Junghund hat rote Augen? Das könnte Konjunktivitis Follikularis sein!

Junghund hat rote Augen? Das könnte Konjunktivitis Follikularis sein!

Wenn dein Junghund rote Augen hat, könnte er an Konjunktivitis Follikularis leiden. Diese Erkrankung betrifft vor allem Hunde unter einem Jahr, kann aber auch in den ersten Jahren immer wieder auftreten. Besonders große Rassen sind davon betroffen.

Was ist Konjunktivitis Follikularis?

Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine übermäßige Reaktion des Immunsystems, eine Art allergische Reaktion. Da das Immunsystem junger Hunde noch am Aufbau ist und erst lernen muss, was körpereigen und körperfremd ist, tritt diese Krankheit meist in diesem Alter auf.

Die Auslöser können alltägliche Substanzen wie Gräser, Pollen oder Staub sein. Diese Fremdkörper haben im Auge eigentlich nichts zu suchen. Durch den ständigen Kontakt kommt es zu einer chronischen Entzündung der Bindehäute und zu einer Aktivierung des Immunsystems. Das Lymphsystem im Auge wird aktiviert und schwillt an.

Symptome der Konjunktivitis Follikularis

Typisch für diese Augenerkrankung ist die Bildung von Knötchen an der Bindehaut. Das dritte Augenlid verdickt sich und ähnelt einer Himbeere. Kleine glasige Knötchen sind an der Bindehaut sichtbar. Neben den Knötchen treten weitere Symptome auf:

  • Gerötete und geschwollene Augen: Durch die chronische Reizung der Augen kommt es zu Entzündungen, Rötungen und Schwellungen der Bindehäute.
  • Kneifen der Augen und Reiben mit dem Kopf: Der ständige Reiz verursacht mit der Zeit Schmerzen, sodass der Hund die Augen kneift. Er versucht, das “komische” Gefühl loszuwerden, indem er mit den Pfoten über die Augen reibt oder den Kopf am Boden oder an Gegenständen reibt.
  • Tränende Augen: Die Tränenproduktion wird durch den ständigen Reiz angeregt.
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Diagnose der Konjunktivitis Follikularis

Eine genaue Untersuchung der Augen zeigt typische Veränderungen, die auf die Krankheit hinweisen. Insbesondere das dritte Augenlid sollte unter Lokalanästhesie betrachtet werden, da hier meist deutliche Veränderungen zu sehen sind. Auch andere Augenveränderungen werden während der Untersuchung diagnostiziert oder ausgeschlossen. In einigen Fällen geht die Konjunktivitis Follikularis mit angeborenen Lidabnormitäten oder einer Vergrößerung der Nickhautdrüse einher.

Wenn die Probleme mit den Bindehäuten wiederholt auftreten, sollten weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Stoffwechselprobleme oder autoimmune Krankheiten können diese Symptome auslösen. Es muss auch ein störender Fremdkörper in Betracht gezogen werden. Manchmal kann die Konjunktivitis Follikularis auch durch spezielle Infektionskrankheiten wie Staupe verursacht werden. In solchen Fällen sind oft zusätzliche Labortests erforderlich. Eine oft übersehene Differentialdiagnose bei chronischen Augenveränderungen ist eine allergische Reaktion, die insbesondere bei jungen Tieren genauer abgeklärt werden muss.

Behandlung der Konjunktivitis Follikularis

Wenn die Diagnose einer Konjunktivitis Follikularis gestellt wurde und die Symptome den Hund stark beeinträchtigen oder bereits chronisch sind, sollte eine spezielle Augensalbe zur Behandlung verwendet werden. In leichten Fällen kann es spontane Heilungen nach dem ersten Lebensjahr geben, wenn das Immunsystem ausgereift ist. Wenn zusätzlich angeborene Fehlstellungen vorliegen, sollten diese chirurgisch korrigiert werden. Eine Operation kann auch in Betracht gezogen werden, wenn die Krankheit immer wieder auftritt. Das sogenannte “Abschaben” der Veränderungen am dritten Augenlid wird heutzutage nicht mehr empfohlen, da es häufig zu Narbenbildung kommt, die die Hornhaut zusätzlich beeinträchtigen kann.

Wenn du bei deinem Junghund “dauergerötete” Augen bemerkst, solltest du ihn von einem Augentierarzt untersuchen lassen. Je schneller die richtige Diagnose gestellt wird, desto schneller kann die angemessene Therapie eingeleitet werden.

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