Das Wetter ist wankelmütig, das Laub zu rutschig und das Eis ist auch nicht gerade einladend. Deshalb müssen wir im Winter drinnen trainieren. Für dieses Training gibt es drei Optionen: Indoor Cycle, Fahrrad-Ergometer oder Rollentrainer. Um die Wahl zu erleichtern, vergleichen wir hier die wichtigsten Merkmale.
Indoor Cycle oder Ergometer
Es gibt Modelle aus allen drei Kategorien in verschiedenen Preisklassen. Indoor Cycle gibt es beispielsweise von ca. 300 bis 3.000 Euro, während das teuerste Fahrrad-Ergometer stolze 7.000 Euro kostet. Daher geben wir hier keine Kaufberatung, sondern stellen nur die wichtigsten Merkmale vor.
Der Klassiker im Heimtraining: das Fahrrad-Ergometer
Ergometer sind sehr vielseitige Geräte. Sie bieten eine Wattanzeige, die anzeigt, welche Leistung gerade erbracht wird. Dies wird durch ein elektronisches Widerstandssystem ermöglicht, das sich automatisch anpassen lässt. So kann beispielsweise eine Wattvorgabe gemacht werden und der Widerstand passt sich automatisch an die Trittgeschwindigkeit an. Die Genauigkeit dieser Systeme hängt von der Qualität des Ergometers ab.
Durch die automatische Anpassung des Widerstands sind auch viele weitere Funktionen möglich, wie beispielsweise die Anpassung an die Herzfrequenz oder vorprogrammierte Änderungen des Widerstands. Ergometer bieten daher die besten Steuerungs- und Anzeigemöglichkeiten.
Das Training auf Ergometern ist komfortabel, da man gelenkschonend und aufrecht sitzend trainiert. Man kann nebenbei fernsehen oder sogar lesen. Für noch mehr Komfort gibt es Recumbent Bikes mit einem richtigen Sitz und einer Rückenlehne. Diese ermöglichen ein entspannteres Training und sind auch für Menschen mit Rückenproblemen geeignet.
Ergometer haben jedoch eine Einschränkung bei der maximalen Leistung. Diese liegt meist zwischen 300 und 400 Watt, wobei es einige Ausnahmen gibt. Dennoch sind 300 Watt auch für gut trainierte Heimsportler eine echte Herausforderung.
Ergometer eignen sich daher hauptsächlich für Ausdauer- und Fitnesstraining sowie zum Abnehmen. Bei guten Modellen können jedoch auch Widerstände eingestellt werden, die selbst Sportler an ihre Grenzen bringen.
Im Wohnzimmer trainieren wie auf dem Rennrad: Indoor Cycle
Im Gegensatz zum Ergometer wird der Widerstand beim Indoor Cycle meist mechanisch erzeugt. Ein Bremsklotz wirkt auf die Schwungscheibe und der Widerstand kann manuell eingestellt werden. Eine Wattmessung ist beim Indoor Cycle nicht möglich. Außerdem haben Indoor Cycle keinen Freilauf, d.h. die Pedale drehen sich so lange, wie sich das Schwungrad dreht.
Das Training auf dem Indoor Cycle ähnelt dem Training auf einem echten Fahrrad. Die Sitz- und Lenkerposition lassen sich sehr individuell einstellen. Indoor Cycle bieten auch die beste Stabilität, da sie eine einfache Konstruktion haben und den höchsten Widerstand bieten.
Indoor Cycle sind daher ideal für alle, die sich beim Training richtig auspowern möchten. Sie bieten eine intensive Trainingserfahrung und werden von vielen als sehr effektiv empfunden.
Training mit der Rollenschlampe
Ein Rollentrainer ermöglicht das Training auf einem echten Fahrrad. Das Fahrrad wird in einen Ständer eingespannt und läuft auf einer Rolle. Dadurch kann man auf dem eigenen Fahrrad trainieren, jedoch ist der Verschleiß recht hoch.
Rollentrainer bieten einen hohen Widerstand und gute Trainingssoftware. Man kann sogar detailgetreu nachgebildete Strecken abfahren, bei denen der Widerstand exakt an die Strecke angepasst wird.
Ein Nachteil des Rollentrainers ist, dass er laut werden kann und bei hohem Widerstand wackelig sein kann, insbesondere für Trainingseinsteiger.
Der Kompromiss: Race Bikes!
Es gibt mittlerweile sogenannte Race Bikes wie das Taurus Z9, die einen Kompromiss zwischen Indoor Cycle und Ergometer darstellen. Sie haben eine starre Nabe und eine große Schwungmasse wie ein Indoor Cycle, verfügen aber über magnetische Bremssysteme wie ein Ergometer. Dadurch kann der Widerstand eingestellt werden und sogar herzfrequenzorientiertes Training ist möglich.
Fazit
Jeder muss selbst abwägen, welches Gerät am besten zu ihm passt. In Filialen oder Fitness-Studios kann man verschiedene Geräte ausprobieren. Bei Ergometern findet man für jedes Trainingsniveau, jedes Alter und jedes Trainingsziel ein passendes Gerät.
Indoor Cycle und Rollentrainer bieten ähnliche Trainingseffekte wie Ergometer, sind jedoch spezieller. Rollentrainer können umständlich sein, da man ein zusätzliches Fahrrad benötigt. Beim Indoor Cycle ist die Sitzposition am besten, jedoch passt das Widerstandssystem nicht für jeden.
Bei Ergometern ist die Stabilität besonders wichtig. Sie sollten felsenfest stehen, auch bei hoher Belastung.
Letztendlich trainiere ich persönlich zu Hause auf dem Ergometer. Grundsätzlich gilt jedoch: Jeder sollte verschiedene Geräte ausprobieren und das finden, was am besten zu ihm passt.