundes zu interpretieren, um zu wissen, wann Schluss ist.

Sichere die Gesundheit deines Hundes durch regelmäßige Tierarztbesuche und ausreichend Bewegung

Tierarztbesuche

Ein Tierarztbesuch ist wichtig, um die Gesundheit deines Hundes zu überwachen und mögliche Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Der regelmäßige Tierarztbesuch kann dazu beitragen, dass dein Hund ein langes und glückliches Leben führt. Es ist auch wichtig, dass dein Hund regelmäßig geimpft wird, um ihn vor Krankheiten zu schützen.

Er ist auch ratsam, wenn dein Hund Verhaltensprobleme hat oder wenn du Fragen oder Bedenken bezüglich der Gesundheit oder des Verhaltens deines Hundes hast.

Bewegung und Fitness

Für Hunde gilt das Gleiche wie für uns Menschen!

Um unsere Leistungsfähigkeit zu steigern, benötigen wir ein Training, das uns fordert. In Bezug auf deinen Hund ist es wichtig die Forderung nicht mit Überforderung zu verwechseln.

Denn dein tierischer Freund wird in der Regel so lange weitermachen, bis er erschöpft zusammenbricht.

Hier ist es wichtig das Tier schrittweise an eine Belastung zu gewöhnen. Im Falle des Wanderns gilt es, die Distanz nur langsam zu erhöhen. Beziehe Steigungen mit ein und übe dich in Geduld.

Für die Vorbereitung auf die Wildnis brauchst du keine Hundeschule zu besuchen. Zumindest nicht in Bezug auf die körperliche Fitness.

Hier reichen ausgedehnte Spaziergänge im Wald. Dort finden sich Hindernisse und wechselnde Untergründe, sodass ihr euch gut auf die gemeinsame Zeit einstellen könnt.

Das Überqueren von umgestürzten Bäumen und engen Passagen stärkt eure Verbindung und bereitet euch auf brenzlige Situationen vor. Hier könnt ihr viel übereinander lernen!

Wie viele Kilometer kann ein erwachsener Hund am Tag laufen?

Eine genaue Antwort auf diese Frage hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter, der Rasse und dem allgemeinen Gesundheitszustand deines Hundes.

Im Durchschnitt können gesunde erwachsene Hunde jedoch etwa 5-10 Kilometer am Tag laufen, aber einige Rassen, die für lange Strecken ausgebildet sind, können auch deutlich mehr laufen.

Es ist wichtig, dass Hunde nicht überbeansprucht werden und ausreichend Pausen zum Ausruhen und Trinken haben. Wenn du unsicher bist, wie viel dein Hund laufen kann, solltest du immer zunächst deinen Tierarzt konsultieren.

Hier einige Zeichen für die Übermüdung eines Hundes:

  • Aufgedrehtheit
  • Verlust der Selbstkontrolle
  • Übermäßiges Hecheln oder Lippen lecken
  • Übermäßiger Durst
  • Kein Interesse an Spielen
  • Hinlegen
  • Verstecken
  • Verweigerung

Hitze und Wasser

Wie oben bereits erwähnt, müssen wir in Bezug auf Erschöpfung für unsere Hunde mitdenken. Besonders bei höheren Temperaturen spielt Wasser eine große Rolle.

Idealerweise wählst du eine Route aus, die mehrere Wasserstellen hat, sodass ihr euch abkühlen und ausreichend trinken könnt.

Trotzdem ist zusätzliches Wasser für deinen Hund ein Muss.

Da Hunde sich mit Flaschen schwertun, brauchst du auch einen Napf. Es gibt faltbare Näpfe, die kaum Platz wegnehmen.

Beide Methoden verbrauchen viel Energie und Wasser. Es ist daher von großer Bedeutung ausreichend Wasser mitzuführen und besonders an heißen Tagen viele Pausen einzulegen.

Ein Hitzeschlag kann sehr plötzlich kommen und ist tödlich.

Hier die Zeichen für einen Hitzeschlag bei deinem Hund:

  • Schweres hektisches Atmen
  • Übermäßiges Sabbern
  • Erbrechen
  • Hellrotes Zahnfleisch
  • Muskelzittern
  • Koordinationsprobleme
  • Krampfanfälle
  • Bewusstseinsverlust

Wichtig zu verstehen ist, dass Hunde ihr Fell nicht einfach ablegen können, wie wir unsere Kleidung.

Zwar wirkt das Fell wie eine Schutzisolierung sowohl vor Kälte als auch vor Wärme, aber ab einer gewissen Temperatur ist es einfach zu heiß. Das Hitzeempfinden ist je nach Hunderasse unterschiedlich, aber eine gute Faustregel ist:

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Fühle ich mich im T-Shirt wohl, ist es zu heiß für den Hund, sich körperlich zu beanspruchen.

