Ein Hund kann eine treue Begleiter sein, aber es gibt auch rechtliche Aspekte zu beachten. Als Hundebesitzer oder -führer ist es wichtig zu wissen, welche strafrechtlichen Konsequenzen auf einen zukommen können, wenn das Tier sich schlecht verhält. In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Fragen zum Thema Hunderecht und Strafrecht beantworten.
Wann haften Hundehalter strafrechtlich für das Verhalten ihres Hundes?
Hunde handeln instinktiv und handeln nicht wie Menschen. Daher kann ihnen kein Fehlverhalten nach menschlichen Maßstäben vorgeworfen werden. Allerdings haftet der Hundebesitzer oder -führer für das Verhalten des Hundes. Wenn beispielsweise eine Person durch einen Hund verletzt wird (sei es durch einen Biss oder indem sie umgestoßen wird), haftet der Hundebesitzer nicht nur zivilrechtlich, sondern kann auch strafrechtlich belangt werden.
Einige mögliche Straftatbestände sind gefährliche oder fahrlässige Körperverletzung. Gefährliche Körperverletzungen treten auf, wenn der Hundebesitzer seinen Hund als Waffe einsetzt, um eine andere Person zu verletzen. Wesentlich häufiger sind Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung aufgrund von Hundebissen. Die Strafe für fahrlässige Körperverletzung kann eine Freiheitsstrafe von bis zu 3 Jahren betragen. In seltenen Fällen, in denen eine Person durch das Verhalten eines Hundes stirbt, kann auch eine fahrlässige Tötung in Frage kommen, die mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren geahndet werden kann.
Kommt es bei Sachschäden zu strafrechtlichen Konsequenzen für Hundehalter?
Wenn ein Hund Sachschaden verursacht, kann dem Hundehalter keine Fahrlässigkeit vorgeworfen werden, da das Strafgesetzbuch keine strafrechtliche Bestrafung für fahrlässige Sachbeschädigung vorsieht. Bei Hundebissen gegenüber anderen Hunden hat dies für den Menschen keine strafrechtlichen Konsequenzen, selbst wenn er die gebotene Sorgfalt nicht beachtet hat. Leider werden Tiere immer noch als “Sachen” angesehen, daher liegt bei fahrlässigem Handeln keine Strafbarkeit vor. Es kann jedoch ein Verfahren zur Feststellung der Gefährlichkeit eines Hundes beim Veterinäramt eingeleitet werden.
Verletzt ein Hundehalter die Leinenpflicht, hat dies strafrechtliche Konsequenzen?
Ob ein Hundehalter strafbar ist, hängt immer vom Einzelfall ab. Bei Fahrlässigkeitstaten stellt sich die Frage, ob der Hundehalter vorhersehen konnte, dass ein Mensch verletzt oder getötet werden kann. Ein genereller Leinenzwang für Hunde kann ein Indiz dafür sein, dass der Hundebesitzer seine Sorgfaltspflicht verletzt hat, indem er seinen Hund trotzdem frei laufen lässt. Fraglich ist jedoch, ob der Hundehalter den Erfolg (wie z.B. die Verletzung oder den Tod eines Menschen) vorhersehen konnte.
Es ist wichtig zu beachten, dass Anleingebote in der Brut- und Setzzeit keine Sorgfaltspflichten im strafrechtlichen Sinne entfalten. Ein Hund muss nicht grundsätzlich angeleint werden, um einer strafrechtlichen Haftung zu entgehen. Der Hundehalter muss jedoch in der Lage sein, seinen Hund grundsätzlich kontrolliert zu führen und nicht unbeaufsichtigt herumlaufen zu lassen.
Ein Vorfall auf einer gekennzeichneten Hundeauslauffläche wird nicht anders bewertet als vergleichbare Fälle, bei denen es zu Verletzungen von Personen gekommen ist. Wenn einem Hundehalter bekannt ist, dass sein Hund aggressiv ist und bereits Menschen angegriffen hat, darf er seinen Hund auch auf einer Hundeauslauffläche nicht frei laufen lassen. In einem solchen Fall kann der Hundehalter sich strafrechtlich verantworten müssen.
Das Hunderecht ist ein komplexes Thema, aber es ist wichtig, die rechtlichen Konsequenzen zu verstehen, um ein verantwortungsbewusster Hundebesitzer zu sein. Informieren Sie sich bei Fragen am besten bei einem Experten für Hunderecht oder einem Anwalt.