Hallo zusammen! Ich weiß, die Frage mag vielleicht ein bisschen blöd klingen, aber was genau unterscheidet eigentlich eine Regionalbahn von einer S-Bahn? Der einzige Unterschied, den ich gefunden habe, ist die Fahrradmitnahme. Aber gibt es da noch mehr? Lasst uns einen genauen Blick darauf werfen.
Regionalbahn vs. S-Bahn: Ein Vergleich
Zunächst einmal sind beide Produkte Teil des Nahverkehrs. Die Regionalbahn ist dabei vergleichbar mit einem “ja”-Joghurt, während die S-Bahn eher den “Landliebe”-Part innehat. Die S-Bahn hat sich mittlerweile zu einem modernen Schnellbahnsystem in Ballungsräumen und Metropolregionen entwickelt und verkehrt hauptsächlich in und um Großstädte herum. Die S-Bahnen in der ehemaligen DDR, außerhalb von Berlin, bilden hier eine Ausnahme. Dort wurde versucht, ein S-Bahnnetz aufzubauen, das jedoch eher durch hohe Transportkapazität als durch schnelle Reisezeiten glänzte. Daher haben S-Bahntriebwagen dort kaum die Prototypenphase überschritten.
Generell verfügen S-Bahnen über spezielle Triebfahrzeuge mit hoher Beschleunigung und vielen Türen, um einen schnellen Fahrgastwechsel und kurze Fahrzeiten zu ermöglichen. Dies ist seit der Elektrifizierung der S-Bahn in Hamburg und Berlin der Fall. Die Deutsche Bundesbahn hat dieses Konzept für ihren ET420 übernommen.
In Städten wie München, Frankfurt und Stuttgart ist ein weiteres Merkmal zu erkennen: Die S-Bahnen konzentrieren sich auf ein Zentrum und fahren auch direkt in die Innenstadt. Die S-Bahn RheinRuhr bildet hier eine Besonderheit, da sie mehrere Großstädte miteinander verbindet. In den Stadtzentren wurden eigene Gleise für die S-Bahnen bereitgestellt, um den dichten Taktverkehr ungestört vom restlichen Bahnverkehr abwickeln zu können.
Heutzutage hat die Marke S-Bahn so an Popularität gewonnen, dass viele Metropolregionen und solche, die es gerne wären, ein S-Bahnnetz in ihrem Portfolio haben möchten. Der Wert einer Immobilie steigt signifikant, wenn sich ein S-Bahnhof in der Nähe befindet.
In bestimmten Regionen wurden bestehende Regionalbahnverbindungen mit neuen Fahrzeugen aufgewertet und zu S-Bahn-Linien umgewandelt. Ein Beispiel dafür ist die S-Bahn Rhein-Neckar zwischen Kaiserslautern, Osterburken und Karlsruhe. In Bremen wird das Ganze als “Regio-S-Bahn” bezeichnet, um die eigentliche S-Bahn nicht zu sehr zu verwässern. Man kann also sagen, dass sich S-Bahnen und Regionalbahnen etwas angeglichen haben.
Das größte Unterscheidungsmerkmal ist eigentlich, dass S-Bahnen nur auf bestimmten Strecken verkehren, während Regionalbahnen das Grundangebot darstellen und überall sonst fahren. Zudem halten Regionalbahnen innerhalb eines S-Bahnnetzes nur an den größten Bahnhöfen.
Es gibt auch ein paar Bahnen, die zwar den Namen “S-Bahn” tragen oder das S-Bahn-Logo verwenden, aber dennoch herausstechen. Eines davon ist die Stadtbahn Karlsruhe, die in der Karlsruher und Heilbronner Innenstadt quasi als Straßenbahn fährt, aber an vielen Stellen in das Streckennetz der Deutschen Bahn wechselt und weit ins Umland fahren kann, etwa nach Freudenstadt, Pforzheim oder Germersheim. Sie dient teilweise auch als Ersatz für Regionalbahnen.
Die Ortenau- und Breisgau-S-Bahn um Offenburg und Freiburg verwenden nicht das Logo, sondern nur den Namen “S-Bahn”. Sie fahren mit RegioShuttles und sind eher eine Art “S-Bahn light”. Sie bieten zwar einen Taktfahrplan und sind auf ein Zentrum ausgerichtet, jedoch fahren sie eher langsam und häufig im Stundentakt. Dennoch haben sie die vorhergehenden Regionalbahnen aufgewertet und sind erfolgreich. In der Hauptverkehrszeit fahren in Freiburg sogar bis zu sechs RegioShuttles gekoppelt. Die Strecken sollen inzwischen elektrifiziert werden.
So, das war’s! Ich hoffe, diese Informationen beantworten eure Frage. Entschuldigt eventuelle Doppelantworten und Überschneidungen mit meinen Vorpostern. Wenn ihr an der Geschichte der S-Bahn interessiert seid, empfehle ich euch die Ausgabe 5/2003 der Zeitschrift “Bahn Extra” mit dem Titel “S-Bahnen”. Vielleicht findet ihr diese noch in einem gut sortierten Bahnhofsbuchhandel oder könnt sie direkt beim Verlag bestellen.
Liebe Grüße,
Jogi