An diesen Tagen kannst du die Gunst des Morgens oder des Abends für ein intensiveres Training nutzen. Bist du unterwegs in der Wildnis, wähle Wege mit viel Schatten und idealerweise Gewässern zum Abkühlen.

Was du bei Kühen, anderen Tieren und Wildtieren beachten solltest

Wölfe jagen in der freien Natur sowohl wilde Tiere als auch gelegentlich mal ein Schaf. Dieser Jagdinstinkt ist tief verankert und auch in den meisten Hunden vorhanden.

Auch wenn dein Hund dem Jagdtrieb noch nie nachgegangen ist, sei darauf vorbereitet!

Schafe sind häufig der Grund, dass Hunde in den Bergen verloren gehen. Unsere Begleiter nehmen ihre potenzielle Beute schon lange vor uns wahr. Daher sollten wir stets auf die Zeichen achten und falls der Hund noch nicht an der Leine ist, dies schleunigst ändern, sobald du die Anzeichen für den Jagdmodus erkennst.

Besteht die Gefahr, dass dein Hund so reagiert, kannst du ihn mit einem GPS-Tracker ausstatten und auf Nummer sicher gehen.

Neben Schafen spielen auch Kühe eine große Rolle. Die werden vielleicht nicht gejagt, aber könnten trotzdem für Spielgefährten gehalten werden. Die Kuh dagegen sieht den Hund eher als Gefahr und besonders mit Kälbern in der Nähe kann diese Situation für euch beide tödlich enden.

Versteht mich nicht falsch, Kühe sind friedliche Wesen, aber besonders im Kontakt mit Hunden kann solch ein Aufeinandertreffen schnell eskalieren.

Steht eine Eskalation bevor, solltest du deinen Hund anleinen und das Weite suchen.

Idealerweise kommt es gar nicht erst so weit. Musst du eine Weide mit Kühen überqueren, behalte deinen Hund eng bei dir und gehe zügig an den Weidetieren vorbei.

Musst du beim Futter für deinen Hund etwas beachten?

In Bezug auf Futter musst du dich nicht mit speziellen Nahrungsmitteln ausrüsten, sondern solltest die Ernährung einfach fortsetzen. Eine Umstellung kann zu unnötigen Nebenwirkungen führen, die auch Gefahren mit sich bringt.

Allerdings spielt der Zeitpunkt der Nahrungseinnahme eine Rolle. Denn du solltest einen Hund nicht innerhalb einer Stunde vor intensiver, körperlicher Beanspruchung füttern.

Dies kann zu einer Magendrehung führen. Dabei kommt es zu einer sehr hohen Gasentwicklung im Magen, sodass sich dieser aufbläht und im schlimmsten Fall den Blutfluss im Darm abklemmt. Dies löst starke Schmerzen aus und kann auch zum Tod führen.

Auch für Menschen ist starke Belastung nach dem Essen ungesund. Richtet euch daher aufeinander aus. Esst gemeinsam und rastet gemeinsam. Das verbindet euch und ihr bekommt ein Gespür dafür, was ihr gerade braucht.

Vertrauen braucht Zeit und Erfahrung

Vertrauen braucht Zeit und Erfahrung, ist jedoch essenziell für die gemeinsamen Abenteurer in der Wildnis. Denn Vertrauen muss hier auf Gegenseitigkeit beruhen.

Kannst du deinem Hund nicht vertrauen, wirst du wenig ruhige Minuten in der Natur haben und kannst dich nicht entspannen. Genauso muss der Hund auch dir vertrauen, um entschlossen in brenzligen Situationen reagieren zu können und dir auf all deinen Wegen zu folgen.

Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein spielen ebenfalls eine große Rolle. Du musst bevorstehende Situationen gut beurteilen können und besonders an schweren Passagen dich und deinen Hund richtig einschätzen. Dabei spreche ich von Kletterpassagen, steilen Hängen mit schmalem Weg oder auch Begegnungen mit Kühen oder anderen Tieren in der Wildnis.

Auch hier gilt, deine Abenteuer mit deinem Hund langsam anzugehen. Neue Gegebenheiten sollten schrittweise hinzukommen, damit du ein Gefühl für dich und deinen Hund in neuen Szenarien gewinnst.

Ausrüstung: Hundegeschirr, Leine und Co

In erster Linie ist ein gut sitzendes Hundegeschirr essenziell. Ideal wäre ein Geschirr mit Griff am Rücken, damit du deinem Begleiter über Hindernisse helfen oder in gewissen Situationen auch schnell zurückhalten kannst. Dazu kann das Tier noch ein Halsband mit GPS-Tracker tragen.

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Dazu kommt die Leine. Du möchtest die Hände freihaben, um auch schwierige Passagen überwinden zu können und ohnehin ist eine Leine in der Hand eher hinderlich. Dafür kannst du die Leine an deinem Bauch tragen. Falls du einen Rucksack mit Hüftgurt hast, ist dies ein guter Ort für eine Leine.

