Impfung mit neuem Corona-Booster jetzt möglich

Impfung mit neuem Corona-Booster jetzt möglich

Die Impfung mit dem neuen Biontech-Booster gegen das Corona-Virus ist ab sofort möglich. Der Booster wurde speziell an die derzeit kursierende Omikron-Sublinie XBB.1.5 angepasst und soll auch gegen weitere aktuelle Varianten, wie die Sublinie EG.5 (“Eris”), wirksam sein. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt deutschlandweit derzeit auf einem niedrigen Niveau von sieben Covid-19-Fällen pro Woche und pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Obwohl keine Testpflicht mehr besteht und es keine offiziellen Testzentren mehr gibt, schätzen Expertinnen und Experten, dass die tatsächlichen Coronazahlen höher liegen. Auch wenn es keine Isolationspflicht mehr gibt, wird allen Infizierten empfohlen, mindestens fünf Tage zuhause zu bleiben.

Booster-Impfung gegen Corona: Empfehlungen der Stiko

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt derzeit eine Auffrischungsimpfung (Booster) mit dem neuen, an die Variante XBB.1.5 angepassten Impfstoff für alle Personen ab 60 Jahren oder solche, die einer Risikogruppe angehören. Zu den Risikogruppen gehören auch Menschen ab einem Alter von sechs Monaten, die aufgrund einer Grunderkrankung ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf haben. Die Auffrischungsimpfung sollte jährlich wiederholt werden, idealerweise im Herbst. Zusätzlich empfiehlt die Stiko Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen sowie Beschäftigten im Pflege- und Gesundheitsbereich, sich boostern zu lassen.

Für gesunde Menschen zwischen 18 und 59 Jahren empfiehlt die Stiko derzeit eine Grundimmunisierung. Das bedeutet, sie sollten mindestens drei “immunologische Ereignisse” durchmachen. Mindestens zwei dieser Ereignisse sollten Impfungen sein, das dritte Ereignis kann entweder eine Corona-Infektion oder eine dritte Impfung sein. Weitere Auffrischungsimpfungen sind in dieser Altersgruppe nicht erforderlich. Die beiden Impfungen gegen das Corona-Virus sollten im Abstand von drei bis sechs Wochen erfolgen, wobei der volle Impfschutz etwa 14 Tage nach der zweiten Impfung eintritt.

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Keine Stiko-Impfempfehlung mehr für Kinder und Jugendliche

Gesunde Kinder und Jugendliche benötigen laut der aktuellen Stiko-Empfehlung von Mai 2023 keine Covid-Impfung. Dies gilt auch für Neugeborene bis sechs Monate, die möglicherweise über den “Nestschutz” der Mutter geschützt sind, sofern diese bereits eine Basisimmunität besitzt. Babys ab sechs Monaten sowie Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die aufgrund einer Grunderkrankung zu einer Risikogruppe gehören, sollten sich impfen lassen und die Impfung regelmäßig auffrischen lassen, wie von der Stiko empfohlen.

Grippe-Impfung wird empfohlen

Für den bevorstehenden Herbst und Winter wird auch die Grippe-Impfung von Medizinern empfohlen. Insbesondere Mitarbeitende im Gesundheitswesen, Risikopatienten und deren Angehörige sollten ihren Impfstatus bei Corona und Grippe (Influenza) auf dem neuesten Stand halten. Besonders Personen über 60 Jahren und Menschen mit Grunderkrankungen wird ein Hochdosis-Grippeimpfstoff empfohlen, der gegen vier Virusstämme wirkt. Die höhere Dosis soll das Immunsystem stärker stimulieren, da es im höheren Alter oft schwächer auf Impfungen reagiert. Dies kann zu etwas stärkeren lokalen Nebenwirkungen wie einer Schwellung am Arm führen.

Corona-Booster-Impfstoffe von Biontech und Moderna

Der zuletzt zugelassene Biontech-Impfstoff ist an die Sublinie XBB.1.5 angepasst und soll auch gegen die Omikron-Variante EG.5 wirksam sein. Ob der Impfstoff auch gegen den jüngsten Virus-Typ BA 2.86 wirkt, der unter anderem in der Schweiz, Dänemark und Großbritannien nachgewiesen wurde, ist jedoch noch unklar.

