Hyperthyreose bei Katzen: Wenn die Schilddrüse verrücktspielt!

Hyperthyreose - Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen

Ältere Katzen, die unruhig oder sogar aggressiv werden, übermäßigen Haarausfall haben und Gewicht verlieren, könnten an einer Schilddrüsenüberfunktion leiden. Diese hormonelle Erkrankung tritt häufig bei älteren Katzen ab 8 Jahren auf. Die Schilddrüse, auch als das Kraftwerk des Körpers bezeichnet, spielt eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel und Wachstum des Organismus. Eine Überproduktion von Schilddrüsenhormonen kann zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen.

Was verursacht eine Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen?

In den meisten Fällen sind gutartige Wucherungen von Schilddrüsengewebe, sogenannte “adenomtös – multimoduläre Hyperplasie”, die Ursache einer Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen. Die genauen Auslöser dieser Adenome sind noch nicht vollständig erforscht, aber Ernährung, Umwelteinflüsse und genetische Faktoren werden diskutiert. Kommerzielles Katzenfutter mit schilddrüsenvergrößernden Substanzen wie Soja Isoflavone oder Phthalate kann das Risiko erhöhen. Einflüsse durch bestimmte Katzenstreuarten oder Flammschutz-Chemikalien werden ebenfalls vermutet.

Welche Symptome zeigen Katzen mit einer Schilddrüsenüberfunktion?

Die ersten Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion werden oft nicht als Krankheit erkannt. Die Katze wirkt zunehmend aktiv, hat einen gesteigerten Appetit und verliert Gewicht. Weitere Symptome sind vermehrter Durst, vermehrter Urinabsatz, Haarausfall, Erbrechen, Durchfall und Aggressivität. Eine vergrößerte Schilddrüse und erhöhte Produktion von Schilddrüsenhormonen führen zu einem gesteigerten Stoffwechsel, der zu vermehrtem Futterbedarf und Gewichtsverlust führt.

Wie wird eine Schilddrüsenüberfunktion diagnostiziert?

Der Tierarzt kann in den meisten Fällen eine vergrößerte Schilddrüse tasten. Um eine sichere Diagnose zu stellen, wird eine Blutuntersuchung durchgeführt. Eine erhöhte Konzentration des Schilddrüsenhormons T4 im Blutserum deutet auf eine Schilddrüsenüberfunktion hin. In manchen Fällen kann die Diagnose schwierig sein, wenn der T4-Wert nur leicht erhöht oder im Normalbereich liegt. In solchen Fällen können zusätzliche Bluttests notwendig sein.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Eine Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen kann gut behandelt werden. Die häufigste Therapie besteht aus der lebenslangen Gabe von Thyreostatika, Medikamenten, die die Bildung von Schilddrüsenhormonen stören. In einigen Fällen kann die Schilddrüse auch operativ entfernt werden. Eine alternative Methode ist die Radiojod-Therapie, bei der radioaktives Jod verabreicht wird, um das Schilddrüsengewebe zu zerstören. Die Wahl der Behandlung hängt von der individuellen Situation der Katze ab.

Ernährung und naturheilkundliche Unterstützung

Eine angepasste Ernährung kann das Wohlbefinden der Katze unterstützen. Ein jodarmes Futter kann bei einer Schilddrüsenüberfunktion hilfreich sein. Komplementäre Methoden wie Phytotherapie und Homöopathie können zusätzlich zur Schulmedizin eingesetzt werden, um die Symptome und Begleiterscheinungen zu mildern.

Komplikationen und Prognose

Eine Schilddrüsenüberfunktion kann zu Komplikationen wie chronischer Niereninsuffizienz, Erblinden und Herzproblemen führen. Die Prognose hängt von der rechtzeitigen Diagnose und Behandlung ab. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und eine angepasste Ernährung sind wichtig, um die Lebensqualität der Katze zu erhalten.

Eine Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen ist gut behandelbar, und Deine Katze kann trotz der Erkrankung ein weitestgehend normales Katzenleben führen.