Die Wahl zwischen einer Kaffeemühle mit Kegelmahlwerk und einer mit Scheibenmahlwerk kann eine schwierige Entscheidung sein. Beide haben ihre Vor- und Nachteile, die es zu beachten gilt. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Unterschiede es zwischen den beiden Mahlwerken gibt und welche Vorzüge sie jeweils bieten.
Das Innere der Kaffeemühle
Das Mahlwerk einer Kaffeemühle ist das Herzstück und entscheidet darüber, wie schnell, gleichmäßig und mit welcher Wärme Ihr Kaffee gemahlen wird. Es gibt vier bekannte Bauarten von Mahlwerken:
- Kegelmahlwerk
- Scheibenmahlwerk
- Schlagmahlwerk (auch Schlagmessermahlwerk genannt)
Obwohl wir uns hauptsächlich auf Kegel- und Scheibenmahlwerke konzentrieren, wollen wir das andere Modell kurz erwähnen. Schlagmahlwerke wurden früher oft in elektrischen Mühlen verwendet, waren aber für das Mahlen von Kaffeebohnen nicht ideal. Die rotierenden Drehmesser zerschlugen die Bohnen regelrecht, was zu einem ungleichmäßigen Mahlgut führte, das für Espresso völlig ungeeignet war.
Die Mühlentypen – Welche gibt es?
Kaffeemühlen mit Kegelmahlwerk (konisch)
Kaffeemühlen mit Kegelmahlwerk gelten oft als die besten Mühlen. Hier werden die Kaffeebohnen zwischen einem inneren Kegel und der äußeren Wand der Mühle zerkleinert. Der Mahlgrad kann eingestellt werden, indem der Abstand zwischen Kegel und Wand verändert wird. Anders als beim Scheibenmahlwerk wird das Mahlgut nicht seitlich, sondern nach unten in ein Auffangbehältnis befördert. Dadurch ist die Drehzahl geringer, was zu einer aromaschonenderen und nicht zu heißen Mahlung führt. Empfehlenswerte Modelle sind beispielsweise der “Baratza Encore”, der “Sette 270” und der “Sage Smart Grinder Pro”.
Vorteile: weniger Wärmeentwicklung während des Mahlens, langsame und schonende Mahlung, konstante Ergebnisse.
Nachteile: größere Partikelverteilung.
Kaffeemühlen mit Scheibenmahlwerk (flach)
Ein Scheibenmahlwerk ist in elektrischen Kaffeemühlen am häufigsten verbaut. Hier werden die Kaffeebohnen zwischen zwei nach innen gewölbten Mahlscheiben gemahlen. Eine Scheibe wird motorisch angetrieben, während die andere feststeht. Das Scheibenmahlwerk benötigt daher schnellere Umdrehungen als das Kegelmahlwerk. Die Kaffeebohnen gelangen von innen zwischen die Scheiben und werden aufgebrochen. Durch die Zentrifugalkraft werden sie anschließend nach außen bewegt. Da die äußeren Mahlscheiben enger zusammenliegen, werden die Kaffeebohnen immer feiner gemahlen. Gute Modelle sind beispielsweise die “Eureka Mignon Silenzio”, die “ECM C-Manuale” und die “X54 Mühle von Mahlkönig”.
Vorteile: homogenes Mahlgut und gute Partikelverteilung.
Nachteile: mehr Reibung, dadurch mehr Wärmeentwicklung während des Mahlens und lautere Geräusche.
Manuelle Handmühlen
Handmühlen sind eine gute und oft günstigere Alternative zu elektrischen Kaffeemühlen. Sie haben meist ein Kegelmahlwerk, bei dem der Mahlgrad je nach Modell festgelegt werden kann. Handmühlen sind leicht und kompakt, wodurch sie ideal für unterwegs sind. Empfehlenswerte Modelle sind beispielsweise die Handmühlen von “Commandante” und Hario.
Was sollte eine Kaffeemühle können?
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Schonend und ohne Reibungswärme mahlen: Eine gute Mühle sollte die Kaffeebohnen schonend und ohne Überhitzung mahlen. Eine zu hohe Drehgeschwindigkeit kann dazu führen, dass sich das Mahlwerk und die Mahlscheiben erwärmen und die Kaffeebohnen bitter und verbrannt schmecken lassen.
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Homogenes Mahlgut erzeugen: Eine gute Mühle erzeugt gleichmäßiges Kaffeemehl, bei dem alle Kaffeebohnenteilchen ähnlich groß sind. Eine homogene Partikelverteilung ist wichtig, um eine optimale Extraktion zu ermöglichen.
Hitze vernichtet Kaffeearomen
Es ist wichtig, dass die Kaffeemühle nicht zu heiß wird, da sich die Hitze auf die Kaffeebohnen überträgt. Dadurch lösen sich Öle, die den Kaffee bitter und verbrannt schmecken lassen. Für den Hausgebrauch sind kleinere Mühlen ausreichend, da sie gute Mahlergebnisse erzielen, ohne dass sie zu heiß werden. Speziell für die Gastronomie gibt es Mühlen mit Kühlungen oder Lüftungsschlitzen.
Fazit: Kaffeemühlen mit Kegelmahlwerk oder Scheibenmahlwerk?
Es gibt kein “besser” oder “schlechter”, wenn es um die Wahl zwischen Kaffeemühlen mit Kegelmahlwerk oder Scheibenmahlwerk geht. Wichtig ist das Material und die Qualität des Mahlwerks. Ob Sie ein Kegel- oder ein Scheibenmahlwerk bevorzugen, hängt von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Für den Heimgebrauch eignen sich Mühlen mit Scheibenmahlwerk, da sie präzisere Ergebnisse liefern und weniger Totraum haben. Informieren Sie sich vor dem Kauf genau über das Mahlwerk der Mühle und lesen Sie unseren Kaffeemühlen-Test, um die richtige Wahl zu treffen.