Ein schicker Neubau in der Hafen City, die Elbe direkt vor der Tür und 23 kreative Köpfe, die den täglichen Wissensdurst von 120 Kindern stillen wollen – das ist Julien’s Arbeitsplatz im Lohsepark. Obwohl er bereits einen Studienplatz in Journalismus sicher hatte, entschied er sich in letzter Minute für die Ausbildung zum Erzieher. Das ist nun schon über 14 Jahre her…
Was macht Julien im Kindergarten?
Julien ist die Standortleitung des Kindergartens und hält den Laden am Laufen. Er kümmert sich um Kinder, Eltern und Mitarbeiter:innen. Das bedeutet, dass er operativ in den Kita-Alltag eingebunden ist, Ansprechpartner für Eltern ist und sich um die Personalführung kümmert. Am meisten Spaß bereitet ihm jedoch das Thema Personalentwicklung. Er unterstützt sein Team mit den richtigen Maßnahmen und freut sich, wenn sie ihr volles Potenzial entfalten können.
Was macht sein Team aus?
Sein Team besteht aus dynamischen und starken Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Erfahrungen und Ideen. Es ist sehr individuell, genauso wie die Gruppen in ihrem Kindergarten. Hier treffen verschiedene Nationalitäten, Kulturen und Persönlichkeitstypen aufeinander.
Wer zu ihnen passt? Menschen, die eigene Ideen haben und einen Rahmen suchen, in dem sie diese umsetzen können. Im Lohsepark ist man nicht der Typ für Schema F. Julien möchte nicht den Pädagog:innen sagen, was sie tun sollen. Ihm ist es wichtig, dass sie das tun, was ihnen Spaß bereitet und zu ihren Stärken passt. Dann haben auch die Kinder Spaß.
Welcher Wert hat in Juliens Arbeitsalltag das größte Gewicht und warum?
Für Julien hat der Wert der Fürsorge das größte Gewicht in seinem Arbeitsalltag. Sein Job ist es, dafür zu sorgen, dass es den Menschen, die den Kindergarten betreten, gut geht und dass es wie ein zweites Zuhause für sie ist. Denn wenn das Team gerne zur Arbeit kommt, überträgt sich das auch auf die Kinder.
Seine eigene Tochter besucht ebenfalls den Kindergarten. Für ihn als Vater ist es das beste Gefühl, wenn sein Kind morgens freudig auf die Erzieher:innen zuläuft. Das gibt ihm ein gutes Gefühl und er kann sich mit gutem Gewissen auf seine Arbeit stürzen.
Was macht Julien am meisten stolz?
Er ist vor allem stolz auf sein Team. Er ist für sie da, damit sie für die Kinder da sein können. Wenn das funktioniert, sogar während Corona, dann macht ihn das sehr glücklich.
Außerdem ist der Kindergarten voll ausgebucht – und das sogar schon für die nächsten Jahre. Das bedeutet, dass sich unter den zufriedenen Eltern herumgesprochen hat, dass sie dort gute Arbeit leisten. Zufriedene Eltern bedeuten zufriedene Kinder und zufriedene Mitarbeiter:innen. Und das macht auch die Führungskraft zufrieden ;-).
Was macht das pädagogische Konzept so besonders?
Aus Juliens Sicht ist es definitiv die Freiheit. Ihr Konzept ist nicht starr, sondern erlaubt innerhalb eines bestimmten Rahmens viele Möglichkeiten, sodass sich sowohl die Pädagog:innen als auch die Kinder entfalten können. Die Kinder bringen Themen ein, die sie gerade interessieren, und das Team gestaltet dann Angebote dazu im Kindergartenalltag. So wechselten sie letztes Jahr innerhalb von drei Monaten zwischen Rittern und Burgen, Recycling und Dinosauriern. Julien ist überzeugt, dass beide Seiten davon profitieren, wenn die Inhalte die Kinder und die Pädagog:innen interessieren, denn mit Spaß lernt jeder am besten.
Was hättest du gerne im Kindergarten gehabt?
Julien hat vor ein paar Jahren mit seiner früheren Erzieherin zusammengearbeitet. Sie sagte ihm: “Julien, du warst damals kein einfaches Kind!”. In ihrem Kindergarten gibt es solche Aussagen nicht. Sie stigmatisieren weder die Mitarbeiter:innen noch die Kinder. Es gibt keine Vorurteile gegenüber den Kindern, die immer Mist bauen. Sie sind für alle Kinder da und nehmen sie an dem Punkt ab, an dem sie stehen, ohne sie in ein Schema zu pressen. Ganz egal, woher sie kommen oder welchen Hintergrund sie haben. Früher war das sicherlich anders.
Und übrigens, die Höhlenwände im Elementarbereich! Die hätte Julien auch cool gefunden. Ein Ort zum Klettern und Rückzugsort für ihn selbst.