Außerdem entsteht so mehr eine Augenhöhe mit deinem Hund und weniger ein Machtgefälle, da ihr ja weitestgehend aneinanderhängt und nicht du deinen Hund hältst.

Bei längeren Aufenthalten in der Wildnis solltest du über einen Hunderucksack nachdenken. An das zusätzliche Gewicht musst du deinen Hund jedoch vorher gewöhnen. So kann er einen Teil eures Proviants tragen und auch das stärkt eure Verbindung. Oft machen Hunde das sogar gerne, da sie so ihren Teil zum Abenteuer beitragen.

In etwa können Hunde 20 % ihres Körpergewichts tragen, aber sei dir über die oben genannten Risiken eines Hitzeschlags bewusst. Bei höheren Temperaturen solltest du daher auf zusätzliches Gewicht für deinen Hund verzichten oder es zumindest minimieren.

Auf steilen und steinigen Abschnitten besteht die Gefahr, sich die Pfoten zu verletzen. Für diese Situationen gibt es Hundeschuhe, an welche du deinen Hund ebenfalls vorher gewöhnen musst. Im gleichen Atemzug ist ein Erste-Hilfe-Set mit Zeckenzange unbedingt zu empfehlen.

Stelle sicher, dass dein Hund grundlegende Befehle beherrscht

Es ist wichtig, dass dein Hund grundlegende Befehle beherrscht, damit ihr beide sicher und glücklich in der Natur unterwegs sein könnt.

Bei einem Hund, der gehorsam ist und die grundlegenden Befehle befolgt, ist es weniger wahrscheinlich, dass er sich selbst oder andere zu verletzt. Und er ist auch in der Lage, in verschiedenen Situationen gehorsam zu bleiben.

Einige der wichtigsten Befehle, die dein Hund beherrschen sollte, sind:

  • Sitz: Dieser Befehl ist wichtig, damit dein Hund auf Befehl sitzen bleibt und nicht herumläuft und andere Leute oder Tiere stört.
  • Platz: Dieser Befehl ist nützlich, wenn du möchtest, dass dein Hund sich hinlegt und ruhig bleibt, zum Beispiel, wenn du Besuch hast oder wenn du ihm etwas zu essen gibst.
  • Bleib: Dieser Befehl ist wichtig, damit dein Hund an einem bestimmten Ort bleibt, anstatt herumzulaufen und möglicherweise in Gefahr zu geraten.
  • Fuß: Dieser Befehl ist nützlich, wenn du mit deinem Hund spazieren gehst und möchtest, dass er neben dir herläuft, anstatt vor oder hinter dir.

Um sicherzustellen, dass dein Hund diese Befehle beherrscht, musst du mit ihm regelmäßig üben und ihm klare Anweisungen geben.

Sei konsequent und belohne ihn, wenn er den Befehl richtig ausführt, zum Beispiel mit einem Leckerbissen oder Lob.

Wenn dein Hund Schwierigkeiten hat, einen Befehl zu befolgen, suche professionelle Hilfe von einem Hundetrainer. Dieser zeigt dir dann, wie du deinem Hund beibringen kannst, die Befehle zu befolgen.

Übe Notfall-Szenarien mit deinem Hund, um ihn auf unerwartete Situationen vorzubereiten

Es ist ratsam, Notfall-Szenarien mit deinem Hund zu üben, um ihn auf unerwartete Situationen vorzubereiten.

Mache deinem Hund zunächst mit den Grundkommandos wie “Sitz” und “Bleib” vertraut, damit er sie versteht, wenn sie in Notfällen gegeben werden.

Mache ihn auch mit Notfallsignalen wie Sirenen oder Alarmsignalen vertraut, damit er in Zukunft nicht durch diese erschreckt wird. Du kannst auch üben, deinen Hund auf verschiedene Notfall-Szenarien reagieren zu lassen, z. B. wenn du vorgibst, bewusstlos zu werden.

Achte darauf, dass du deinen Hund nach jedem erfolgreichen Kommando lobst, damit er versteht, dass er etwas richtig macht. Mit genügend Übung wird dein Hund besser auf unerwartete Situationen vorbereitet sein, die auftreten können.

Fazit: Indem du diese Schritte befolgst, kannst du sicherstellen, dass dein Hund bereit für die Wildnis ist und du beruhigt mit ihm wandern oder andere Outdoor-Aktivitäten genießen kannst.

Wie du bereits gelesen hast, sind Vorkehrungen das A und O bei einem Abenteuer mit Vierbeinern in der Wildnis.

Allerdings werden dir auch die präzisesten Vorbereitungen nicht helfen, wenn du die Körpersprache deines Hundes nicht verstehst. Daher ist es ausschlaggebend wie gut ihr euch kennt und ob ihr euch vertraut.

Ist dies der Fall, steht euch die Wildnis offen und es ist eine Erfahrung für sich, gemeinsam auf Erkundungstour zu gehen.

Ich wünsche dir und deiner tierischen Begleitung viel Spaß.