Hundesprache verstehen lernen – Die Geheimnisse der Hunde

Hundesprache verstehen lernen – Die Geheimnisse der Hunde

Hunde sind faszinierende Wesen und ihre Kommunikation erfolgt auf eine ganz besondere Art und Weise. Während wir Menschen mithilfe unserer Sprache kommunizieren können, verlassen sich Hunde ausschließlich auf ihre Körpersprache, Gestik, Mimik und Lautäußerungen. Um Missverständnisse zu vermeiden und eine bessere Verbindung zu unserem geliebten Vierbeiner aufzubauen, ist es wichtig, die Hundesprache zu verstehen. In diesem Artikel werden wir einige interessante Verhaltensweisen von Hunden genauer betrachten und ihre Bedeutung entschlüsseln.

Das Scharren – Was will uns der Hund damit sagen?

Ein Beispiel dafür ist das Verhalten des Hundes beim Scharren. Nehmen wir an, wir gehen mit unserem Hund spazieren und plötzlich fängt er an, mit den Hinterbeinen über den Boden zu scharren. Was will er uns damit sagen? Oft wird angenommen, dass dieses Verhalten eine Geste der Provokation oder Selbstdarstellung ist. Tatsächlich hat das Scharren jedoch eine ganz andere Bedeutung.

Das Scharren ist Teil des Markierverhaltens von Hunden. Durch das Kratzen und Schaben entstehen Spuren im Boden und ätherische Öle werden freigesetzt. Dies dient einer sichtbaren Kennzeichnung für andere Hunde und Menschen in der Nähe. Es ist wichtig, dabei auf die Blickrichtung des Hundes zu achten. Schaut er uns dabei an, ist die Information hauptsächlich an uns gerichtet. Schaut er andere Hunde in der Nähe an, gilt seine Aufmerksamkeit diesen.

Das Scharren ist also keine unsichere Verhaltensweise, sondern erfüllt die Aufgabe der Markierung. Es ist ratsam, dieses Verhalten einfach zu ignorieren, um dem Hund keine zusätzliche Aufmerksamkeit dafür zu geben. Das Verbieten des Verhaltens kann den Hund verunsichern und zu Missverständnissen führen. Es ist auch wichtig, dass wir uns in der Beziehung zum Hund als souveräne Führungspersonen positionieren.

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“Freudenpipi” – Ist das normal?

Ein weiteres interessantes Verhalten ist das Absetzen von Urin aus Freude oder Aufregung. Es kann vorkommen, dass Hunde in bestimmten Situationen urinieren, obwohl sie bereits stubenrein sind. Ein Beispiel dafür ist, wenn sie vor Aufregung Besuch bekommen oder ihre Menschen nach Hause kommen. Viele Hundebesitzer sind dann verwirrt und fragen sich, ob dieses Verhalten normal ist.

Es ist wichtig zu verstehen, dass das sogenannte “Freudenpipi” eigentlich kein Ausdruck von Freude ist. Wenn ein Hund sich vor Freude und positiver Erregung befindet, erkennt man dies an einer wedelnden Rute und einer mitwippenden Hüfte. Beim “Freudenpipi” hingegen sind die Anzeichen eher darauf ausgerichtet, einen Konflikt zu vermeiden und aggressives Verhalten anderer zu besänftigen. Es handelt sich um ein beschwichtigendes Verhalten, das darauf abzielt, einem möglichen Konflikt zu entgehen. Das Absetzen von Urin ist dabei eine kindliche Verhaltensweise, die den bedrohlichen Hund ablenken soll.

Um dieses Verhalten abzugewöhnen, ist es wichtig, dem Hund zu zeigen, dass Besuch oder die Rückkehr der Menschen alltägliche Situationen sind, die keine besondere Aufregung erfordern. Indem man den Hund bei der Heimkehr ignoriert und ihm keinen besonderen Fokus gibt, kann er lernen, sich zu beruhigen und mit der Zeit das “Freudenpipi” ablegen.

