Ist eine blinde Entwurmung beim Hund sinnvoll?

Ist eine blinde Entwurmung beim Hund sinnvoll?

Wir alle lieben unsere Hunde und möchten sicherstellen, dass es ihnen gut geht. Deshalb gehen viele Hundebesitzer alle drei Monate zum Tierarzt, um ihre Lieblinge blind zu entwurmen. Aber ist das wirklich sinnvoll?

Was bedeutet blinde Entwurmung für den Hund?

Bei der blinden Entwurmung wird dem Hund ein Entwurmungsmittel verabreicht, obwohl nicht klar ist, ob er überhaupt von Würmern oder Parasiten befallen ist. Dabei sollen eventuell vorhandene Würmer im Magen-Darm-Trakt bekämpft werden.

Warum alle 3 Monate?

Einmal aufgenommene Wurmlarven brauchen rund 12 Wochen, also 3 Monate, um im Verdauungstrakt des Hundes heranzuwachsen und Eier abzulegen. Diese Zeitspanne nennt man “Präpatenz-Zeit”. Viele Hundebesitzer lassen ihre Hunde vorsorglich entwurmen, um diesem Wurmbefall entgegenzuwirken. Doch neueste Untersuchungen zeigen, dass eine Wurmprophylaxe nicht möglich ist. Es gibt keine Impfung gegen Würmer. Man kann lediglich einen Befall feststellen und entsprechend handeln.

Warum also bekämpfen? Ganz einfach: Wenn ein Hund regelmäßig entwurmt wird, können sich die Parasiten im Laufe der Zeit an die Medikation anpassen und resistent werden. Das bedeutet, dass die Würmer nicht mehr aus dem Hund herauskommen und der Befall schlimmer wird. Je nach Wurmbefall kann der Hund abmagern, abgeschlagen wirken oder Verdauungsprobleme bekommen.

Laut den neuesten Erkenntnissen ist ein gewisser Wurmbefall beim Hund normal. Man sollte nur einschreiten, wenn die Wurmpopulation zu groß wird. Lediglich bei Welpen ist eine regelmäßige Entwurmung sinnvoll, da ihr Immunsystem durch einen Befall anfälliger wird.

Also, warum nicht nach dem Motto leben: “Wenn ich keine Kopfschmerzen habe, nehme ich auch keine Kopfschmerztabletten”? Die ständige und regelmäßige Medikation ist nicht gesund für den Hund.

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Natürlich sollte man bedenken, dass Würmer auch auf Menschen übertragen werden können. Ein feuchter Hundeschmatzer auf unsere Wange kann genügen. Aber Spaß beiseite.

Wann entwurmt man den Hund?

Nach neuesten tiermedizinischen Erkenntnissen kann diese Frage einfach beantwortet werden. Entweder man nimmt regelmäßig Kotproben von seinem Liebling oder man nimmt Proben, wenn man den Verdacht hat, dass der Hund Würmer hat. Diese Proben werden an das dafür zuständige Labor oder den Tierarzt geschickt (Details vom Tierarzt erhältlich).

Wir empfehlen die regelmäßige Variante, da man die Würmer nicht immer auf Anhieb erkennen kann. Wenn sich Wurmeier im Kot befinden, werden entsprechende Maßnahmen ergriffen.

Wenn der Tierarzt oder das Labor Entwarnung gibt, kann man auf eine angeblich vorbeugende Entwurmung verzichten. So schont man die Gesundheit des Hundes und gibt ihm nicht unnötig Medikamente.

In Deutschland sind nur wenige Hunde von Wurmbefall betroffen, daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Liebling dazu gehört, eher gering.

Also lautet die Devise: Nur im wirklichen Bedarfsfall entwurmen!