Urlauber kennen das Dilemma mit ungünstig gelegenen Zimmern in Hotels nur zu gut: direkt über der Bar, in der Nähe des Aufzugs oder nachts unnötig laut. Selbst mit Balkon kommt kaum Licht in den Raum, da die Etage darüber weit hinausragt. Ein privates Sonnenbad ist auch nicht möglich, da der Balkon von drei Seiten einsehbar ist. Anders ist es bei einer Kreuzfahrt: Bei der Buchung lässt sich in der Regel die Kabinennummer festlegen und wer weiß, was ihm wichtig ist, kann sich direkt danach seinen kleinen privaten Bereich aussuchen.
Die verschiedenen Kabinen-Kategorien
Reedereien bedienen auf ihren Schiffen vier grundlegende Klassen von Kabinen: Innen- oder Außenkabinen, Balkonkabinen und Suiten. Die preisgünstigste Option ist eine fensterlose Innenkabine. Wer nur zum Schlafen in der Kabine ist, wird den Blick auf das Meer wahrscheinlich nicht vermissen. Auf modernen Schiffen gibt es auch Innenkabinen mit Fenster. Hier ist der Blick auf das Meer allerdings nicht möglich, da das Fenster ins Innere des Schiffs zeigt und man auf Erlebnislandschaften oder die Einkaufsmeile blickt.
Bei einer Außenkabine gibt es einen Blick nach draußen. Allerdings kann es sein, dass ein Rettungsboot direkt vor dem Fenster hängt oder die Aussicht durch eine Wand verstellt wird, die nur Tageslicht in den Raum lässt. Eine Außenkabine mit Balkon garantiert ebenfalls nicht unbedingt einen Meerblick, aber man kann die Tür sicher öffnen, um frische Luft in die Kabine zu lassen. Die Größe des Balkons hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben kleinen französischen Balkonen gibt es auch Kabinen mit Balkon, die Platz für einen Tisch und Stühle bieten. Suiten bieten nicht nur mehr Platz, sondern oft auch zusätzliche Annehmlichkeiten. Wellness-Suiten befinden sich oft direkt am Spa-Bereich, der über einen eigenen Zugang erreichbar ist, oder verfügen über einen privaten Whirlpool auf dem Balkon oder andere Luxusausstattungen, die nur für Suiten gelten.
Wo liegen die ruhigsten Kabinen an Bord?
Wer nachts ungestört träumen möchte, sollte bei der Buchung auf die Umgebung der Kabine achten. Neben Aufzügen, Diskotheken und Theatern herrscht dort oft Betrieb und damit ein gewisser Geräuschpegel. Das gilt auch für Kabinen mit Verbindungstüren zur Nachbarkabine. Selbst wenn diese verschlossen sind, dringen die Geräusche aus dem Nebenraum durch, da die Dämmung nicht so gut ist wie bei einer Wand. Kabinen in Richtung eines Sonnendecks bergen die Gefahr, dass Nachtschwärmer noch lange draußen sitzen und das Reinigungspersonal bereits am frühen Morgen kommt, um die Spuren der letzten Nacht zu beseitigen. Besonders ruhige Kabinen liegen meist in der Mitte des Schiffs und nicht direkt unter dem Außenbereich auf dem obersten Deck.
Wellenbewegungen & Motorengeräusche
Stabilisatoren sorgen dafür, dass Kreuzfahrtschiffe ruhig über das Wasser gleiten, und Kapitäne meiden schwere See, wenn möglich. Trotzdem kann es sein, dass man seekrank wird, da sich kleine Schaukelbewegungen nie ganz vermeiden lassen. Am Bug und am Heck sind die Wellenbewegungen stärker als in der Mitte des Schiffs. Wer Probleme mit der Seekrankheit befürchtet, sollte daher eine Kabine im Zentrum bevorzugen. Wer gerne in den Schlaf geschaukelt wird, findet vorne oder hinten die ideale Kabine. Im Heck des Schiffs befinden sich die Motoren, daher ist dort ein gewisses Hintergrundgeräusch zu hören, das vorne natürlich weniger stark ist.
Die ideale Balkonkabine
Wenn du dich für eine Balkonkabine entscheidest, solltest du darüber nachdenken, ob du nur morgens frische Luft schnappen möchtest, gerne in aller Ruhe deinen ersten Kaffee auf dem Balkon genießt oder nachmittags Freude an einem privaten Sonnenbad hast. Nicht alle Balkone bieten die perfekte Privatsphäre, da es oft Einbuchtungen gibt, die die Balkone schräg zueinander entstehen lassen. Auf manchen Schiffen ragen die Balkone des Decks darüber weit hinaus, sodass die direkte Sonneneinstrahlung auf den eigenen Balkon entfällt. Bei Reisen in den Norden kann das ärgerlich sein, während es bei einer Fahrt in die Karibik auch von Vorteil sein kann. Größere Balkone auf den unteren Decks sind oft von oben einsehbar, da die darüber liegenden Kabinen nur schmale Balkone haben oder zurückversetzt wurden und einen Blick von oben auf die größeren Balkone ermöglichen. Balkonkabinen nach vorne und hinten sind in der Regel teurer als Unterkünfte mit Balkon an den Seiten des Schiffs. Bei älteren Schiffen sollte man jedoch auf Kabinen im Heck verzichten, da Ruß aus dem Schornstein bei ungünstiger Wetterlage das Freiluftvergnügen beeinträchtigen kann.
Die Laufwege
Auf modernen, großen Kreuzfahrtschiffen gibt es lange Gänge. Wenn du deine Kabine am Ende eines Gangs hast, hast du viel Ruhe, musst aber auch längere Wege in Kauf nehmen. Es ist nicht ungewöhnlich, 15 Minuten unterwegs zu sein, nur um kurz eine Jacke zu holen, wenn es auf dem Außendeck kühler wird. So ein Verdauungsspaziergang muss nicht negativ sein, sollte aber bedacht werden. Direkt neben den Treppen und Aufzügen sind die Wege natürlich kürzer, dafür müssen aber auch viele Passagiere an deiner Kabinentür vorbeigehen.
Fazit:
Ruhige Kabinen bedeuten oft längere Laufwege zu den öffentlichen Bereichen des Schiffs. Günstige Innenkabinen müssen nicht laut sein und das Wohnen in der Mitte des Schiffs minimiert das Risiko, seekrank zu werden. Die wichtigsten persönlichen Kriterien bestimmen die optimale Kabine. Wer weiß, was ihm wichtig ist, kann mithilfe der Deckpläne schnell die ideale Kabine für eine echte Traumkreuzfahrt finden.
