Hydroponik, Aquaponik, Aquakultur: Welches ist das Richtige für dich?

Hydroponik, Aquaponik, Aquakultur: Wo ist der Unterschied?

In der heutigen Zeit gewinnen innovative und umweltfreundliche Alternativen zur traditionellen Landwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Diese Systeme benötigen wenig Platz und erfordern nur geringe Ressourcen. Einige Varianten können sogar mit umgebauten IBC Containern eigenständig hergestellt werden. In diesem Artikel möchte ich dir die verschiedenen Anbausysteme vorstellen und ihre Unterschiede erläutern.

Hydroponik – Anbau ohne Erde

Das Ziel der Hydroponik ist es, den Pflanzenanbau platzsparend und effizient zu gestalten, indem komplett auf Erde verzichtet wird. Derzeit wird dieses Verfahren hauptsächlich im kommerziellen Pflanzenanbau eingesetzt. Die folgenden Pflanzenarten werden häufig mit Hydroponik angebaut:

  • Obst
  • Gemüse
  • Arzneipflanzen
  • Stecklinge
  • Pilze

Die Pflanzen werden entweder in einer Nährlösung gehalten oder regelmäßig damit bewässert. Einige Systeme recyceln überschüssiges Wasser und führen es zurück in den Kreislauf, während bei anderen Systemen das Wasser im Boden versickert. Normales Wasser oder handelsüblicher Dünger reichen nicht aus, um den Pflanzen alle notwendigen Nährstoffe zu geben. Stattdessen wird eine spezielle Lösung aus verschiedenen Nährsalzen verwendet.

Hydroponik

Diese Lösungen können entweder gekauft oder selbst hergestellt werden. Mein persönlicher Favorit ist der Eigenbau. Mit einem umgebauten Wassertank als Basis hast du eine kostengünstige Hydroponik-Anlage für zu Hause.

Auch in Supermärkten findet die Hydroponik Anwendung. Immer mehr Geschäfte bauen ihre eigenen hydroponischen Kulturen, um Kräuter und Salate direkt im Laden anzubieten. Das ist nicht nur kostensparend, sondern auch umweltfreundlich.

Aquakultur – Optimale Fischzucht

Aquakulturen dienen hauptsächlich der Zucht von Speisefischen und anderen Wasserlebewesen. Durch Aquakulturen soll der Überfischung der Meere entgegengewirkt werden. Sowohl Süßwasser- als auch Salzwassersysteme werden für die verschiedenen Tierarten eingesetzt.

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Fischzucht

In Deutschland sind vor allem Süßwasser-Aquakulturen verbreitet. Einige Fischarten benötigen lediglich einen Tank oder Teich und ausreichend Futter, während andere Fischarten eine bestimmte Wasserströmung benötigen, die in Aquakulturen künstlich erzeugt werden kann. Dafür werden häufig mehrere Becken hintereinander angelegt, um eine konstante Wasserbewegung sicherzustellen. Neben künstlichen Gewässern gibt es auch Formen der Aquakultur in natürlichen Gewässern. Eine Möglichkeit besteht darin, Krebse oder Fische in Käfigen im Meer oder in Flüssen zu halten. Dort können sie sich in ihrer natürlichen Umgebung entwickeln und sich teilweise selbst mit Nahrung versorgen. Eine größere Lösung besteht darin, ganze Bereiche im Meer abzutrennen, entweder mit Netzkäfigen oder durch die Absperrung von Buchten. Auf diese Weise können auch größere Fischarten gezüchtet werden. Die Lachszucht wird häufig nach diesem Prinzip betrieben.

Für den eigenen Gebrauch reichen oft ein oder mehrere IBC-Tanks, die mit Wasser gefüllt werden, um Aquakulturen zu betreiben. Besonders für Einsteiger eignen sich pflegeleichte Fischarten wie Karpfen und Forellen. Die Wasserqualität und gegebenenfalls die Strömung müssen regelmäßig überwacht werden.

Aquaponik – Die Kombination beider Systeme

Ich habe mich dafür entschieden, sowohl eine Aquakultur als auch ein Hydroponik-System anzulegen. Dabei habe ich darüber nachgedacht, welche Variante besser ist: beides separat aufzubauen oder in einem kombinierten System zu integrieren. Letztendlich habe ich mich für die zweite Möglichkeit entschieden. Aquaponik-Systeme kombinieren die Vorteile beider zuvor beschriebener Systeme. Die Pflanzen werden nur in einem Substrat angebaut, da Erde den Kreislauf stören würde. Ein beliebtes Erdersatzmaterial ist Blähton, obwohl es nicht das günstigste Material ist. Kies, Steinwolle oder andere Materialien sind ebenfalls möglich, liefern jedoch nicht das beste Ergebnis. Ein weiterer Bestandteil des Systems ist der Behälter mit den Fischen. Die Pflanzen werden durch die Ausscheidungen der Fische mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Das Ergebnis ist, dass außer Wasser keine zusätzlichen Nährstoffe benötigt werden. Das geschlossene System funktioniert völlig autonom.

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Aquaponik

Es gibt verschiedene Facetten der Aquaponik-Systeme, beispielsweise kann die Bewässerungstechnik von unten durch eine Pumpe oder von oben durch ein Sprühsystem erfolgen. Auch die Anzahl der angebauten Pflanzen kann individuell festgelegt werden, von einer einzigen Ebene bis hin zu mehrstufigen Aquaponik-Systemen.

Der große Vorteil dieser Anbautechnik ist der unkomplizierte Aufbau und das nahezu wartungsfreie Konzept. Ein gebrauchter IBC-Container reicht als Grundlage aus. IBC steht für “Intermediate Bulk Container” und bedeutet so viel wie “Großpackmittel”. Das Volumen der Behälter variiert zwischen 500 und 3.000 Litern und bestimmt die Größe des Systems. In einem 3.000-Liter-Behälter finden natürlich mehr Fische und Pflanzen Platz als in einem 500-Liter-IBC-Tank.

Die Aquakultur und die Hydroponik spielen bereits jetzt eine wichtige Rolle aus ökologischer Sicht und in Bezug auf die Produktionsmenge. Diese Systeme belasten die Meere und das Ackerland weniger mit Nebenprodukten und können flexibel an verschiedenen Orten betrieben werden. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass die Hydroponik für den Anbau von Pflanzen und die Aquakultur für die Zucht von Tieren gedacht ist.

In der Aquaponik werden beide Systeme kombiniert, um die Vorteile optimal zu nutzen. Jetzt geht kein Wasser mehr verloren und es ist keine regelmäßige Düngung oder Zugabe von Nährstofflösungen mehr notwendig. Aus diesem Grund kann die Aquaponik als Weiterentwicklung von Aquakultur und Hydroponik betrachtet werden.

Wie du Aquaponik planen kannst, erfährst du auch in unserem Magazin. Dort geben wir Einblicke in unser persönliches Eigenbauprojekt.