Es ist kalt, nass und einfach unangenehm. Jedes Jahr das gleiche Problem: kalte Füße in der Winterzeit. Es fühlt sich an, als würdest du auf Eiszapfen laufen. Das ist nicht nur unangenehm, sondern auch ein mögliches Symptom für Krankheiten, vor allem wenn du auch im Sommer darunter leidest. Es gibt verschiedene Ursachen für immer kalte Füße, wie beispielsweise ein Mangel an Vitamin D, Magnesium oder Kalium. Chronische Schäden an den Blutgefäßen, verursacht durch Arteriosklerose, sind eine weitere häufige Ursache. Besonders betroffen sind Raucher und Diabetiker. Durch die mangelnde Durchblutung können die Füße nicht ausreichend erwärmt werden und du frierst an den Zehen. Doch das muss nicht sein. In diesem Artikel findest du Tipps, wie du die Ursachen für deine immer kalten Füße bekämpfen kannst.
Ursachen für immer kalte Füße
Der menschliche Körper benötigt eine gleichbleibende Temperatur von rund 37 Grad, damit seine Organe wie Herz, Lunge, Leber und Nieren sowie das Gehirn optimal funktionieren können. Wenn es kalt wird, ist diese Wärmeversorgung gefährdet und der Körper drosselt die Versorgung von Händen und Füßen. Die Gliedmaßen kühlen aus und du bekommst kalte Füße.
Interessanterweise klagen etwa dreimal mehr Frauen als Männer über immer kalte Füße. Das liegt unter anderem daran, dass der weibliche Organismus einen geringeren Anteil an Muskeln am Gesamtkörpergewicht hat als der männliche. Frauen erzeugen deshalb weniger Wärme als Männer. Außerdem haben Frauen bei gleicher Körpergröße weniger Körpermasse, was dazu führt, dass sie schneller auskühlen. Wenn du unter immer kalten Füßen leidest, können deine Zehen bis auf acht Grad abkühlen. Dies führt zu einer Verengung der Blutgefäße in den Gliedmaßen und einem Abfall des Blutdrucks. Dadurch gelangt kaum noch wärmendes Blut in die Füße und sie werden noch kälter.
Weitere Ursachen für immer kalte Füße können Herzerkrankungen, niedriger Blutdruck, Schilddrüsenprobleme, starkes Übergewicht und Fettleibigkeit sein. Auch Nervenerkrankungen wie die periphere Polyneuropathie und das Restless-Legs-Syndrom können zu kalten Füßen führen.
Tipps für immer warme Füße
Um deine Füße schön warm zu halten, gibt es viele gute Ratschläge aus der Natur- und Erfahrungsmedizin:
- Trage festes, nässedichtes Schuhwerk, das bequem ist und genügend Platz für deine Füße bietet. Achte darauf, dass zwischen Fuß und Schuh ein kleiner Zwischenraum besteht, um ein Luftpolster zu schaffen.
- Vermeide es, die Schuhe zu fest zu schnüren, um die Blutzirkulation nicht zu beeinträchtigen.
- Achte darauf, dass Strümpfe oder Socken faltenfrei am Fuß anliegen.
- Trage Baumwoll- oder Wollsocken, die du täglich wechselst, und vermeide synthetisches Material, da dies zu Feuchtigkeit im Schuh führen kann.
- Socken aus Schafwolle sind besonders empfehlenswert, da sie den Schweiß aufsaugen, ein wärmendes Luftpolster bilden und die Haut pflegen.
- In deinen Wohnräumen können Hausschuhe aus Filz die Kälte abhalten.
Wenn du trotzdem kalte Füße hast, kannst du die Ursachen mit bewährten Hausmitteln bekämpfen:
- Kaufe dir einen “Igelball” in der Apotheke und rolle jeden Abend für etwa zehn Minuten deine Füße darauf. Das fördert die Durchblutung und reguliert den Blutdruck.
- Um den Blutfluss anzuregen, kannst du im Sommer jeden Morgen zehn Minuten lang barfuß im Gras “Tautreten”. Nach dem Schneefall kannst du sogar Schnee treten. Danach trocken reiben und ein warmes Gefühl in den Füßen genießen.
- Wenn du nachts wegen kalter Füße aufwachst, klemme deine Beine abwechselnd in die Kniekehle des anderen Beines. Deine Körperwärme wird sie wieder aufwärmen.
- Dusche deine Beine von unten nach oben, beginnend mit etwa 30 Grad Celsius. Steigere die Temperatur binnen 20 Minuten, bis du es nicht mehr aushalten kannst und es dir zu heiß wird. Trockne dich gut ab, ziehe Schafwollsocken an und gehe schnell ins Bett. Du wirst herrlich schlafen.
- Lasse deine Füße bei eiskalten Temperaturen Luft schnappen, indem du Schuhe und Socken ausziehst und jeweils einen Finger in die Zwischenräume deiner Zehen steckst. Bewege die Finger in alle Richtungen, um den Blutfluss zu fördern und die Gefäße zu erweitern.
- Reibe deine Füße vor dem Zubettgehen mit Rizinusöl ein und trage dicke Socken darüber. Über Nacht kann das Öl eine aufheizende Wirkung entfalten.
- Eine Fußreflexzonenmassage kann verengte Gefäße und eine schlechte Durchblutung verbessern. Gönne dir deshalb einmal in der Woche eine Fußreflexzonenmassage.
- Ein wärmendes Fußbad mit beispielsweise Rosmarin oder Eukalyptus als Badezusatz kann bei immer kalten Füßen ebenfalls Abhilfe schaffen.
- Achte darauf, dass deine Ernährung trotz der kalten Monate möglichst fettarm ist. Eine Ernährung mit viel tierischem Fett verringert den Blutfluss. Iss daher unbedingt viel Gemüse und Obst.
Sport ist eine weitere Möglichkeit, um kalte Füße zu verhindern. Du kannst auch bei Minusgraden im Freien Skifahren, Skilanglauf, Rodeln oder Joggen. Sport fördert die Durchblutung und verhindert, dass deine Füße frieren. Beim Sport werden die Mitochondrien zu einer höheren Leistung angeregt, sie produzieren mehr Energie und wärmen auch deine Füße. Zudem werden die Muskeln an den Füßen und Waden aktiviert, was die Blutzufuhr anregt.
Es ist wichtig, dass du bei immer kalten Füßen einen Arzt aufsuchst. Kalte Füße können ein Warnsignal für eine gestörte Durchblutung und Funktionsstörungen von Venen und Arterien sein. Sie führen häufig zu Krankheiten, insbesondere im Mund-, Nasen- und Rachenraum. Kalte Füße senken über Signale der Nervenbahnen die Temperatur in den Schleimhäuten, verringern deren Durchblutung und Durchfeuchtung, trocknen sie aus und beeinträchtigen die Abwehrkräfte gegen eindringende Keime. Eine mögliche Folge sind Erkältungen und Infekte.
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