Twitter, YouTube, Instagram – nie war es einfacher, Texte, Bilder und Videos zu veröffentlichen. Aber reicht das auch aus, um ein Journalist zu sein? In diesem Artikel erfährst du, was du für den Beruf unbedingt mitbringen solltest und welche unterschiedlichen Wege es in die Branche gibt.
Die Faszination des Journalismus
Für viele stellt sich der Beruf des Journalisten als eine aufregende Tätigkeit vor: spannende Themen recherchieren, interessante Menschen kennenlernen und immer unterwegs sein. Und tatsächlich ist das Berufsbild sehr vielseitig und trotz eines leichten Rückgangs in der Beliebtheitsskala immer noch sehr attraktiv für viele Berufseinsteiger. Journalisten arbeiten in Zeitungen und Magazinen, bei Nachrichtenagenturen und Online-Redaktionen. Durch die digitalen Medien hat sich das Feld der journalistischen Tätigkeiten enorm erweitert. Neben dem klassischen Schreiben von Artikeln gehören auch das Redigieren und Korrigieren von Texten, die Planung neuer Themen, das Lesen und Auswählen von Pressemitteilungen sowie die Teilnahme an Redaktionssitzungen und Außenterminen zum Arbeitsalltag. Es ist mittlerweile üblich, dass Journalisten ihre eigenen Bilder für Artikel machen und sogar kleinere Audio- und Videobeiträge schneiden. Als Journalist solltest du gut mit Stress umgehen können, denn die digitalen Medien verlangen News in Echtzeit.
Durch welches Studium kann ich Journalist werden?
“Journalist” ist keine geschützte Berufsbezeichnung, daher kann sich praktisch jeder als Journalist bezeichnen, sobald er Texte veröffentlicht. Eine feste Anstellung zu bekommen, wird jedoch ohne Ausbildung oder Studium schwierig. Universitäten, Fachhochschulen und Journalistenschulen bieten entsprechende Studiengänge an. Fachhochschulen und Journalistenschulen verbinden Theorie und Praxis stärker miteinander als Universitäten. Studiengänge wie Journalismus, Journalistik, Publizistik, Online-Journalismus, Medienwissenschaften und Kommunikationswissenschaften sind gute Wahlmöglichkeiten. In der Regel spezialisierst du dich als Journalist auf ein Ressort, daher kann es sich auch lohnen, ein dazu passendes Fach wie Geschichte, Politikwissenschaften oder Jura zu studieren. Egal wofür du dich entscheidest, journalistische Fähigkeiten solltest du dir so früh wie möglich aneignen, sei es als freier Mitarbeiter oder als Praktikant während deines Studiums.
Der Weg über die Journalistenschule
Eine journalistische Ausbildung an einer Journalistenschule ist sehr praxisorientiert und vergleichbar mit einem Volontariat. An diesen Schulen wirst du in den Bereichen Print, Fernsehen, Hörfunk und Crossmedia ausgebildet. Beispiele für renommierte Schulen sind die Henri-Nannen-Schule, die Axel Springer Akademie, die RTL Journalistenschule und die Deutsche Journalistenschule. Da die Plätze dort sehr begehrt sind, musst du ein intensives Bewerbungsverfahren durchlaufen.
Der Klassiker: Volontariat
Während eines Volontariats durchläufst du mehrere Redaktionen in einem großen Verlag oder mehrere Ressorts in einem kleineren Verlag bzw. die verschiedenen Bereiche eines Medienunternehmens. Das Volontariat dauert zwischen anderthalb und zwei Jahren und bereitet dich praxisnah auf den Berufsalltag vor. Häufig wirst du wie ein normaler Redakteur eingesetzt, was jedoch laut Ausbildungsordnung eigentlich verboten ist. Neben der praktischen Ausbildung gehören zu einem geregelten Volontariat auch Volontärkurse. Absolventen einer Journalistenschule müssen in der Regel kein Volontariat mehr absolvieren, sondern können direkt als Redakteur arbeiten. Hochschulabsolventen sind jedoch als Volontäre sehr willkommen. Obwohl eine formale Vorbildung nicht zwingend erforderlich ist, werden Bewerber mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium bevorzugt.
Quereinstieg per YouTube und Co.?
Mit der wachsenden Bedeutung digitaler Medien haben sich auch die Karrieremöglichkeiten für Journalisten erweitert. Ist ein Quereinstieg in den Journalismus über Twitter, YouTube oder einen Blog erfolgversprechend? Letztendlich zählt die Qualität. Im Leben ist diese meist größer, wenn man etwas richtig gelernt hat. Ein journalistischer Artikel oder Beitrag muss gut aufbereitet sein, um viele Leser anzuziehen.
Egal für welchen Weg du dich entscheidest, Leidenschaft und Neugier sind in diesem Beruf besonders wichtig. Viele Journalisten haben bereits als Schüler bei der Lokalzeitung gejobbt und so erste Erfahrungen gesammelt. Da Journalismus ein Handwerk ist, lautet die Devise: Learning by Doing. Versuche so viel Praxiserfahrung wie möglich zu sammeln, und sei vor allem eigeninitiativ. Wenn du dann noch Durchhaltevermögen, ein Gespür für Themen und Engagement mitbringst, bist du auf dem richtigen Weg, um Journalist zu werden.
Fazit: Das musst du drauf haben, wenn du Journalist werden möchtest
- Leidenschaft und Neugier
- Gute Stressbewältigung
- Umfassende Recherche- und Schreibfähigkeiten
- Kreativität und Eigeninitiative
- Praktische Erfahrung in verschiedenen Bereichen des Journalismus
- Gespür für Themen und Engagement