Dein treuer Begleiter zeigt ungewöhnliches Verhalten? Er hechelt stark, hat Krämpfe, Durchfall oder erbricht sich? Es könnte sein, dass er etwas Giftiges gefressen hat. Doch keine Sorge, Vergiftungen sind seltener als du denkst. Die meisten Hunde leiden an Krankheiten, nicht an einer Vergiftung. Dennoch ist es wichtig, als verantwortungsvoller Hundehalter aufmerksam zu sein und potenzielle Gefahrenquellen zu vermeiden.
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund Vergiftungserscheinungen zeigt, ist es ratsam, sofort einen Tierarzt oder eine Tierklinik aufzusuchen.
Erste Hilfe für vergiftete Hunde
- Halte die Atemwege frei: Entferne Schleim und Erbrochenes aus dem Maul und ziehe die Zunge vorsichtig heraus.
- Beruhige deinen Hund und entferne Gegenstände, an denen er sich verletzen könnte, wenn er Krämpfe hat.
- Bei Atemstillstand: Lagere deinen Hund seitlich und führe eine rhythmische Herzdruckmassage durch, indem du die linke Brustwand komprimierst.
Versuche nicht, Erbrechen auszulösen, da dies dazu führen kann, dass dein Hund erstickt. Gib deinem Hund keine Milch, Eiweiß oder pflanzliche Öle. Reinige vorsichtig das Fell, die Haut, die Schleimhäute und die Augen deines Hundes mit lauwarmem Wasser. Verwende dabei Handschuhe und entferne trockene Pulver vorsichtig mit dem Staubsauger.
Zusätzliche Maßnahmen sind nur dann sinnvoll, wenn du genau weißt, welche Giftstoffe dein Hund aufgenommen hat. Hole immer zuerst Rat bei einem Tierarzt ein!
Informationen für den Tierarzt bei Hundegiftungen
Damit der Tierarzt deinen Hund angemessen behandeln kann, sind folgende Informationen wichtig:
- Bringe verdächtige Giftquellen, wenn möglich zusammen mit der Verpackung und Beipackzetteln, in die Tierarztpraxis.
- Gib eine genaue Beschreibung des Giftes.
- Nenne den Zeitpunkt der Giftaufnahme.
- Teile die Menge des aufgenommenen Giftes mit.
- Informiere über die Art der Aufnahme (gefressen, über die Haut, eingeatmet).
- Verpacke angefressenes oder erbrochenes Material in einem Plastiksack.
Hilfreiche zusätzliche Angaben sind:
- Was wurde gefüttert oder gefressen?
- Hat dein Hund Zugang zu giftigen Pflanzen gehabt?
- Hat dein Hund Zugang zu Insektiziden, Rattengift, Pflanzenschutzmitteln oder Unkrautvernichtern gehabt oder wurden solche Substanzen in seiner Umgebung eingesetzt?
- Hat dein Hund kürzlich eine Parasitenbehandlung erhalten?
- Wurden Medikamente verabreicht?
- Gab es Veränderungen in der Umgebung deines Hundes (Bauarbeiten, neue Einrichtungsgegenstände oder Zubehör, wie z.B. eine Hundedecke)?
Typische Gift-Gefahrenquellen für Hunde
- Schokolade / Koffein: Theobromin oder Koffein in Schokolade oder Kaffeebohnen kann giftig wirken. Achte auf Symptome wie starkes Hecheln, Durchfall und Erbrechen.
- Rattengift: Rattengift ist extrem gefährlich für Hunde und kann lebensbedrohlich sein. Suche sofort einen Tierarzt auf, wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund damit in Kontakt gekommen ist. Symptome können innere und äußere Blutungen, Blutergüsse, Schwäche und Gleichgewichtsstörungen sein.
- Schmerzmittel: Schmerzmittel wie Aspirin sind giftig für Hunde. Nimm den Beipackzettel mit zum Tierarzt, wenn dein Hund solche Medikamente eingenommen hat. Achte auf Symptome wie blutigen Durchfall und Erbrechen.
- Frostschutzmittel: Frostschutzmittel ist äußerst giftig für Hunde und kann tödlich sein. Suche sofort einen Tierarzt auf, wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund Frostschutzmittel aufgenommen hat. Symptome sind Benommenheit, Erbrechen und Bewegungsstörungen, die nach etwa sechs Stunden in ein Koma übergehen können.
Darüber hinaus gibt es viele Zimmerpflanzen, Reinigungsmittel und andere Stoffe, die giftig für deinen Hund sein können. Sei wachsam und schütze deinen Vierbeiner vor potenziellen Gefahren.