Juckreiz beim Hund: Tipps und Tricks gegen das lästige Kratzen!

Juckreiz beim Hund: Tipps und Tricks gegen das lästige Kratzen!

Juckreiz, medizinisch Pruritus, ist ein häufiges Problem bei Hunden und kann verschiedene Ursachen haben. Erfahren Sie hier, wie Sie richtig handeln, wenn Ihr Hund sich häufig kratzt, und welche Krankheiten dahinterstecken könnten.

Juckreiz beim Hund: Wie erkenne ich ihn?

Wenn Ihr Hund sich häufig kratzt, ist das ein eindeutiges Zeichen für Juckreiz. Aber auch das Belecken, Knabbern der Haut, Wälzen oder Rutschen auf dem Po können darauf hinweisen. Häufiges Kopfschütteln deutet darauf hin, dass Ihr Hund möglicherweise ein juckendes Ohr (oder Gesicht) hat.

Achten Sie auch auf Veränderungen von Fell oder Haut. Wenn Sie bemerken, dass das Fell Ihres Hundes ausfällt oder die Haut anders aussieht, sollten Sie das unbedingt zeitnah von einem Tierarzt untersuchen lassen. Durch das Kratzen können Keime leicht in die Haut eindringen und eine Infektion verursachen, die das Krankheitsbild verschlimmert. Außerdem verändert sich das Aussehen der Haut im Verlauf der Erkrankung stark, was die korrekte Diagnose erschwert.

In komplizierten Fällen kann ein Besuch beim Tierdermatologen sinnvoll sein. Ihr Tierarzt wird dies mit Ihnen besprechen.

Juckreiz beim Hund: Ein Symptom, viele Ursachen

Juckreiz ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Symptom, das bei vielen Hauterkrankungen auftreten kann. Die Ursachen für Juckreiz sind vielfältig, zu den häufigsten gehören:

  • Parasitenbefall
  • Hautinfektionen mit Bakterien oder Pilzen
  • atopische Dermatitis (eine allergische Hautentzündung)
  • andere allergische Reaktionen beim Hund
  • Autoimmunerkrankungen (z.B. Pemphigus Komplex)
  • Stoffwechselstörungen
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Je nach Ursache muss die Therapie des Juckreizes angepasst werden. Eine genaue tierärztliche Abklärung ist daher sehr wichtig für den Therapieerfolg. Juckreiz kann sehr quälend sein und ähnlich unangenehm wie Schmerzen sein.

Juckreiz beim Hund: Diagnose der Ursache

Ektoparasiten sind häufige Ursachen für Juckreiz bei Hunden. Läuse, Flöhe, Haarlinge und Milben können in der Regel gut behandelt werden. Der Nachweis erfolgt entweder mit einem Flohkamm und einer Lupe direkt auf der Haut oder unter dem Mikroskop. Bei einer Geschabselprobe wird die Haut leicht gequetscht und die oberste Hautschicht mit einem scharfen Skalpell abgeschabt und mikroskopisch untersucht.

Eine besondere Form von Parasitenbefall ist die Demodikose beim Hund. Demodex-Milben kommen in geringer Zahl bei den meisten Hunden vor, verursachen jedoch normalerweise keine Probleme. Bei gestressten Tieren oder Hunden mit geschwächtem Immunsystem vermehren sie sich jedoch massiv und breiten sich aus, was zu schweren Hautreaktionen führen kann. Eine andere Art von Grabmilbeninfektion ist die Sarkoptesräude.

Auch bakterielle Hautinfektionen oder Pilzbefall können ein Problem darstellen. Letzterer kann hartnäckig sein und erfordert Geduld seitens des Hundebesitzers. Infektionen werden durch Haar- oder Tupferproben nachgewiesen, aus denen eine Kultur angelegt wird. Auch eine zytologische Untersuchung unter dem Mikroskop liefert häufig Hinweise auf den Infektionserreger.

Übrigens: Auch Ohren können von Infektionserregern und Parasiten befallen werden. Häufig finden sich Bakterien, Hefepilze oder Milben, die zu Reizungen, Entzündungen und Juckreiz führen können. Die atopische Dermatitis, eine allergische Hauterkrankung, kann ebenfalls das Ohr betreffen. Eine Otoskopie und Untersuchung von Ohrsekretproben kann Aufschluss darüber geben, warum Ihr Hund Juckreiz im Ohr hat.

Auch Darmparasiten können Juckreiz in der Analregion verursachen. Der Hund leckt und beißt sich dort, oft rutscht er auch mit dem Hinterteil über den Boden, um den Juckreiz zu lindern. Aber auch Hautentzündungen, Analbeutelentzündungen, Darmerkrankungen oder Tumoren im Bereich des Anus können zu Juckreiz führen.