Rutewedeln – Freundlichkeit oder etwas anderes?

Das wedelnde Schwänzeln ist oft ein Zeichen für Freundlichkeit und Freude bei Hunden. Allerdings sollte man nicht jedem Rutewedeln blind vertrauen, da dies nicht immer auf positive Stimmung hinweist. Ein Beispiel dafür ist das Rutewedeln eines Hundes, der auf eine Maus lauert. Das wedelnde Verhalten zeigt hierbei an, dass der Hund sich in einer hohen Erregungslage befindet. Es ist wichtig, nicht nur die Bewegung der Rute zu betrachten, sondern auch andere körpersprachliche Hinweise wie Blickrichtung, Ohrenstellung und Bewegungen des Kopfes zu beachten.

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Ein freundlicher Hund wedelt mit der Rute, bei dem die Hüfte mitschwingt. Falls jedoch noch weitere Verhaltensweisen wie eine angespannte Körperhaltung oder ein starres Verhalten dazu kommen, kann dies darauf hinweisen, dass der Hund in einer aufgeregten oder bedrohlichen Situation ist. Das Rutewedeln allein ist also kein eindeutiger Hinweis auf positives oder negatives Verhalten, sondern es müssen weitere Faktoren berücksichtigt werden.

Die T-Stellung – Was bedeutet das?

Ein weiteres interessantes Verhalten ist die sogenannte T-Stellung von Hunden. Dabei stellt sich ein Hund seitlich vor einen anderen, sodass die beiden Körper den Buchstaben “T” bilden. Diese Stellung hat eine kontrollierende Funktion und kann beispielsweise beobachtet werden, wenn sich Hunde gegenseitig stoppen und in ihrer Bewegung einschränken. Auch zwischen Mensch und Hund kann man eine ähnliche T-Stellung finden.

Ein Beispiel dafür ist, wenn ein Hund sich zwischen seinem Besitzer und der Haustür positioniert. Dies ermöglicht ihm, einen guten Überblick über die Umgebung zu haben. Im Fall einer potenziellen Gefahr kann er als erster reagieren und diese abwehren. Die T-Stellung kann also ein Anzeichen dafür sein, dass der Hund sich für die Sicherheit seines Menschen verantwortlich fühlt.

Bellen und Wuffen – Das richtige Verhalten als Hundehalter

Das Verhalten des Hundes beim Bellen und Wuffen ist ebenfalls von großer Bedeutung. Hunde wuffen, um uns auf etwas aufmerksam zu machen oder ihre Unzufriedenheit kundzutun. Im Gegensatz zum Bellen haben sie dabei das Maul geschlossen und die Wangen blasen sich auf. Es ist wichtig, das Wuffen vom Bellen zu unterscheiden und angemessen darauf zu reagieren.

Wenn der Hund wufft, sollten wir seine Aufmerksamkeit aufgreifen und reagieren, indem wir nachschauen, was ihn verunsichert oder irritiert. Dabei ist es wichtig, souverän und ruhig zu bleiben, um dem Hund zu zeigen, dass wir die Situation im Griff haben und für seine Sicherheit sorgen. Wenn der Hund weiterhin bellt, obwohl die Gefahr bereits gebannt ist, sollte man ihn auf seinem Platz bleiben lassen, bis er sich beruhigt hat. Es ist wichtig, dass wir keinen Grund zur Beunruhigung vermitteln und unseren Hund nicht in seinem aufgeregten Verhalten unterstützen.

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Abschließend lässt sich sagen, dass die Kommunikation zwischen Hund und Mensch manchmal missverständlich sein kann. Es liegt in unserer Verantwortung als Hundehalter, die Sprache unserer Hunde zu verstehen und ihre Bedürfnisse zu erkennen. Indem wir unsere Hunde aufmerksam beobachten und uns mit ihrem Verhalten auseinandersetzen, können wir eine tiefere und harmonischere Beziehung zu ihnen aufbauen. Und das ist es doch, was wir uns alle wünschen.