Infinitiv mit „zu“ oder ohne „zu“ – eine Frage, die sich viele Deutschlerner stellen. Diese Konstruktion ermöglicht es dir, eine Vielzahl nützlicher Sätze im Deutschen zu bilden. In diesem Artikel erfährst du, wann du den Infinitiv mit „zu“ und wann du ihn ohne „zu“ verwenden musst. Außerdem habe ich Übungen für dich vorbereitet, damit du dein Wissen direkt anwenden kannst.
Infinitiv mit „zu” und ohne „zu” – Was ist das?
Der Infinitiv ist die Grundform eines Verbs, immer mit der Endung -en. In der deutschen Grammatik gibt es Sätze, in denen neben dem konjugierten Verb noch ein weiteres Verb im Infinitiv steht. Zum Beispiel: „Ich habe heute viel zu tun.“ Hier ist das Verb „habe” konjugiert und das Verb „tun” steht im Infinitiv. Ob vor dem Infinitiv „zu“ stehen muss oder nicht, hängt vom konjugierten Verb ab.
Wann wird der Infinitiv ohne „zu“ verwendet?
Es gibt verschiedene Fälle, in denen du den Infinitiv ohne „zu“ verwenden kannst. Hier sind einige Beispiele:
- Nach Modalverben (wollen, sollen, mögen, können, dürfen, müssen), z.B.: „Ich will nicht jeden Tag kochen.“
- Nach den Verben helfen, hören, sehen, lassen, z.B.: „Ich sehe ihn kommen.“ oder „Ich lasse ihn nicht alleine gehen.“
- Nach den Verben gehen, kommen, lernen, lehren, bleiben, z.B.: „Sie geht heute tanzen.“ oder „Er kommt uns besuchen.“
- Nach den Verben fühlen, spüren, haben, z.B.: „Ich habe viel Deko auf dem Fensterbrett stehen.“
So bildest du einen Satz mit dem Infinitiv ohne „zu“ in verschiedenen Zeitformen. Im Präsens bildest du den Satz genauso wie einen normalen Satz mit zwei Verben: das konjugierte Verb an zweiter Stelle, andere Satzglieder und der Infinitiv am Ende. Zum Beispiel: „Ich höre ihn in der Küche singen.“ Für die Vergangenheit ersetzt du einfach die Präsensform des konjugierten Verbs durch die Präteritumform. Weitere Informationen findest du hier.
Wann wird der Infinitiv mit „zu“ verwendet?
In vielen Konstruktionen mit zwei Verben steht vor dem Infinitiv „zu“. Hier sind einige Beispiele:
- Nach Verben, die eine Meinung ausdrücken, wie meinen, glauben, vermuten, denken, erwarten, z.B.: „Ich hoffe, meine Tasche nicht zu verlieren.“
- Nach Verben, die einen Wunsch, einen Plan, eine Absicht ausdrücken, wie planen, vergessen, versuchen, aufgeben, sich entscheiden, z.B.: „Ich plane, jeden Sonntag meine Mutter zu besuchen.“
- Nach Verben, die einen Beginn ausdrücken, wie beginnen, anfangen, z.B.: „Ich fange an, mich gesund zu ernähren.“
- Nach Nomen-Verb-Verbindungen oder nach „sein/finden“ + Adjektiv, z.B.: „Sie hat einen Wunsch, mit mir zu tanzen.“ oder „Es ist nicht möglich, immer perfekt zu sein.“
Außerdem kann der Infinitiv ohne „zu“ anstelle eines Nebensatzes mit „dass“ verwendet werden. Beispielsweise: „Sie bittet mich, dass ich ihr helfe.“ kann ersetzt werden durch „Sie bittet mich, ihr zu helfen.“
Infinitiv mit „zu“ in verschiedenen Zeitformen
Der Infinitiv mit „zu“ steht direkt vor dem Infinitiv. Hier sind Beispiele, wie du solche Sätze in verschiedenen Zeitformen bildest:
- Infinitiv mit „zu“ in der Gegenwartsform Präsens: das konjugierte Verb an zweiter Stelle, weitere Satzglieder, „zu“ und der Infinitiv am Satzende. Beispiel: „Ich habe heute wenig zu tun.“
- Infinitiv mit „zu“ in der Vergangenheitsform Präteritum: Die Präsensform des konjugierten Verbs wird durch die Präteritumform ersetzt. Beispiel: „Ich hatte heute wenig zu tun.“
- Infinitiv mit „zu“ in der Vergangenheitsform Perfekt: Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder das konjugierte Verb „haben“ oder „sein“ an zweiter Stelle, „zu“, der Infinitiv und das Partizip II am Satzende. Oder das konjugierte Verb „haben“ oder „sein“ plus Partizip II, „zu“ und der Infinitiv. Beispiel: „Ich habe heute wenig zu tun gehabt.“ oder „Es ist schwer gewesen, ihn zu überzeugen.“
Infinitiv mit „zu” oder ohne „zu” – Übungen
Um dein Wissen zu festigen, haben wir zahlreiche Übungsaufgaben mit Lösungen zum Thema „Infinitiv mit zu und ohne zu“ für dich vorbereitet. Du kannst kostenlos und ohne Registrierung damit beginnen, hier zu üben.