Ich bin 25 und suche reichen Mann – Meine Geheimnisse für den Erfolg

Ich bin 25 und suche reichen Mann – Meine Geheimnisse für den Erfolg

Wenn ich nicht gerade faulenze und Hummerschwänze am Strand genieße, ist mein Alltag ziemlich stressig. Schließlich muss ich die Instagram-Accounts meiner beiden Hunde verwalten, erzähle ich meinen Freunden.

Ich komme gerade aus einem langweiligen Büro mit erkälteten Kollegen. Ist das wirklich alles, was das Leben für mich bereithält?, frage ich mich, während ich lustlos an meiner verkochten Pasta kaue.

Plötzlich wird mir klar: Ich muss einen reichen Mann heiraten. Ja, ich muss realistisch sein. Als Journalistin möchte ich nicht arm sterben.

Aber wie finde ich schnell einen wohlhabenden Mann? Wie immer hilft Google. Ich suche nach Tipps, um reiche Männer kennenzulernen, und stoße auf mein neues Vorbild: Irina Beller. Sie ist die Ehefrau eines Millionärs, Influencerin, Moderatorin und Autorin des Buches “Hello Mr. Rich – so heirate ich meinen Millionär”.

“Für Frauen, die nichts vom Feminismus halten”

Gleich am nächsten Tag gehe ich in eine Buchhandlung und sage der Verkäuferin: “Ich würde gerne das Buch ‘Hello Mr. Rich – so heirate ich meinen Millionär’ bestellen”. Sie fängt an zu lachen und kurz darauf stimmt auch der Mann hinter mir ein.

“Das ist ein äußerst hilfreicher Ratgeber”, sage ich mit Nachdruck. Ich verstehe wirklich nicht, was daran so komisch ist.

Irina hat es mit gerade einmal 24 Jahren, also fast genauso alt wie ich, geschafft, einen Millionär zu heiraten – den Schweizer Bauunternehmer Walter Beller. Walter Beller ist 68 Jahre alt und hat gerade eine neue Hüfte bekommen.

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In ihrem Buch erklärt Irina, worauf angehende Millionärsgattinnen bei ihrer Suche nach Mr. Rich achten sollten.

Es ist ein Buch “für Frauen, die nichts vom Feminismus, der Emanzipation und ähnlichem Unsinn halten, sondern es lieben, ganz Frau zu sein”, schreibt die Autorin. Genau das Richtige für mich.

“Männer sind sich ähnlich – behalte den reichsten”

In der Tat finde ich viele wertvolle Tipps für meine Suche. Zum Beispiel sollte ich mich als Frau wie eine Königin verhalten. Zudem erfahre ich, wie ich die Fantasie eines Mannes anregen kann – indem ich geheimnisvoll und mysteriös wirke und nicht “wie eine lachende Glückspille”. Verstehe.

Aber obwohl die Tipps unglaublich hilfreich sind, sind sie mir noch nicht konkret genug. Also schreibe ich der Autorin und frage, ob sie Lust hätte, mir telefonisch ein persönliches Coaching zu geben.

Irina ist sofort bereit, meinen Selbstversuch zu unterstützen. Schließlich möchte auch ich endlich einen reichen Mann heiraten.

“Eine Millionäre sind sich so ähnlich, dass du gleich den reichsten behalten kannst”, lautet eines ihrer Mottos.

“Im Internet gibt es keine Millionäre”

Am Telefon hat Irina eine gute Nachricht für mich: “Einen Millionär kannst du überall finden: in einem teuren Restaurant, in einem Yacht-Club oder in einer Entschlackungs-Klinik”.

Kein Wunder, dass ich bisher noch keinen Millionär gefunden habe. Ich halte mich viel zu selten in Entschlackungs-Kliniken und Yacht-Clubs auf.

Laut Irina sollten Frauen auf keinen Fall im Internet nach Männern suchen. “Echte Millionäre haben keine Zeit für Dating-Portale oder Social Media”, sagt sie. “Dort tummeln sich nur ungeeignete Männer, ganz normale Männer”.

Bei meiner Suche werde ich also auf Online-Portale verzichten.

“Du darfst einen Millionär nicht ansprechen”

Ich frage Irina, wie ich mich kleiden soll, während ich auf der Suche nach meinem Millionär bin. Sie sagt, ich solle mich schick, aber nicht verkleidet, anziehen. “Es sollte auf jeden Fall figurbetont sein. Das ist wichtiger als teuer. Wenn du schöne Beine hast, solltest du einen Rock tragen”, rät sie mir.

