Juicy Secrets: Wo und wie kann man in Deutschland eine Seebestattung organisieren?

Juicy Secrets: Wo und wie kann man in Deutschland eine Seebestattung organisieren?

Ursprünglich eine Seefahrertradition, übt die Vorstellung, die eigene Asche dem Wasser zu übergeben und somit Teil des lebensspendenden Elixiers zu werden auf immer mehr Menschen eine große Faszination aus. Obwohl die Bestattung in Gewässern schon seit 1934 in Deutschland gesetzlich erlaubt ist, steigt die Zahl der Seebestattungen erst seit wenigen Jahren deutlich an. Aktuelle Schätzungen gehen von bis zu 20.000 Seebestattungen pro Jahr allein in Deutschland aus.

In welchen Gewässern dürfen Seebestattungen in Deutschland stattfinden?

Die Bestattungsgesetze der deutschen Bundesländer verbieten zwar Seebestattungen in Binnengewässern wie dem Bodensee oder dem Rhein, aber die Bestattung in Meeresgewässern ist gesetzlich erlaubt. Dabei muss jedoch ein Mindestabstand von drei Seemeilen zur Küste eingehalten werden. Deutsche Bestattungsunternehmen bieten in der Regel Seebestattungen in Nord- und Ostsee an. Einzelne Bestattungsinstitute organisieren auf Wunsch aber auch Seebestattungen deutscher Staatsangehöriger im Atlantik oder Mittelmeer. Eine Seebestattung muss grundsätzlich beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg beantragt werden.

Darf sich jeder im Meer bestatten lassen?

Nein, nicht jeder darf sich einfach im Meer bestatten lassen. Es muss begründet werden, warum der Verstorbene auf hoher See bestattet werden soll. Hinterlässt der Verstorbene eine Bestattungsverfügung, in der er den Wunsch einer Seebestattung erklärt, steht von Amtswegen der Bewilligung in der Regel nichts entgegen. Äußern nur die Angehörigen den Wunsch, den Verstorbenen auf hoher See zu bestatten, müssen sie einen glaubhaften Bezug des Verstorbenen zur See darlegen.

LESEN  Beauty: Der Farb-Auffrischer

Welche rechtlichen Bestimmungen gelten bei der Seebestattung in Nord- und Ostsee?

Für Seebestattungen in Deutschland gelten bestimmte gesetzliche Bestimmungen:

  • Die Seebestattung darf nur erfolgen, wenn eine Feuerbestattung vorangegangen ist.
  • Die Bestattung muss außerhalb von Fischerei- und Wassersportgebieten stattfinden. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat in Nord- und Ostsee bereits bestimmte Stellen als “Seefriedhöfe” ausgewiesen.
  • Die Koordinaten der Beisetzungsstelle, die persönlichen Daten des Verstorbenen und der Zeitpunkt der Bestattung müssen im Logbuch des Schiffes vermerkt werden. Ein Auszug dieses Logbucheintrags muss dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie nach der Seebestattung zugestellt werden.
  • Die Urne muss vollständig wasserlöslich sein und mit Kies, Sand oder Wasser beschwert werden, damit sie schnell absinkt.
  • Das Schiff, auf dem die Urne auf hohe See gebracht wird, muss unter deutscher Flagge fahren.

Ablauf einer Seebestattung: Individuelle Gestaltung einer Seebestattung

Seebestattungen erfordern in der Regel eine organisatorische Begleitung durch ein erfahrenes Bestattungsinstitut, da bestimmte Gesetze und Fristen eingehalten werden müssen. Sobald die Urne bei der gewählten Reederei eingetroffen ist, wird der Ablauf der Seebestattung gemeinsam mit dem Kapitän und dem Bestattungsunternehmen besprochen. Es gibt zwei verschiedene Durchführungsarten:

Stille Seebestattung

Spezielle Reedereien bieten stille, unbegleitete oder anonyme Seebestattungen für Verstorbene an, die entweder keine Angehörigen mehr haben oder deren Angehörige gesundheitlich nicht in der Lage sind, an einer Seebestattung teilzunehmen. Bei der anonymen Seebestattung werden meist mehrere Urnen gleichzeitig dem Meer übergeben, und der Zeitpunkt wird im Voraus festgelegt, damit Angehörige, die an Land bleiben müssen, die Möglichkeit zum stillen Gedenken haben.

Begleitete Seebestattung

Je nach Schiffsgröße können an begleiteten Seebestattungen bis zu 90 Personen an der Trauerfeier auf hoher See teilnehmen. Die Urne wird im Salon aufgebahrt. In der Regel geht der Bestattung eine Trauerrede durch einen Pfarrer/Pastor, einen Trauerredner oder einen Angehörigen voraus. Auch eine musikalische Begleitung durch einen Musiker oder Gesang ist üblich. Die Urne wird zum Schiffsheck getragen und auf die Reling gestellt. Dort spricht der Kapitän nach altem Seemannsbrauch einige Worte, und die Angehörigen haben die Möglichkeit, sich zu verabschieden. Bevor der Kapitän die Urne dem Meer übergibt, wird die Schiffsflagge auf Halbmast gesetzt und die Schiffsglocke geläutet. Anschließend werden die Schiffsmotoren gestartet, und das Schiff dreht langsam eine Runde um das Bestattungsfeld. Dabei können die Angehörigen Blumen, Blütenblätter, Zweige oder Steine dem Wasser als letzten Begleitgruß übergeben. Die Übergabe von Kränzen, Sträußen, Papier, Textilien oder Stofftieren ist aus Gründen des Umweltschutzes nicht erlaubt. Nach der vollendeten Runde wird die Flagge wieder auf Vollmast gehisst, und das Schiff verlässt mit dreimaligem Schiffshupen als letzten Abschiedsgruß das Bestattungsfeld in Richtung Küste.

LESEN  Sie meldet sich nicht mehr? Hol dir jetzt die besten Tipps!

Seebestattung