Weich wie auf Wolken aus Watte – amerikanische Boxspringbetten versprechen einen wahrhaft himmlischen Schlafkomfort. Kein Wunder also, dass dieses Bettsystem auch in immer mehr deutschen Schlafzimmern steht. Aber was macht das Boxspringbett so beliebt? In diesem Artikel erfahren Sie, warum Sie in einem amerikanischen Bett schlafen sollten und wie es sich von deutschen Betten unterscheidet.
Das klassische amerikanische Boxspringbett
Oft wird das Boxspringbett auch einfach als amerikanisches Bett bezeichnet. Diese Vereinfachung entspricht nicht ganz den Tatsachen, denn die Vielfalt der in den USA gebräuchlichen Nachtlager ist weitaus größer. Aber die legendäre Boxspringmatratze findet sich in nahezu jedem amerikanischen Hotel der Mittel- und Oberklasse und ist somit weit verbreitet. Seit der Jahrtausendwende gewinnen die amerikanischen Betten auch in Deutschland und ganz Mitteleuropa zunehmend an Popularität. Auch in anderen Teilen der Welt ist dieses Schlafsystem verbreitet – besonders beliebt ist es in Teilen Asiens und Australien. Innerhalb Europas stehen die meisten Boxspringbetten in Skandinavien und Großbritannien.
Der typische Aufbau eines amerikanischen Boxspringbetts
Ein deutsches und ein amerikanisches Bett unterscheiden sich strukturell deutlich voneinander. Hierzulande ist es üblich, dass sich eine Schlafstelle aus dem Rahmen, dem Lattenrost, der Matratze und dem Bettzubehör wie Laken, Kissen und Decke zusammensetzt. Bei deutschen Betten ist es üblich, dass lediglich die Matratze und der Lattenrost federn. Anders sieht es bei den amerikanischen Betten aus. Die charakteristischen Unterschiede zu europäischen Betten sind:
- Füße mit relativ niedriger Höhe
- Die den Namen gebende Untermatratze in einer Box mit einer eingebauten Federung (Spring)
- Eine hohe Boxspringmatratze als Liegefläche
- Optional einen (dünnen) Topper als oberste Lage
Ein besonderes Kennzeichen der Untermatratze ist, dass es sich hier stets um eine Konstruktion mit einem eigenen Federkern handelt. Je nach Modell kommen dabei entweder einzeln gelagerte Taschen- oder miteinander verbundene Tonnenfedern zum Einsatz. Bei der Obermatratze finden in der Regel ebenfalls Federkerne Verwendung – eine Kombination mit anderen Materialien wie Kaltschaum oder Latex ist zwar ebenfalls möglich, bei einem kompletten Bettsystem aber eher ungewöhnlich. Sind die Matratzen mit einem Topper versehen, werden sie auch als skandinavisches Boxspringbett bezeichnet. In Amerika hingegen sind diese Matratzenauflagen weitgehend unbekannt und dementsprechend selten.
Doppelt gefedert, flächenelastisch und besonders atmungsaktiv
Die steigende Popularität, die amerikanische Betten genießen, lässt sich mit einer ganzen Reihe von Vorzügen erklären, die dieses Bettsystem auszeichnen. Selbst bei einer relativ harten Obermatratze weisen Boxspringbetten eine ausgezeichnete Federung auf. Die gefederte Untermatratze trägt mit zur Elastizität bei. Die Punktelastizität hängt unter anderem von der exakten Zahl und dem Aufbau der Federn ab. Wichtig ist dabei, dass sich die Herstellerangabe auf Federn pro Quadratmeter und nicht die Gesamtmenge bezieht.
Eine neue Technologie sind sogenannte Mikrofedern, die sehr klein und elastisch, allerdings auch entsprechend kostspielig sind. Durch ihren Aufbau sind Boxspringbetten sehr atmungsaktiv und ermöglichen eine ausgezeichnete Durchlüftung, ohne dass darunter die Wärmeisolation leidet. Sie eignen sich deshalb insbesondere für Menschen, die im Schlaf leicht und viel schwitzen und dadurch nicht gut schlafen können.
Geeignete Bettwäsche und das richtige Betten machen: ungewohnt und schwerer als gedacht
Um ein Boxspringbett amerikanisch zu beziehen, erfordert es lediglich zwei große Laken oder Tücher. Probleme können jedoch entstehen, wenn der Einsatz eines Spannbettlakens vorgezogen wird.
Die konventionellen Größen erweisen sich häufig als nicht ausreichend, um die überdurchschnittliche Höhe des Oberbetts zu bedecken, sodass hier auf spezielle Modelle zurückgegriffen werden muss. Falls Sie aber Ihr Boxspringbett im typischen amerikanischen Stil überziehen möchten, zeigen wir Ihnen wie es geht.
Betten machen auf amerikanisch – so überzieht man klassischerweise ein Boxspringbett
Die harte Arbeit, die Zimmermädchen und anderes Hotelpersonal in den USA verrichten müssen, ist unter anderem ein Resultat der dort verbreiteten Weise, Betten zu machen. Bei der amerikanischen Variante kommen weder Spannbettlaken noch Bettwäsche wie Deckenbezüge zum Einsatz. Zunächst wirft man ein großes Laken über das Bett, das sehr fest unter das Oberbett gesteckt und von diesem festgeklemmt wird. Darauf kommt ein zweites Laken, das im Kopfbereich umgeschlagen und ebenfalls fest zwischen Box und Oberbett befestigt wird.
Während die Kopfkissen herkömmliche Bezüge verwenden, besitzen amerikanische Betten Decken ohne eine eigene Hülle. Sie werden lediglich auf das zweite Laken gelegt. Häufig kommen je nach aktuellem Klima mehrere Materialien zum Einsatz – im Winter zum Beispiel zuerst eine Daunendecke, anschließend eine oder mehrere schwere Wolldecken.
Schlafen wie im Land der unbegrenzten Möglichkeiten
Der Benutzer schlüpft zwischen beide Laken, ohne dass sich diese aus ihrer Befestigung lösen. Er liegt anschließend zwischen den beiden straff gespannten Oberflächen, anstatt sich wie in Deutschland in eine Decke zu wickeln und darin „einzukuscheln“. Dadurch ergibt sich ein vollständig anderes Schlafgefühl, das zunächst auf viele Deutsche etwas befremdlich und mitunter beengend wirkt. Hat man sich aber daran gewöhnt, lernt man den Komfort dieser Art zu schlafen aber schätzen.
Qualität schwankt auch bei Boxspringbetten
Es ist durchaus nicht notwendig, lediglich originale, amerikanische Betten zu verwenden, um eine hohe Qualität zu garantieren. Entscheidend ist hingegen, auf das Material, die Verarbeitung und Prüfsiegel zu achten, um eine gute Wahl zu treffen.
Ein entscheidendes Kriterium ist eine zuverlässige Konstruktion aus solidem und hartem Massivholz, das vorzugsweise von widerstandsfähigen Laubbäumen stammt.
Dessen Verwendung gewährleistet nicht nur eine lange Haltbarkeit. Es ist auch ein klares Indiz dafür, dass der Hersteller auf hochwertige Materialien achtet und bei anderen Komponenten keine Kompromisse macht.