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Die Frage, die mich am meisten beschäftigt, ist jedoch: Wie spreche ich einen potentiellen Millionär an?

Irina ist entsetzt. “Du darfst einen Millionär nicht ansprechen”, sagt sie. “Das kommt überhaupt nicht infrage”.

“Was soll ich dann tun, um ihn kennenzulernen?”, frage ich.

“Du musst dich zeigen”, antwortet sie. Sie klingt verständnislos. Ich traue mich nicht, genauer nachzufragen, was sie damit meint. Ich habe jedoch eine ungefähre Vorstellung.

“Sich in einen armen Mann zu verlieben, ist Luxus”

Irina hat ihren Millionär in einer Bar kennengelernt. Sie saß dort mit einer Freundin, als er sie anblickte.

“Ich wusste, dass er verheiratet ist”, erzählt sie. “Aber ich hatte das Gefühl, dass es zu Ende geht”.

Und sie sollte recht behalten. Walter Beller gab Irina seine Visitenkarte. Erst drei Monate später rief sie ihn an.

“Ich hatte so viele Visitenkarten von Millionären, dass ich erst überlegen musste, wen davon ich anrufe”, erklärt sie mir. Das klingt plausibel. “Du solltest Männer nicht sofort anrufen”, sagt sie. “Erst nach Monaten”.

Was hätte Irina jedoch gemacht, wenn sie sich in einen armen Mann verliebt hätte?, frage ich.

“Ich stehe nicht auf arme Männer”, sagt Irina. “Sich in einen armen Mann zu verlieben, ist ein Luxus, den man sich leisten können muss. Denn dann musst du selbst Geld haben”.

“Liebe geht vorbei, Geld bleibt”

Irina findet, dass Liebe Zeitverschwendung ist. Bevor sie Walter geheiratet hat, war sie bereits mit zwei anderen Männern verheiratet. Sie ist überzeugt, dass die Ehen vor allem daran gescheitert sind, dass die Männer nicht genug Geld hatten.

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“Liebe geht vorbei, Geld bleibt”, sagt sie. Immerhin ist sie nun schon seit 20 Jahren mit Walter verheiratet. Dass sie ihn auch wegen seines Geldes geheiratet hat, stört ihn nicht, wie er selbst in einem Interview mit der Schweizer Tageszeitung “Blick” sagte.

“Irina ist intelligent, schöner als ein Diamant und wilder als eine Katze. Für mich ist sie unbezahlbar”, schwärmt er von seiner Frau.

Obwohl Irina vor allem sein Geld schätzt, stellt sie klar: “Ganz ohne Zuneigung geht es nicht. Wenn du deinen Millionär eigentlich nicht mögen oder respektieren kannst und ihn deshalb schlecht behandelst, wird er dich verlassen. Denn ein Millionär kann sich jede Frau aussuchen”.

“Wenn es dir schlecht geht, kauf dir etwas”

Für meine Suche sagt mir Irina, dass ich mir Zeit lassen und nicht den erstbesten Mann nehmen soll. Außerdem motiviert sie mich.

“Geld macht in gewisser Weise glücklich”, sagt sie. “Wenn es dir schlecht geht, kauf dir einfach etwas und schon geht es dir besser”.

Mein Millionärs-Coach gibt mir auch einen wichtigen Ratschlag mit auf den Weg: “Deinen Traumprinzen gibt es nicht”, betont sie. “Du musst Kompromisse eingehen. Gleichzeitig darfst du dich jedoch nicht zu sehr verstellen. Die Männer werden das merken. Millionäre sind nicht dumm”.

Sich zu verstellen und gleichzeitig authentisch zu bleiben, klingt kompliziert. Aber dann denke ich an all die Frauen, die bereits erfolgreich einen Millionär geangelt haben. So schwer kann es also nicht sein.

Also beschließe ich, es genauso wie Irina zu machen. Schließlich hat sie Walter in einer noblen Bar kennengelernt, als sie mit einer Freundin unterwegs war. Also überrede ich eine Freundin, mit mir in eine teure Hotelbar zu gehen, lege meinen guten Schal aus China für 30 Euro bereit und beginne, meine Woche zu planen.

Dass ich an diesem Abend die ersten potenziellen Millionäre treffe, ahne ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Dieser Artikel wurde verfasst von Amelie Graen und erschien zuerst bei der HuffPost.