Die Hersteller Biontech und Moderna haben ihre mRNA-Impfstoffe bereits mehrfach angepasst, um die Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante und ihre verschiedenen Sublinien, wie BA.1, BA.4 und BA.5, zu erhöhen.

Erwartete Impfdosen von Biontech

Laut Bundesgesundheitsministerium werden für die Corona-Impfungen im Herbst und Winter voraussichtlich rund 14 Millionen Dosen des angepassten Impfstoffs von Biontech zur Verfügung stehen. Vorbehaltlich einer Zulassung durch die Europäische Kommission sollen auch 10,6 Millionen Dosen des angepassten Impfstoffs von Novavax im vierten Quartal 2023 verfügbar sein. Für den angepassten Impfstoff von Moderna liegt noch keine Zulassung vor. Wenn diese vorliegt und Moderna sich entscheidet, den Impfstoff in der Regelversorgung anzubieten, wird die Krankenkasse die Kosten übernehmen, wenn Ärzte ihn gemäß der Stiko-Empfehlung verschreiben.

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Weitere Impfstoffe gegen Corona

Neben den mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna werden in Deutschland auch der Vektor-Impfstoff von Johnson & Johnson (Impfstoff Jcovden, früher Janssen), das proteinbasierte Vakzin Nuvaxovid von Novavax sowie der Totimpfstoff von Valneva verimpft. Der Vektor-Impfstoff von AstraZeneca ist in der EU nicht mehr verfügbar.

Funktionsweise der mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna

Die Impfstoffe von Biontech und Moderna werden gentechnisch hergestellt. Sie enthalten mRNA (messenger Ribonukleinsäure), die den “Bauplan” für jedes einzelne Eiweiß im menschlichen Körper darstellt. Die mRNA-Impfstoffe gegen Corona enthalten den “Bauplan” für das Spike-Protein auf der Außenhülle des Virus. Das Spike-Protein ist nicht infektiös und überträgt daher die Krankheit nicht.

Die mRNA im Impfstoff wird vom Körper innerhalb weniger Tage abgebaut und gelangt nicht in die menschliche DNA. Die Muskelzellen um die Impfstelle produzieren das Spike-Protein. Das Immunsystem erkennt es als Fremdkörper, aktiviert Abwehrzellen und bildet Antikörper gegen das Spike-Protein des Coronavirus. Bei einer späteren Infektion erkennt der Körper das Spike-Protein wieder und bekämpft es.

Wirkungsweise von Vektor-Impfstoffen

Vektor-Impfstoffe wie das früher von AstraZeneca verimpfte Vakzin und der Impfstoff Jcovden (früher Janssen) von Johnson & Johnson basieren auf einem anderen Prinzip als mRNA-Impfstoffe, aber ebenfalls auf Gentechnik. Dabei transportiert ein harmloses Virus, das sich nicht vermehren kann, das Spike-Protein des Coronavirus in den Körper. Das Vektorvirus wird im Körper schnell abgebaut. Das Spike-Protein löst den gleichen Prozess aus wie bei den mRNA-Impfstoffen und bietet einen Impfschutz.

Abbau der Impfstoffe im Körper

Langzeitfolgen des Impfens, also Nebenwirkungen, die erst viele Monate oder Jahre nach der Impfung auftreten, sind bei Impfstoffen nicht bekannt, so das Paul-Ehrlich-Institut. Die meisten Nebenwirkungen treten innerhalb von Stunden oder Tagen nach der Impfung auf, in seltenen Fällen auch nach Wochen oder Monaten. Die derzeit verwendeten Covid-19-Impfstoffe wurden bereits millionen- oder sogar milliardenfach verabreicht, ihre Nebenwirkungen, einschließlich sehr seltener, sind gut bekannt. Der Impfstoff baut sich bereits nach wenigen Tagen im Körper ab, das Immunsystem erinnert sich jedoch daran, gegen welche Zellen es in Zukunft vorgehen muss.

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