Insolvenz anmelden: Alles, was du wissen musst

Insolvenz anmelden: Alles, was du wissen musst

Insolvenz – ein Wort, das oft mit dem Ende der Selbstständigkeit gleichgesetzt wird. Doch eine Unternehmensinsolvenz muss nicht das Aus bedeuten. Sie kann auch genutzt werden, um die Finanzen deines Unternehmens zu sanieren und die Wirtschaftlichkeit wiederherzustellen. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über das Insolvenzverfahren wissen musst.

Was ist eine Unternehmensinsolvenz?

Der Begriff “Insolvenz” stammt aus dem Lateinischen und bedeutet “zahlungsunfähig”. Bei einer Unternehmensinsolvenz ist dein Unternehmen nicht mehr in der Lage, fällige Zahlungen wie offene Rechnungen, Raten oder Kredite zu begleichen. Eine Insolvenz bedeutet jedoch nicht automatisch das Ende deiner Selbstständigkeit. Im Gegenteil, sie kann genutzt werden, um die Finanzen deines Unternehmens zu sanieren und die Wirtschaftlichkeit wiederherzustellen.

Welche Gründe gibt es für eine Firmeninsolvenz?

Für Unternehmen gibt es drei verschiedene Gründe, die zwangsläufig zu einer Insolvenz führen können:

  1. Zahlungsunfähigkeit: Eine Firma gilt als zahlungsunfähig, wenn sie eine oder mehrere Forderungen von Gläubigern nicht begleichen kann. Dabei handelt es sich um eine langfristige Einordnung. Ein kurzfristiger Zahlungsverzug bedeutet nicht zwangsläufig das Ende deines Unternehmens.

  2. Drohende Zahlungsunfähigkeit: Wenn du absehen kannst, dass du aufgrund finanzieller Engpässe in naher Zukunft deine Rechnungen und Verbindlichkeiten nicht begleichen kannst, handelt es sich um eine drohende Zahlungsunfähigkeit. Auch dies kann ein möglicher Insolvenzgrund sein.

  3. Überschuldung: Wenn deine Schulden und offenen Forderungen das vorhandene Betriebsvermögen und die üblichen Einnahmen übersteigen, spricht man von einer Überschuldung.

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Wann sollte man Insolvenz anmelden?

Der richtige Zeitpunkt für ein Insolvenzverfahren ist nicht immer einfach zu bestimmen. Rechtlich betrachtet muss Insolvenz angemeldet werden, wenn einer der möglichen Insolvenzgründe zutrifft. Wenn dein Unternehmen zahlungsunfähig ist und du absehen kannst, dass du diese Zahlungsunfähigkeit nicht in absehbarer Zeit ausgleichen kannst, bist du verpflichtet, eine Firmeninsolvenz anzumelden.

Es kommt maßgeblich darauf an, wie man Zahlungsunfähigkeit definiert. Wenn die Liquiditätsengpässe geringer als 10% sind, muss nicht unbedingt eine Unternehmensinsolvenz beantragt werden. Wenn du dagegen über einen Zeitraum von mehr als drei Wochen mehr als 90% deiner Verbindlichkeiten nicht begleichen kannst, gilt dein Unternehmen als zahlungsunfähig und damit als insolvent. Dies ist der richtige Moment, um eine Firmeninsolvenz anzumelden.

Wie meldet man Firmeninsolvenz an?

Das zuständige Insolvenzgericht ist das Amtsgericht am Ort des Unternehmenssitzes. Hier muss der schriftliche Antrag auf Firmeninsolvenz eingereicht werden. Der Ablauf der Insolvenzanmeldung hängt von der jeweiligen Geschäftsform ab. Generell müssen neben dem ausgefüllten Insolvenzantrag auch eine Liste der Gläubiger und eine Auflistung der Schulden eingereicht werden. Gläubiger haben auch nach der Antragsstellung die Möglichkeit, ihre offenen Forderungen beim Amtsgericht einzufordern.

Wichtig ist, die drei-Wochen-Frist einzuhalten, die für Geschäftsführer, Vorstandsmitglieder oder Komplementäre gilt. Wenn diese Frist ab dem Zeitpunkt der eingetretenen Zahlungsunfähigkeit überschritten wird, haften die Geschäftsführer persönlich mit ihrem Privatvermögen. Einzelunternehmen sind von dieser Frist freigestellt und müssen lediglich den Geschäftsbetrieb einstellen und das Gewerbe abmelden.

Welche Kosten kommen bei einer Firmeninsolvenz auf dich zu?

Ironischerweise musst du für dein Insolvenzverfahren Kosten tragen, obwohl du zahlungsunfähig bist. Die Höhe der Kosten hängt von der Anzahl der Gläubiger und der Insolvenzmasse ab.

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Zusätzlich fallen für viele weitere Dinge Kosten an:

  • Eröffnungsverfahren
  • Insolvenzverwalter
  • Gebühren für Veröffentlichungen
  • Grundgebühren pro Insolvenzmasse
  • Zustellungsgebühren
  • Gerichtskosten

Wenn du die ungefähren Kosten deines Insolvenzverfahrens im Voraus wissen möchtest, kannst du unser Beratungspaket “Kurzberatung Insolvenz” buchen. Dort wirst du von einem erfahrenen Rechtsanwalt optimal auf die drohende Insolvenz beraten.

Welche häufigen Fehler gibt es bei Unternehmensinsolvenzen?

Vor dir haben bereits viele Unternehmen mit einer (drohenden) Zahlungsunfähigkeit zu tun gehabt. Du kannst von den Fehlern lernen, die andere Unternehmer gemacht haben. Hier sind einige der häufigsten Fehler, die vermieden werden sollten:

  • Zu spät Insolvenz anmelden: Das eigene Unternehmen bis zum letzten Moment retten zu wollen, kann auf Kosten des Unternehmens gehen. Ein rechtzeitiger Insolvenzantrag bietet bessere Chancen.

  • Fristen versäumen: Prüfe sofort, ob dein Unternehmen der Insolvenzantragspflicht unterliegt, wenn eine Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung vorliegt. Verpasse nicht die drei-Wochen-Frist für die Antragstellung.

  • Panik-Zahlungen an Gläubiger: Vermeide übereilte Zahlungen an Gläubiger. Begleiche nur die Zahlungen, die für das Überleben deines Unternehmens wichtig sind.

  • Vermögensübertragungen: Übertrage keine Wertgüter aus deinem Unternehmen vor der Anmeldung der Privatinsolvenz, um die Insolvenzmasse zu verringern. Solche Handlungen können angefochten und rückgängig gemacht werden.

  • Die Reihenfolge beachten: Melde dein Gewerbe nicht vor Antragsstellung ab, um eine Privatinsolvenz zu vermeiden. Lasse dich vor der Einreichung eines Insolvenzantrags von einem Fachanwalt beraten.

  • Insolvenz ohne Strategie: Erstelle vor der Insolvenzanmeldung eine Strategie, die die Schulden senkt und die Zukunft deines Unternehmens im Blick hat.

  • Fehlerhafte Angaben: Mache beim Ausfüllen des Insolvenzantrags korrekte und nachvollziehbare Angaben. Falsche Angaben können negative Auswirkungen haben.

  • Insolvenzverfahren allein durchführen: Ein erfahrener Rechtsanwalt kennt alle gesetzlichen Grundlagen und kann dir während des Verfahrens helfen, für dein Unternehmen vorteil

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