Juicy Secrets: Kopfplatten-Decal auftragen und lackieren

Repair Talk: Kopfplatten-Decal auftragen und lackieren

Die Arbeiten rund ums Griffbrett haben genug Zeit gehabt, um durchzuhärten. Das finale Resultat ist beeindruckend. Doch bevor es weitergeht, sollten wir uns einen Moment Zeit nehmen, um Ziele und Strategien für die nächsten Etappen abzustecken. Es ist wichtig, realistisch zu bleiben und sich nicht von beflügelnden Erfolgsgeschichten zu sehr mitreißen zu lassen.

Es gibt bestimmte Arbeitsbereiche beim Gitarrenbau, die Erfahrung und Vertrautheit mit dem Material erfordern. Ein gutes Beispiel dafür ist die Lackierung einer Gitarre. Für Hobbyisten kann sie schnell zu einer kostspieligen und zeitaufwändigen Angelegenheit werden. Deshalb sollten Einsteiger ihre Ziele realistisch planen und sich auf machbare Projekte konzentrieren.

Für die Kopfplatte habe ich mir vorgenommen, ein Abzieh-Schiebebild (Water Slide Decal) als Logo zu verwenden. Jedoch funktionieren solche Logos nicht auf geölten Oberflächen. Um das Logo freizustellen, muss es überlackiert werden. Das bedeutet, dass wir um etwas Lackierarbeit nicht herumkommen.

Für den Lackaufbau verwende ich Sprühdosen mit einem nitrobasierten Schnellschliffgrund gefolgt von einem mattierten Überzugslack. Solche Lacke sind im örtlichen Baustoffhandel nicht erhältlich, dafür aber leicht im Netz zu finden.

Bevor wir mit dem Lackieren beginnen können, müssen wir sorgfältig die Bereiche abkleben, die nicht lackiert werden sollen. Danach kann es endlich losgehen. Der Schnellschliffgrund wird in nicht zu dicken Schichten kreuzweise aufgesprüht. Schon nach den ersten Lagen bekommt die Oberfläche eine interessante Tiefe. Doch bei genauer Betrachtung sieht man Einschlüsse und Unebenheiten.

Um eine plane Oberfläche für das Schiebebild zu bekommen, wird die Fläche nach dem Trocknen fein angeschliffen, entstaubt und mit Grund überlackiert. Dieser Vorgang muss einige Male wiederholt werden, bis eine saubere Oberfläche erreicht ist.

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Wenn das Ziel erreicht ist, trage ich eine satte Schicht Überzugslack auf. Nach dem Trocknen wird die Fläche erneut plangeschliffen. Das Decal besteht aus zwei Teilen: einem Trägermaterial und einem dünnen Film, der das Logo trägt. Der Verbund wird in ein handwarmes Wasserbad gelegt, um das Logo vom Trägermaterial zu lösen. Das angelöste Logo wird dann auf der Kopfplatte in der gewünschten Position angebracht. Nach dem Trocknen saugt sich das Logo fest und unveränderbar in Form und Position am Untergrund fest.

Damit der Film transparent und geschützt wird, muss er überlackiert werden. Diese Aufgabe erfordert Geduld und Selbstdisziplin. Die ersten Lagen Lack werden hauchdünn aufgenebelt, um den Film nicht zu beschädigen. Nach und nach verschmilzt alles zu einer sauberen Fläche. Bei Bedarf kann die Fläche erneut plangeschliffen werden.

Während die Kopfplatte trocknet, können wir die Zeit nutzen, um am Korpus weiterzuarbeiten. Unter anderem können wir die Kanten sauber verrunden, um dem Instrument eine hochwertigere Optik zu verleihen. Dazu verwende ich eine Kantenoberfräse, gefolgt von Schleifpapier, um die endgültige Form zu erreichen.

Wenn die Kopfplatte ausreichend trocken ist, können wir im nächsten Schritt die Hals/Korpus-Verbindung angehen. Bis dahin ist der Korpus in dieser Phase erst einmal fertiggetunt.

Das waren unsere geheimen Tipps, wie man ein Kopfplatten-Decal aufträgt und lackiert. Bleibt dran für weitere spannende Reparaturtipps!

(Text basierend auf “Repair Talk: Kopfplatten-Decal auftragen und lackieren”)