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Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Erkrankungen von Leber und Niere können ebenfalls juckende Haut zur Folge haben. Wenn Ihr Hund Juckreiz an den Pfoten hat und intensiv leckt (akrale Leckdermatitis), können psychische Ursachen eine Rolle spielen. Die Folgen können verheerend sein.

Juckreiz beim Hund: Allergie als Auslöser

Allergien sind eine häufige Ursache für Juckreiz bei Hunden. Wenn Parasitenbefall und Infektionen ausgeschlossen oder behandelt wurden und der Juckreiz weiterhin besteht, wird der Tierarzt eine Allergie als möglichen Auslöser in Erwägung ziehen. Die Diagnose einer Allergie erfolgt in der Regel durch Ausschluss anderer Ursachen.

Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem übermäßig stark auf eigentlich harmlose Reize. Dies können z.B. Hausstaub, bestimmte Pollen, Parasiten oder Futtermittelbestandteile sein. Juckreiz ist das Hauptsymptom von Allergien.

Die Allergiediagnostik ist umfangreich und erfordert oft viel Zeit, da nach und nach mögliche Auslöser ausgeschlossen werden müssen. Manchmal ist auch eine Eliminationsdiät erforderlich, bei der der Hund nur bestimmte Futtermittel erhält. Wenn der Juckreiz dann verschwindet, kann dies ein Hinweis auf die mögliche Ursache sein. Ein Allergietest beim Hund mittels Blutprobe oder Hauttest ist häufig erforderlich.

Juckreiz beim Hund: Vorbeugende Maßnahmen

Sie können den Juckreiz beim Hund zumindest teilweise vorbeugen. Eine regelmäßige Prophylaxe gegen Parasiten ist sehr wichtig. Auch eine angemessene Hautpflege spielt eine Rolle. Dazu gehört, den Hund möglichst selten zu baden und das Fell gut zu trocknen, auch an den Pfoten nach dem Spaziergang. Regelmäßiges Bürsten fördert die Durchblutung und Belüftung der Haut, entfernt abgestorbene Hautzellen und verhindert Verfilzungen des Fells. Eine ausgewogene Ernährung ist ebenfalls wichtig, um Juckreiz beim Hund zu vermeiden.

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Behandlungsmöglichkeiten gegen Juckreiz beim Hund

Die Behandlungsmöglichkeiten gegen Juckreiz bei Hunden sind vielfältig. Es gibt Shampoos, Lotionen, Sprays und spezielles Hundefutter, um den Juckreiz zu stoppen. Bei erkennbaren Ursachen wie Parasitenbefall oder Infektionen sollten diese unbedingt behandelt werden. Wenn eine Futtermittelunverträglichkeit festgestellt oder vermutet wird, kann spezielles Hundefutter gegen Juckreiz eingesetzt werden. In einigen Fällen kann auch eine Eliminationsdiät erforderlich sein.

Bei einigen Hunden bleibt der quälende Juckreiz jedoch bestehen und reagiert nicht ausreichend auf klassische Behandlungsmethoden. In solchen Fällen können naturheilkundliche Mittel wie Phytotherapie oder Akupunktur helfen. Bei stressbedingtem Juckreiz kann auch eine Verhaltenstherapie sinnvoll sein, um die stressauslösenden Faktoren zu identifizieren und abzustellen.

Die Zufütterung spezieller Fettsäuren kann die Behandlungsmöglichkeiten mit modernen Medikamenten wie Apoquel oder Cytopoint unterstützen, sodass in bestimmten Fällen auf stärkere Medikamente wie Cortison oder Cyclosporin verzichtet werden kann. Antibiotika werden nur bei klar diagnostizierten tiefen bakteriellen Hautinfektionen eingesetzt. Lokal angewandte Therapien wie Shampoos, Lotionen und Sprays können helfen, Hautproblemen vorzubeugen.

Hausmittel gegen Juckreiz beim Hund

Auch Hausmittel können bei Juckreiz versucht werden. Umschläge oder Kompressen mit kaltem Schwarztee, Kamillensud oder Quark wirken beruhigend auf gereizte, juckende Haut. Ringelblumensalbe und Aloe Vera haben ebenfalls eine lindernde Wirkung. Sprechen Sie jedoch immer vor der Anwendung mit einem Tierarzt.

Juckreiz beim Hund: Fazit

Juckreiz beim Hund sollte schnell behandelt werden, um schwerwiegende Folgen wie Infektionen zu verhindern. Es ist wichtig, den Hund am Kratzen oder Schlecken zu hindern. In manchen Fällen kann ein Halskragen erforderlich sein. Die Suche nach der Ursache kann langwierig sein, ist aber wichtig für einen dauerhaften Therapieerfolg. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Ihr Hund von Juckreiz betroffen ist!

[Quelle: AniCura, November 2019]

Dog scratching