Investitionsrechnung und Methoden zur Bewertung Break-even-Point – Berechnung und Beispiele

Investitionsrechnung und Methoden zur Bewertung Break-even-Point – Berechnung und Beispiele

Fragst du dich manchmal, wie du deine Investitionen bewerten kannst und wie du den Break-even-Punkt errechnest? Keine Sorge, ich zeige dir heute, wie das geht und gebe dir praktische Beispiele, damit du die Erkenntnisse direkt für dein eigenes Unternehmen nutzen kannst.

Beispiel 1: Verkauf einer Gewürzmischung

Stell dir vor, du hast eine besondere Gewürzmischung entwickelt und möchtest diese über das Internet verkaufen. Um diese zu vertreiben, fallen Fixkosten wie Miete, Mischeinrichtung, Küchenwerkzeuge, Lager, Webseite und Werbung an. Natürlich möchtest du auch ein Gehalt für dich selbst beziehen, das ebenfalls zu den Fixkosten zählt. Darüber hinaus entstehen variable Kosten für die Zutaten der Gewürzmischung, das Material, das du dafür einkaufst, sowie für Verpackung und Versand.

Um den Break-even-Punkt zu berechnen, betrachtest du den Absatz, den du mindestens erreichen musst, um Gewinn zu erzielen und dein Gehalt zu bezahlen. Folgende Werte hast du ermittelt oder festgelegt:

  • Fixkosten pro Jahr: 37.500 EUR
  • variable Kosten pro Dose: 2 EUR
  • geplanter Verkaufspreis pro Dose: 5 EUR

Mit diesen Werten kannst du den Break-even-Absatz wie folgt berechnen:

Absatz Gewinnschwelle = Fixkosten / (Preis – variable Kosten)
Absatz Gewinnschwelle = 37.500 EUR / (5 EUR/Stück – 2 EUR/Stück)
Absatz Gewinnschwelle = 12.500 Stück

Das bedeutet, dass du mindestens 12.500 Gewürzdosen pro Jahr verkaufen musst, um keinen Verlust zu machen. Ab einem Absatz von 12.501 Stück erzielst du einen Gewinn.

Natürlich solltest du nun prüfen, ob diese Absatzmenge realistisch ist. Schau dir dazu Absatzmengen von vergleichbaren Wettbewerbern an und betrachte deine Zielgruppe sowie potenzielle Kunden. Ist die Zielgruppe groß genug, besteht ein entsprechender Bedarf und kannst du diese Zielgruppe mit deinen Werbemaßnahmen erreichen?

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Darüber hinaus kannst du verschiedene Szenarien vergleichen. Wenn du den Verkaufspreis auf 6 EUR festlegst, müsstest du beispielsweise 9.375 Gewürzdosen pro Jahr verkaufen. Wenn du dein Gehalt vorerst nicht berücksichtigen möchtest, liegen die Fixkosten bei 13.500 EUR. In diesem Fall müsstest du mindestens 4.500 Gewürzdosen pro Jahr verkaufen.

Für die Bewertung deines Geschäftsmodells ist es wichtig, auch andere Einflussfaktoren zu berücksichtigen, wie beispielsweise Rücksendungen, Qualitätsmängel bei Materialien oder Wartung von Maschinen. Nur so erkennst du, mit welchen Annahmen und Schätzungen du arbeiten kannst und ob dein Geschäftsmodell wirtschaftlich attraktiv ist.

Beispiel 2: Yoga-Studio eröffnen

Du hast eine Ausbildung zur Yoga-Trainerin absolviert und möchtest nun ein Yoga-Studio eröffnen. Doch wie viele Yoga-Stunden musst du pro Monat verkaufen, um davon leben zu können? Hier sind die geschätzten Werte:

  • Fixkosten pro Monat: 3.000 EUR für deinen Lebensunterhalt, für Werbung und für Yoga-Matten etc.
  • variable Kosten pro Yoga-Stunde und teilnehmende Person: 5 Euro für Miete (nur bei tatsächlich durchgeführtem Kurs zu zahlen); außerdem bietest du allen Teilnehmenden kostenlos Yoga-Tee und Wasser an. Du kalkulierst mit durchschnittlich 7 Teilnehmenden pro Kurs.
  • Preis für eine Yoga-Stunde und eine Person: 10 EUR

Mit diesen Werten kannst du den Break-even-Absatz wie folgt berechnen:

Absatz Gewinnschwelle = Fixkosten / (Preis – variable Kosten)
Absatz Gewinnschwelle = 3.000 EUR / (10 EUR/Stunde – 5 EUR/Stunde)
Absatz Gewinnschwelle = 600 Stunden

Du musst also mindestens 600 Yoga-Stunden pro Monat verkaufen, um keinen Verlust zu machen. Wenn du pro Kurs mit 7 Teilnehmenden rechnest und jeder Kurs 2 Stunden dauert, müsstest du rund 43 Kurse pro Monat oder 11 Kurse pro Woche erfolgreich durchführen. Jetzt kannst du abschätzen, ob das realistisch ist und ob du dich als Yoga-Trainerin selbstständig machen möchtest.

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Auch hier lohnt es sich, weitere Szenarien zu betrachten. Wenn du beispielsweise pro Kurs 10 Teilnehmende hast, wären es nur noch 30 Kurse pro Monat. Wenn du einen Raum fest mietest und eine monatliche Miete von 400 EUR zahlst, könntest du die variablen Kosten auf 1 EUR pro Stunde reduzieren. In diesem Fall müsstest du rund 380 Yoga-Stunden verkaufen, also etwa 27 Kurse pro Monat. Es könnte sich also lohnen, einen Raum fest zu mieten.

Jetzt kennst du die grundlegenden Methoden zur Bewertung deiner Investitionen und wie du den Break-even-Punkt erreichst. Nutze diese Erkenntnisse, um herauszufinden, ob deine Geschäftsidee wirtschaftlich tragfähig ist. Viel Erfolg!