Inkontinenz nach Prostata-Operation: Dauer und Behandlungsmethoden

Inkontinenz nach Prostata-Operation: Dauer und Behandlungsmethoden

Bei manchen Patienten kann es nach einer Prostata Operation zur Inkontinenz kommen. Etwa 10 bis 20 Prozent der operierten Männer bemerken nach dem Eingriff – zumindest vorübergehend – einen unwillkürlichen Harnverlust. Wie hoch das Risiko für eine Inkontinenz nach einer Prostata-Operation ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. In den meisten Fällen klingen die Beschwerden nach einiger Zeit wieder ab. Kommt es über einen längeren Zeitraum zum unfreiwilligen Urinverlust, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für den betroffenen Mann.

Ursachen für eine Inkontinenz nach der Prostata OP

Inkontinenz nach Prostata-Operation: Dauer und Behandlungsmethoden

Ein operativer Eingriff an der Prostata wird immer dann medizinisch notwendig, wenn die vergrößerte Vorsteherdrüse gesundheitliche Probleme verursacht, die Lebensqualität im Alltag stark negativ beeinflusst oder wenn ein Prostatakarzinom (Prostatakrebs) vorliegt.

Sowohl bei einer radikalen Prostatektomie (Entfernung der Prostata nach Krebs-Befund) als auch bei einer Ausschabung bei einer gutartigen Prostatavergrößerung kann eine Inkontinenz nach der Prostata-Operation auftreten.

Im Vergleich zur radikalen Prostata-Entfernung ist eine Inkontinenz nach der Operation einer gutartigen Prostata-Vergrößerung (Prostatahyperplasie) allerdings sehr selten.

Symptome und Arten von Inkontinenz nach einer Operation der Prostata

Kommt es zum unkontrollierten Verlust von Urin im Alltag, sind zwei Arten zu unterscheiden:

  • Belastungsinkontinenz: Tritt nach einer Prostata OP ein Harnverlust beim Husten, Niesen oder unter körperlicher Belastung auf, so liegt eine Schwäche des Blasenverschlusses und damit eine sogenannte Belastungsinkontinenz vor. Unter Belastung übersteigt der Blasendruck den Verschlussdruck des Schließmuskels und es kommt zum unfreiwilligen Abgang von Urin. Diese Form der Inkontinenz ist die häufigste nach einer Prostata OP. Die Belastungsinkontinenz tritt auf, wenn nach der OP der Schließmuskel geschwächt ist oder sogar verletzt wurde. Dank moderner Operationsmethoden und hochspezialisierten, erfahrenen Ärzten kommt es nur sehr selten zur Verletzung des Schließmuskels.

  • Dranginkontinenz: Eine weitere Ursache von Inkontinenz nach einer Prostata-Operation kann auch eine hyperaktive Blase (Reizblase) sein. Symptome sind häufiger Harndrang am Tage und in der Nacht sowie plötzlicher, starker Harndrang, der sich mitunter nicht zurückhalten lässt (Dranginkontinenz). Eine gutartige Prostatavergrößerung kann das Entstehen einer Reizblase bei Männern und damit einer Dranginkontinenz begünstigen. Durch den Eingriff wird die Blase zusätzlich gereizt, was am Anfang des Heilungsprozesses zu einer Dranginkontinenz führen kann.

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Wie kann nach der OP Inkontinenz entstehen?

Nach einer Ausschabung der Prostata zur Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung ist eine dauerhafte Inkontinenz sehr selten, denn moderne Verfahren und erfahrene Operateure minimieren das Risiko einer Verletzung von Schließmuskel und Harnröhre. Nach der Totalentfernung der Prostata (radikale Prostatektomie) zur Behandlung von Prostatakrebs hingegen kann der Schließmuskel beschädigt sein. Durch die Prostataentfernung verändert sich die Lage des Schließmuskels, wodurch dieser die Blase nicht mehr richtig abdichten kann. Auch eine Schließmuskel-Verletzung kann durch die Entfernung des Prostatagewebes, das die Harnröhre umschließt und fast bis an den Schließmuskel heranreicht, die Ursache für eine Inkontinenz nach der Prostata-Operation sein. Dadurch ist das Risiko einer dauerhaften Inkontinenz nach einer Prostataentfernung höher. Doch auch hier kennt die Medizin einige erfolgreiche Behandlungsmethoden.

Wie lange dauert die Harninkontinenz an?

Inkontinenz kann die Folge einer Prostata-OP sein, wenn eine vergrößerte Prostata-OP festgestellt wird.

In der Regel besteht eine Inkontinenz nach einer Prostata-Operation nur für einige Wochen oder wenige Monate. In dieser Zeit reicht es meist, Einlagen zu tragen und starke Belastungen durch Stresssituationen oder Sport zu vermeiden. Die meisten Männer sind bereits wenige Monate nach dem Eingriff wieder kontinent und können ihre Blase wieder vollständig kontrollieren. Unter Stress oder wenn die Muskulatur im Laufe des Tages ermüdet, kann es noch zur Inkontinenz kommen. Diese Belastungsinkontinenz sollte allerdings innerhalb der folgenden Wochen abklingen.

Leiden Patienten nach drei Monaten immer noch an Inkontinenz, wird in der Neurourologie eine Diagnostik mittels Blasendruckmessung und Blasenspiegelung durchgeführt, um die genauen Ursachen abzuklären und ein Behandlungskonzept zu entwickeln.

Hilfe bei Inkontinenz nach einer Prostataoperation

Tritt in der Folge des Eingriffs beim Patienten eine Inkontinenz auf und bleibt diese über einen längeren Zeitraum bestehen, gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Eine Inkontinenz nach einer Prostata-Operation kann durch moderne Methoden gut eingedämmt oder sogar vollständig behoben werden. Daher sind Sie ein wichtiges Instrument der Männergesundheit.