Die Anthurie, auch bekannt als Flamingoblume, ist eine Zimmerpflanze, die mit ihren weißen oder roten, herzförmigen Hüllblättern und den auffallend langen Blütenkolben einen besonderen Reiz ausübt. Leider birgt sie auch ein kleines Risiko – ihre Giftigkeit. Wenn du kleine Kinder oder Haustiere zu Hause hast, solltest du daher vorsichtig sein, um ihre Gesundheit zu schützen.
Wie giftig ist die Anthurie?
Die Anthurie, deren Name sich von den griechischen Wörtern “anthos” für Blume und “oura” für Schwanz ableitet, ist schwach giftig. In der Natur dient diese Eigenschaft der Pflanze als Schutz vor potenziellen Feinden. In kultivierten Formen ist sie jedoch weniger giftig als in freier Wildbahn. Normalerweise geht von der Flamingoblume keine große Gefahr aus. Dennoch sollten Eltern besonders auf kleine Kinder achten, da der Verzehr von giftigen Pflanzenteilen schwerwiegende Folgen haben kann. Auch Haustiere wie Hunde, Katzen, Sittiche und Nager knabbern oft an Zimmerpflanzen, ohne instinktiv giftige von ungiftigen Pflanzen unterscheiden zu können. Besonders gefährdet sind junge Katzen und Hundewelpen.
Tipp: Um Vergiftungen zu vermeiden, solltest du bis zu einem gewissen Alter der Kinder am besten auf giftige Zimmerpflanzen verzichten. Alternativ sollten diese außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren platziert werden.
Giftige Pflanzenteile
Die gesamte Pflanze der Anthurie ist giftig, wobei die höchste Konzentration in den Blättern zu finden ist. Die Anthurie gehört zur Familie der Aronstabgewächse, ist aber weniger giftig als beispielsweise der Aronstab. Die Giftigkeit beruht auf Kalziumoxalatkristallen und Oxalsäure. Weitere Giftstoffe sind Alkaloide und Saponine. Diese Elemente kommen auch in anderen Pflanzen vor, wie zum Beispiel in Sauerampfer und Rhabarber. Vergiftungserscheinungen können sowohl äußerlich, in Form von Hautreizungen und Ausschlägen, als auch innerlich auftreten.
Symptome bei Vergiftungen
Die Symptome einer Vergiftung bei Kindern und Tieren sind ähnlich. Das Gift der Anthurie kann Reizungen und Schädigungen der Schleimhäute verursachen. Bereits kurz nach dem Verzehr giftiger Pflanzenteile können Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und vermehrter Speichelfluss auftreten. Die Zunge kann stark anschwellen und Schluckbeschwerden verursachen. Äußerlich können Rötungen und Blasenbildung auftreten. Die meisten Beschwerden klingen in der Regel innerhalb von 2-3 Stunden ab, abhängig von der aufgenommenen Giftmenge und -konzentration. Dennoch ist ein Besuch beim Arzt, insbesondere bei betroffenen Kindern, empfehlenswert. In schweren Fällen können Magen-Darm-Blutungen auftreten. Ähnliche Symptome können auch bei Haustieren beobachtet werden.
Erste Hilfe bei einer Vergiftung
Bei Kindern
Wenn der Verdacht auf eine Vergiftung besteht, ist es wichtig, den Betroffenen reichlich Flüssigkeit zuzuführen. Kinder sollten so viel wie möglich trinken, am besten Wasser. Fetthaltige Getränke wie Milch sollten vermieden werden. Eine übermäßige Flüssigkeitsaufnahme soll das Gift aus dem Körper spülen und die Symptome lindern. Auch nach dem Abklingen der Beschwerden ist ein Arztbesuch empfehlenswert, besonders bei kleinen Kindern.
Bei Haustieren
Es ist etwas schwieriger, Haustiere zur vermehrten Wasseraufnahme zu bewegen. Vor allem Katzen nehmen nicht so bereitwillig Flüssigkeit auf wie Kinder. Trotzdem kann versucht werden, eine größere Menge Wasser unter das Futter zu mischen, um eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu gewährleisten. Bei Symptomen einer Vergiftung ist es auch bei Haustieren ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen. Um das Fressen giftiger Zimmerpflanzen zu vermeiden, sollten Katzen Zugang zu Katzengras oder Katzenminze haben.
Hinweis: Bitte beachte, dass dieser Beitrag keinen Arztbesuch ersetzt. Es besteht keine Gewährleistung für die Richtigkeit medizinischer Aussagen. Weitere Informationen zur Ersten Hilfe bei Vergiftungen und wichtige Angaben zu Giftnotrufzentralen findest du hier.