Ist Leder wirklich besser als Pelz?

Ist Leder wirklich besser als Pelz?

Seit Jahren wird Pelz stark kritisiert. Bereits vor 30 Jahren haben schockierende Aufnahmen aus Pelztierfarmen die Öffentlichkeit aufgerüttelt. Die Bilder zeigten die grausame Realität hinter dem vermeintlichen “Luxusprodukt” Pelz: Nerze und Füchse, gefangen in winzigen Drahtkäfigen, oft verletzt und verhaltensgestört. Pelz gilt mittlerweile als mega out und wird oft mit Prostitution, Kriminalität und schmieriger Gossen-Romantik in Verbindung gebracht.

Die heimische Pelzindustrie erzielt den Großteil ihres schwindenden Umsatzes heute noch mit kleinen Pelzapplikationen, die oft fast verschämt versteckt werden. Der Verbraucher weiß oft nicht, von welchem Tier der Pelz stammt und ob es sich überhaupt um Echtpelz handelt. Die Industrie kämpft mit billigen Tricks ums Überleben.

Im Gegensatz dazu wird Leder, also die weniger behaarte Haut von Rindern, Schafen und Co., immer noch von Menschen gekauft, die Tiere eigentlich lieben und ihnen niemals etwas Böses antun wollen.

Ist Leder etwa tierfreundlicher als Pelz?

Die Pelzindustrie versucht verstärkt, Pelz als “Nebenprodukt” zu vermarkten, das “ohnehin” anfällt, so wie Leder angeblich auch. Denn wenn ein Tier hauptsächlich für die Fleischproduktion gehalten wird, kann das Leder ja auch noch genutzt werden. Es wird gewissermaßen als Resteverwertung betrachtet. Sogar manche Vegetarier entscheiden sich mit dieser Begründung für den Kauf von Lederschuhen, im guten Gefühl, für den Tod des Tieres nicht mitverantwortlich zu sein und nur das zu verwerten, was sowieso übrig bleibt.

Aber dieser Gedanke trügt.

Pelz oder Leder – für die Tiere kaum ein Unterschied.

Pelz und Leder sind Tierprodukte, die immer von getöteten Tieren stammen. Es gibt keinen Echtpelz und kein Leder, wenn nicht zuvor ein Tier gestorben ist. Die wirtschaftliche Vermarktung von Tierprodukten macht die Tötung von Tieren lohnenswerter. Wer also für Leder oder Pelz bezahlt, bezahlt für die Tötung von Tieren und für die vorherige Zucht und Haltung, die oft im Verborgenen stattfindet.

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Das schlechte Image von Pelzprodukten rührt daher, dass die Tiere “nur” für den Pelz getötet werden. Sie werden monatelang in winzigen Drahtkäfigen eingesperrt, sind oft verletzt und entzündet, und werden dann nach einem Schlag auf den Kopf oder Vergasung gehäutet, oft noch lebendig.

Dies sind grausame Torturen, die für ein längst aus der Mode gekommenes Produkt wie Pelz völlig unnötig sind. Es gibt eine Vielzahl von Alternativen, für die kein Tier leiden muss: Baumwolle, Hanf, Leinen und moderne, haltbare und langlebige Kunstfasern eignen sich bestens für vegane Winterbekleidung. Diese Alternativen sind oft sogar ökologischer als chemisch gegerbte Pelz- und Lederprodukte.

Niemand braucht also Pelz. Wer Pelz kauft, bezahlt Menschen dafür, Tiere zu quälen – ohne Not.

Ebenso verhält es sich mit Leder, einem Nebenprodukt der Fleischerzeugung. Wir brauchen weder Leder noch Fleisch. Die Produktion von Fleisch und Leder verursacht nicht nur Tierquälerei, sondern schadet oft auch der Gesundheit und der Umwelt.

Die meisten Menschen essen aus Angewohnheit Fleisch und beruhigen ihre Skrupel beim Kauf von Leder mit Ausreden. Doch wer heute noch Leder kauft oder Fleisch isst, lässt Tiere ohne Not quälen – im Verborgenen. Die Haltung von Tieren für die Fleischerzeugung ist genauso sinnlos wie die Haltung von Pelztieren. Die Vermarktung des “Nebenprodukts” Leder macht die herzlose Behandlung von Tieren nur noch lohnender.

Was denkst du? Ist das Tragen von Pelz schlimmer als das Tragen von Leder? Hast du bereits gute Erfahrungen mit Produkten ohne Pelz und Leder gemacht? Teile deine Meinung jetzt in einem Kommentar mit!