Für Interessenten, die eine Solaranlage auf ihrem Dach installieren möchten, gibt es viele Aspekte zu beachten. Die Ausrichtung, Belastbarkeit und Verschattung des Daches sind dabei von großer Bedeutung. Um Ihnen bei der Entscheidung zu helfen, haben wir die wichtigsten Fragen in diesem Artikel zusammengestellt und beantwortet.
Bevor Sie eine PV-Anlage auf Ihrem Dach installieren lassen, gibt es einige Fragen, die Sie sich vorher stellen sollten. Im folgenden FAQ finden Sie die Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Welche Dächer sind für eine Solaranlage geeignet?
Die meisten Schräg- und Flachdächer sind grundsätzlich für eine Photovoltaikanlage geeignet. Bei Schrägdächern stellt das zusätzliche Gewicht der Anlage in der Regel kein Problem dar. Dennoch sollten Sie gerade in wind- und schneereichen Gebieten einen Statiker einen Blick auf Ihr Dach werfen lassen. Diese Prüfung ist die Pflicht des Bauherrn. Schrägdächer bieten den Vorteil, dass die PV-Anlage entweder auf dem Dach befestigt werden kann (Auf-Dach-Anlage) oder optisch in die Dachhaut integriert werden kann (In-Dach-Anlage).
Bei Flachdächern spricht grundsätzlich ebenfalls nichts gegen eine Bestückung mit Solar. Hier muss jedoch ein Montagesystem auf dem Dach installiert werden, um die PV-Module im idealen Winkel auszurichten. Dadurch entstehen zusätzliche Windlasten, die eine Verstärkung des Daches erforderlich machen können.
Passt die Ausrichtung meines Daches?
Idealerweise weist Ihr Schrägdach eine Südausrichtung und eine Neigung von 25° bis 30° auf. Dächer mit anderen Ausrichtungen kommen jedoch auch für eine PV-Anlage in Frage. Kombinierte Ost-West-Anlagen sind beispielsweise ähnlich effizient wie Anlagen mit südlicher Ausrichtung, haben jedoch einen etwas geringeren Ertrag. Dächer mit einer Nordausrichtung sind am ungeeignetsten. Mit dem EFAHRER-Solarrechner können Sie den Ertrag Ihrer Anlage genau kalkulieren.
Tipp: Viele Gemeinden haben sogenannte Solarkataster eingerichtet, auf denen Sie die potenzielle Eignung Ihres Daches für Solar ablesen können.
Muss ich Verschattungen beachten?
Verschattungen verringern den Ertrag einer Solaranlage, daher sollten Sie diese unbedingt vermeiden. Manche Verschattungen treten nur saisonal, beispielsweise in den Wintermonaten, auf. Bei der Planung sollten Sie daher auch den niedrigsten Sonnenstand berücksichtigen. Berücksichtigen Sie auch das Wachstum von Bäumen, selbst wenn diese Ihr Haus selten überragen.
Ist mein Dach statisch belastbar?
Vor der Installation der Solaranlage sollten Sie prüfen, ob Ihr Dach statisch dafür ausgelegt ist. Die Statik-Unterlagen, die beim Bau erstellt wurden, dienen als Grundlage für diese Überprüfung. Als Faustregel gilt, dass mindestens eine Dachlastreserve von 25 kg/m² vorhanden sein sollte. Falls diese Unterlagen nicht mehr vorhanden sind, muss eine Überprüfung durch einen Statiker oder Architekten durchgeführt werden. Seriöse Solaranlagenanbieter bieten in der Regel eine inklusive Statikprüfung an. Fragen Sie unbedingt danach.
Alter des Dachs: Ist mein Dach zu alt?
Solange Ihr Dach statisch dafür geeignet ist, können Sie Photovoltaikanlagen auf jedem Dach anbringen. Photovoltaikanlagen haben eine Lebensdauer von bis zu 30 Jahren. Wenn Ihr Dach älter als 25 Jahre ist, sollten Sie die Dacheindeckung vor der Installation von einem Spezialisten überprüfen lassen. Insbesondere bei echten Altbauten sollte ein Statiker das Dach begutachten. Wenn Asbest im Spiel ist, darf das Dach nicht mit Solarmodulen überdeckt werden, da dies gesundheitsgefährdend ist.
Ist ohnehin eine neue Dacheindeckung notwendig?
Bei der Überprüfung der Dachbeschaffenheit wird gleichzeitig geprüft, ob eine Dachsanierung erforderlich ist. Bei offensichtlichen Schäden, wie zum Beispiel durchbrechenden Dachlatten, wird jeder Solaranlageninstallateur die Arbeiten ablehnen, da dann eine Dachsanierung zwingend erforderlich ist. Dies bietet jedoch die Möglichkeit, die Dachsanierung mit der Installation der Photovoltaikanlage zu kombinieren und die Anlage optisch ansprechend ins Dach zu integrieren. Beachten Sie jedoch, dass dadurch die Gesamtkosten höher werden.
Was gibt es bei der Eindeckung zu beachten?
Photovoltaikanlagen lassen sich grundsätzlich auf fast allen Arten von Dacheindeckungen installieren, sei es mit Ziegeln, Dachpfannen, Bitumen oder Kunststoffdeckungen. Je nach Eindeckung gibt es jedoch unterschiedliche Anforderungen und Kosten. Standard-Dachziegel wie die Frankfurter Pfanne stellen in der Regel kein Problem dar. Bei Blechdächern ist die Montage relativ unkompliziert. Bei Schieferdächern kann die Montage etwas schwieriger sein und erfordert eine fachkundige Beratung. Reetdächer sind in der Regel von der Bestückung mit Solaranlagen ausgeschlossen.
Quelle: Original Article