Ist eine klimaneutrale Produktion auf einem landwirtschaftlichen Betrieb möglich?

Familie Eising, ist eine klimaneutrale Produktion auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aktuell möglich?

Seit über 25 Jahren betreibt Familie Eising einen zertifizierten Hof in Rosendahl mit dem “Naturland”-Siegel. Die Haupttätigkeit ist die Milchproduktion. Mit etwa 110 Milchkühen auf dem Hof Barenbrügge und einer landwirtschaftlichen Fläche von 40 Hektar, die hauptsächlich für den Anbau von Getreide, Mais oder Kleegras genutzt wird, produzieren sie ihr eigenes Futtermittel. Die Nachzucht der Milchkühe erfolgt ebenfalls auf dem Hof. Für den Milchverkauf arbeiten die Landwirte mit der örtlichen Biomolkerei Söbbeke in Gronau-Epe zusammen.

Klimaneutralität und Herausforderungen

Es ist allgemein noch schwierig, eine klimaneutrale Produktion zu erreichen. Vor allem die großen Landmaschinen verbrauchen viel Energie. Ein Beispiel für den hohen Energieverbrauch im ökologischen Landbau ist der Gras-Siliervorgang, der an einem Tag 1000 Liter Dieselkraftstoff benötigt. Hinzu kommen noch andere Tätigkeiten wie das Ernten von Getreide, das Entfernen von Unkraut und das Hacken von Bohnen.

Die Familie Eising verfügt über Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen. Der aus der Windenergie gewonnene Strom wird bisher jedoch nicht für den Eigenverbrauch genutzt, sondern verkauft. Auf dem Hof gibt es auch eine Biogasanlage, bei der möglichst jedes Produkt verwertet wird. Aus den Stallabfällen kann beispielsweise Strom erzeugt und Dünger für die Felder gewonnen werden.

Familie Eising

Politische Unterstützung und Anpassung an den Klimawandel

Auf kommunaler Ebene gibt es nur wenige Möglichkeiten zur Förderung der klimaneutralen Produktion. Eine engere Verbindung zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern wäre wünschenswert. Auf Bundesebene sollten finanzielle Unterstützungen vor allem für Kleinbetriebe verstärkt werden. Auch konventionelle Landwirte bemühen sich um nachhaltige Ansätze, doch sie stehen vor großen Herausforderungen, da hohe Investitionen in Land, Maschinen und Ställe erforderlich sind. Effektiver Klimaschutz kann nur durch finanzielle Unterstützung und Agrarsubventionen vorangetrieben werden.

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Drei aufeinanderfolgende Trockenjahre von 2018 bis 2020 haben die Familie Eising vor große Herausforderungen gestellt, wie geringere Erträge und finanzielle Verluste. Um sich an den Klimawandel anzupassen, setzen Landwirte auf breitere Fruchtfolgen, um widerstandsfähige Böden zu schaffen. Der Humus spielt eine besondere Rolle für die Bodenfruchtbarkeit und den Klimaschutz.

Nachhaltige Maßnahmen und regionale Produkte

Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel werden auf einem “Naturland”-Hof wie dem von Familie Eising nicht verwendet. Stattdessen werden andere Maßnahmen ergriffen, wie die mechanische Unkrautbekämpfung durch striegeln und hacken, um die Pflanze bei ihrer Selbstregulierung zu unterstützen.

Ein wichtiger Faktor bei der landwirtschaftlichen Versorgung ist die Flächenverfügbarkeit. Derzeit stehen jedem Erdenbürger 2500 Quadratmeter zur Verfügung, aber aufgrund von Wüstenausbreitung, Flächenversiegelung und Bevölkerungswachstum werden es im Jahr 2050 voraussichtlich nur noch 1500 Quadratmeter sein. Daher ist eine nachhaltige Nutzung der Ackerböden notwendig.

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Das Problem der Flächenversiegelung

Jeden Tag werden rund 60 Hektar Fläche versiegelt und fruchtbarer Boden zerstört. Humus hat ein großes Potenzial zur Bindung von CO₂ und sollte erhalten und gefördert werden. Die Versiegelung von Flächen beeinträchtigt den natürlichen Wasserkreislauf, da weniger Regenwasser im Boden versickert und versiegelte Flächen zur Erwärmung der Luft beitragen, was zu einem Temperaturanstieg führt.

Im Zusammenhang mit tierischen Produkten ist vor allem Regionalität wichtig. Die Nähe zum Erzeuger und der direkte Kontakt zu Bauernhöfen, beispielsweise durch Milchtankstellen oder Wochenmärkte, sind zu bevorzugen. Wenn die Milchkühe nach 4-6 Jahren geschlachtet werden müssen, werden sie von einem bio-zertifizierten Metzger zerlegt und verkauft.

Jeder Einzelne hat auch das Potenzial, beim Thema Flächenversiegelung einen Beitrag zu leisten. Es ist sinnvoll, viele Freiflächen auf dem eigenen Grundstück zu erhalten und möglicherweise bereits versiegelte Flächen wie Schottergärten zu entsiegeln. Eine Dachbegrünung von Haus oder Garage ist ebenfalls eine effektive Maßnahme zur Erhaltung der Biodiversität.

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Für interessierte Landwirte bietet der NABU Förderungen für angehende Öko-Betriebe an, um Umbaukosten zu decken und die Umstellungsphase zu unterstützen, in der bereits nach biologischen Kriterien gewirtschaftet wird, aber noch keine Biopreise erzielt werden.

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