Frankreich ist nicht nur für seine Schönheit und seine köstliche Küche bekannt, sondern auch für seine Hundefreundlichkeit. Wenn du mit deinem vierbeinigen Freund nach Frankreich reisen oder campen möchtest, gibt es jedoch einige Dinge zu beachten. In diesem Artikel findest du alle wichtigen Informationen, damit du einen sorgenfreien Urlaub mit deinem Hund genießen kannst.
Das französische Hundegesetz: Eines der schärfsten in Europa
Frankreich hat eines der schärfsten Hundegesetze in ganz Europa. Dies mag auf den ersten Blick nicht mit der allgemeinen Hundefreundlichkeit des Landes zusammenpassen, hat jedoch seine Gründe. Nach tragischen Beißvorfällen mit Todesfolge hat die Regierung ein Gesetz erlassen, das für ausländische Hundehalter schwer verständlich sein kann. Einige Hunderassen sind komplett verboten, andere dürfen nur unter strengen Auflagen gehalten werden.
In Frankreich werden alle Hunde in zwei Kategorien eingeteilt. In der Kategorie 1 sind Hunde eingeordnet, die bestimmten Rassen ähneln, wie zum Beispiel Staffordshire Terrier oder Tosa. Die Einfuhr dieser Hunde nach Frankreich ist verboten. Hast du einen Hund, der wie eine der verbotenen Rassen aussieht, solltest du eine detaillierte Beschreibung eines Tierarztes vorlegen können, aus der hervorgeht, dass dein Hund keiner dieser Rassen angehört.
In der Kategorie 2 sind Hunde wie Staffordshire Terrier, Rottweiler und ähnliche Rassen eingestuft. Die Haltung dieser Tiere ist an strenge Auflagen geknüpft und macht es schwer, mit einem Hund dieser Rassen nach Frankreich zu reisen.
Es gibt keine Ausnahmeregelungen für Ausländer. Weder ein deutscher Wesenstest noch ähnliche Dokumente werden anerkannt. Ohne die erforderlichen Dokumente droht eine Geldbuße. Selbst wenn alle Auflagen erfüllt sind, muss dein Hund in der Öffentlichkeit an der Leine bleiben und in bestimmten Einrichtungen einen Maulkorb tragen.
Einreise nach Frankreich: Was du benötigst
Wenn dein Hund nicht zu den verbotenen Rassen gehört, sind für die Einreise nach Frankreich folgende Papiere erforderlich:
- Mikrochip- oder Tätowierung zur Identifizierung
- Gültige Tollwutimpfung
- Europäischer Heimtierausweis, in dem die Identität des Hundes und die gültigen Impfungen bescheinigt sind
Campen mit Hund in Frankreich
Frankreich ist eine große Campernation mit zahlreichen Campingplätzen im ganzen Land. Die meisten Campingplätze erlauben Hunde, aber es gibt vereinzelt Hundeverbote, insbesondere im Süden des Landes. Manche Campingplätze haben auch Beschränkungen bezüglich der Anzahl der Hunde pro Stellplatz. Es ist ratsam, dies vorher mit dem Campingplatz abzuklären.
Eine gute Alternative sind die städtischen Campingplätze (“Camping municipal”), auf denen in der Regel keine Beschränkungen bezüglich der Hundeanzahl gelten. In den Mietunterkünften wie Mobile Homes sind nur vereinzelt Hunde gestattet. Auf den Wohnmobilstellplätzen gibt es oft keine Reglementierungen.
Auf dem Campingplatz musst du deinen Hund immer an der Leine führen und den Hundekot entsorgen. Es ist auch üblich, dass der Hund nicht alleine auf dem Stellplatz oder im Fahrzeug zurückgelassen werden darf.
Frankreich erkunden mit Hund
In Städten und Dörfern besteht Leinenpflicht für Hunde. Außerhalb der Ortschaften darf der Hund frei laufen, muss aber unter der Kontrolle seines Halters sein. In Naturschutzgebieten herrscht oft Leinenpflicht und in streng geschützten Zonen darf der Hund gar nicht mit. Zudem gilt in Frankreich eine Brut- und Setzzeit vom 15. April bis 30. Juni, während der der Hund an der Leine zu führen ist.
Hunde am Strand in Frankreich
Die Regelungen, ob und wann Hunde an den Strand dürfen, variieren von Gemeinde zu Gemeinde. In einigen Badeorten sind Hunde überhaupt nicht zugelassen, während andere Gemeinden bestimmte Zeiten festlegen, zu denen Hunde am Strand erlaubt sind. Jenseits der Sommermonate darfst du mit deinem Hund in den meisten Orten Frankreichs an den Strand und dein Vierbeiner kann nach Herzenslust toben und rennen.
Frankreich – ein Paradies für Hunde
Insgesamt ist Frankreich ein sehr hundefreundliches Land. Die Franzosen sind entspannt und aufgeschlossen im Umgang mit Hunden. Du wirst oft auf deinen Hund angesprochen und gefragt, ob er gestreichelt werden darf. Viele Restaurants erlauben die Mitnahme von Hunden und in einigen Museen und Sehenswürdigkeiten sind Hunde ebenfalls willkommen.
Die Hundedichte ist in Frankreich im Vergleich zu Deutschland höher, und Hunde gehören einfach zum Alltag. Insgesamt ist Frankreich ein perfektes Urlaubsland für Hundebesitzer.
Fauna und Flora in Frankreich unterscheiden sich von Deutschland, daher ist es wichtig, auf bestimmte Gefahren wie sandmückenübertragene Krankheiten, giftige Quallen oder Schlangenbisse zu achten. Es ist ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen und sich vorab über mögliche Risiken zu informieren.
Frankreich bietet viele Möglichkeiten für einen tollen Urlaub mit deinem Hund. Genieße die Zeit und erkunde das Land gemeinsam mit deinem besten Freund!