Ohne Zweifel, Hunde sind nicht nur treue Begleiter, sondern auch erstaunlich schlau. Dieser Artikel deckt auf, was Intelligenz bei Hunden bedeutet, wie sie sich zeigt und welche Rassen als besonders pfiffig gelten.
Ein enormes Potenzial an Intelligenz
Spätestens seit den beliebten Filmhunden wie “Lassie”, “Kommissar Rex” oder “Scott und Huutsch” wissen wir, dass Hunde weitaus aufgeweckter sind, als ihr Ruf vermuten lässt. Im Alltag helfen sie Menschen mit Behinderungen, erschnüffeln Krankheiten wie Diabetes, dienen als Drogenspürhunde bei der Zollkontrolle oder führen Blinde sicher durch den Alltag. Doch wie äußert sich die Intelligenz unserer geliebten Vierbeiner? Die Hundeintelligenz lässt sich in vier verschiedene Typen unterteilen:
- Instinktive Intelligenz (angeborene Fähigkeiten)
- Adaptive Intelligenz (erlernte Fähigkeiten)
- Arbeits- und Gehorsamsintelligenz (Gehorsam)
Natürlich sind Hunde nicht so hochbegabt wie Marie Curie, Albert Einstein oder Max Planck. Dennoch hat der amerikanische Hundeforscher und Psychologe Stanley Coren in einer umfangreichen Studie im Jahr 2008 den Hunde-IQ erforscht. Dabei testete und bewertete er die Arbeits- und Gehorsamsintelligenz der Tiere.
Das Ergebnis: Hunden kann eine geistige Fähigkeit von zwei- bis zweieinhalbjährigen Kindern zugeschrieben werden.
Nicht alle Hunde sind jedoch gleich intelligent. Die Intelligenz variiert je nach Rasse erheblich. Doch wann ist ein Hund klug? Kluge Hunde finden beispielsweise den kürzesten und einfachsten Weg zu ihrem Ziel und können einfache Mechanismen wie eine Türklinke bedienen. Darüber hinaus können sie Wörter wie “sitz”, “platz” oder “bleib” verstehen und deren Bedeutung unterscheiden. Im Durchschnitt verstehen Hunde etwa 150 Wörter. Die besonders intelligenten Hunde haben sogar einen Wortschatz von bis zu 250 Wörtern.
Intelligenz-Bestien: Rassen im Vergleich
An erster Stelle der Intelligenz-Rangliste steht der Border Collie, der als der intelligenteste und aufmerksamste Hund gilt. Auf Platz zwei folgt der Pudel, der als sehr lebhaft gilt und ursprünglich zum Jagden im Wasser gezüchtet wurde. Der Deutsche Schäferhund sichert sich den dritten Platz aufgrund seiner Intelligenz, Nervenstärke und seines ausgeglichenen Charakters, der ihn zu einem idealen Polizei- und Wachhund macht. Golden Retriever, die nicht nur sehr familienbezogen sind, sondern auch außerordentlich klug, belegen den vierten Platz. Platz fünf geht an den Dobermann, der neben dem Deutschen Schäferhund als beliebter Polizei- und Rettungshund bekannt ist. Dobermänner sind friedfertige Familienhunde, die in Gefahrensituationen dennoch entschlossen handeln und genau wissen, was zu tun ist.
Welche Hunderassen liegen am Ende der Ranking-Liste? Laut Coren belegt der Afghanische Windhund den letzten Platz. Die Erziehung dieser Hunde gestaltet sich aufgrund ihrer Eigensinnigkeit als schwierig. Auch Basenjis können herausfordernd sein, da sie temperamentvoll und stur sind, was ihre Lernbereitschaft beeinträchtigen kann. Die Englische Bulldogge punktet ebenfalls nicht mit überdurchschnittlicher Intelligenz. Ursprünglich als Kampfhunde gezüchtet, können sie schnell aggressiv werden, wenn sie gereizt oder bedroht werden. Auch Chow Chows und Bulldogs haben laut Ranking nur eine unterdurchschnittliche Intelligenz.
Den Hunde-IQ fördern
Um das volle Potenzial deines Hundes auszuschöpfen, ist individuelle Förderung unerlässlich. Es ist wichtig, deinen Vierbeiner geistig fit zu halten und ihn zu fordern. Obwohl einige Hunderassen schneller lernen als andere, trägt eine individuelle Förderung, durch tägliche kleine Aufgaben, dazu bei, dass Hunde glücklich sind und die Beziehung zwischen Hund und Mensch gestärkt wird.
Du kannst deinen Hund auf zwei Arten beschäftigen. Bei der ersten Methode bringst du deinem Hund ein bestimmtes Ziel wie “Sitz” oder “Platz” bei. Die zweite Methode besteht darin, deinen Hund vor Problemstellungen zu stellen, die er eigenständig lösen muss. Durch diese Art des Trainings lernst du mehr über den Charakter deines Hundes. Wie kreativ ist er? Wie geht er mit Konflikten um? Ist er selbstbewusst oder unsicher? Variiere die Aufgabenstellung, damit dein Hund nicht durch vorhergesehene Muster zum Ziel gelangt, sondern immer wieder neue Strategien anwenden muss. Die folgenden Beispiele können dir dabei helfen, die Talente deines tierischen Lieblings zu entdecken und zu fördern:
Verstecken spielen
Lasse einen Freund das Lieblingsspielzeug deines Hundes vor seinen Augen verschwinden. Dann kommst du in den Raum und ermunterst deinen Hund, sein Spielzeug zu suchen. Ein aufmerksamer Vierbeiner wird dich zu seinem Spielzeug führen und dich auf das Versteck aufmerksam machen.
Leckerli-Zeit
Baue zwei Türme aus Leckerlis, wobei der eine Turm höher sein sollte als der andere. Ein kluger Hund wird sofort den Unterschied erkennen und gezielt nach der größeren Portion Leckerlis suchen.
Hütchenspiel
Fast jeder kennt das Hütchenspiel. Du kannst es auch mit deinem Hund spielen. Nimm drei Hütchen und verstecke unter einem Hütchen das Lieblingsleckerli deines Hundes. Dann verschiebst du die Hütchen. Findet dein Hund das Hütchen mit dem Leckerli?
Möbel-Spiel
Schicke deinen Hund aus dem Raum und verschiebe die Möbel. Lasse deinen Hund zurückkommen und beobachte seine Reaktion. Wenn er die Unterschiede bemerkt und schnüffelnd durch den Raum geht, ist er besonders aufmerksam.
Gedächtnistraining
Wenn dein Hund gerne apportiert, ist dieses Spiel perfekt. Gehe mit deinem Hund nach draußen und wirf sein Spielzeug weg. Zeige ihm, dass er nicht hinterherlaufen darf. Gehe denselben Weg zurück und beobachte, was passiert. Erinnert er sich an sein Spielzeug?
Individuelle Charaktere
Wenn dein Hund nicht zu den Top-Rassen des Intelligenz-Rankings gehört, lass dich nicht entmutigen. Das Ranking gibt nur Tendenzen an. Wie bei Menschen lernen auch Hunde unterschiedlich schnell, unabhängig von ihrer Rasse. Individuelles Training fördert nicht nur die positive Beziehung zwischen Hund und Besitzer, sondern beugt auch Unterforderung und Langeweile vor.