Kalkstickstoff: Die natürliche Lösung für einen perfekten Garten

Kalkstickstoff: Anwendung im Garten und gegen Moss/Unkraut

Die Erwartungen an unseren Garten sind hoch: Wir möchten knackiges Gemüse, saftige Erdbeeren, pralle Kartoffeln und einen perfekt gepflegten Rasen. Gleichzeitig wollen wir unerwünschtes Unkraut und Moos loswerden – und das auf natürliche Weise. Hier kommt Kalkstickstoff ins Spiel, ein bewährtes Zauberwerkzeug.

Was ist Kalkstickstoff?

Kalkstickstoff ist ein seit über 100 Jahren industriell hergestelltes Mittel, das bereits von unseren Eltern und Großeltern im Gemüsegarten und auf dem Rasen verwendet wurde. Heute ist er immer noch im Handel erhältlich, oft unter dem Namen “Perlka”. Der Name leitet sich von der Körnung des Granulats ab. Früher war er hauptsächlich als Pulver erhältlich, aber aus Sicherheitsgründen wird er jetzt in Granulatform angeboten. Bei der Herstellung bindet Calciumcarbid, das aus Kohle und Kalkstein gewonnen wird, den in der Luft reichlich vorhandenen Stickstoff. Kalkstickstoff besteht zu etwa 50% aus Kalk, zu einem Fünftel aus Calciumcyanamid (CaCN2) und enthält auch etwas Nitrat.

Wie wirkt Kalkstickstoff auf Pflanzen?

Der Stickstoff in Calciumcyanamid ist für Pflanzen zunächst nicht sofort verfügbar. Im Boden wird diese Verbindung jedoch durch Mikroorganismen in für Pflanzen verwertbare Substanzen umgewandelt. Dieser Prozess dauert einige Zeit. Zunächst entstehen Löschkalk und der giftige und wasserlösliche Stoff Cyanamid. Gerade dieses Cyanamid entfaltet die herbizide Wirkung, weshalb Kalkstickstoff besonders von Hobbygärtnern geschätzt wird. Etwa zwei Wochen später wandeln die Mikroorganismen das giftige Cyanamid in völlig harmlosen Harnstoff und schließlich in Nitrat um. Die Pflanzen können das Nitrat über ihre Wurzeln zusammen mit Wasser aufnehmen und als Nährstoff nutzen. Es bleiben keine giftigen Rückstände im Boden.

Wofür eignet sich Kalkstickstoff im Garten?

Dank seiner Bestandteile kann Kalkstickstoff im Garten auf vielfältige Weise wirken:

  • Als Langzeitdünger für Stickstoff fördert er schnelles Wachstum.
  • Als Fungizid bekämpft er verschiedene Pilzkrankheiten.
  • Als Herbizid dient er zur Bekämpfung von Unkraut und Moos.
  • Als Insektizid wirkt er gegen zahlreiche Schädlinge und Schnecken.
  • Der Kalkgehalt verbessert die Bodenstruktur.
  • Als Kompostbeschleuniger fördert er die schnelle Verrottung.
  • Durch die Anreicherung von Kalk verbessert er den Boden.
  • Als Begleiter von Gründüngung nach der Ernte unterstützt er das Pflanzenwachstum.
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Kalkstickstoff als Dünger

Dieser mineralische Dünger versorgt den Boden mit Stickstoff und Kalk. Stickstoff ist ein wichtiger Nährstoff, der das Pflanzenwachstum fördert und für einen guten Ertrag sorgt. Kalk hingegen wirkt der Versauerung des Bodens entgegen und verbessert die Bodenstruktur. Mikroorganismen bevorzugen keinen sauren Boden und sind für gesunde Beete unverzichtbar. Sie sorgen durch ihre Umwandlungsprozesse für eine feine, krümelige, lockere und nährstoffreiche Erde.

Langzeitwirkung von Kalkstickstoff

Nach der Ausbringung von Kalkstickstoff steht der Stickstoff den Pflanzen sofort zur Verfügung. Die Umwandlung des restlichen Kalkstickstoffs in Ammonium und schließlich in Nitrat erfolgt durch Mikroorganismen im Boden und dauert einige Zeit. Solange das Ammonium noch nicht zu Nitrat umgewandelt ist, bleibt es im Boden und ist kaum von Auswaschungen betroffen. Diese langsame Umwandlung ist ideal für die Pflanzen, da sie die Nährstoffe nicht auf einmal benötigen, sondern gleichmäßig über die gesamte Vegetationsperiode verteilt.

Um die Langzeitwirkung von Kalkstickstoff zu verlängern, wird Dicyandiamid (DCD) beigemischt. DCD ist ein Nebenprodukt bei der Herstellung von Cyanamid und wirkt als sogenannter Nitrifikationshemmer. Er verlangsamt die Umwandlung von Ammonium in Nitrat und trägt somit zur Langzeitwirkung von Kalkstickstoff bei. Die Geschwindigkeit des Abbaus wird auch von Temperatur und Bodenfeuchte beeinflusst.

Rasenpflege und Moosbekämpfung

Auch der Rasen kann mit Kalkstickstoff gedüngt werden, um die Grasnarbe zu stärken und unerwünschtes Moos zu bekämpfen. Die Anwendung von Kalkstickstoff auf dem Rasen erfordert jedoch etwas Erfahrung, da sonst der Rasen Schaden nehmen kann.

  • Halten Sie unbedingt die empfohlene Dosierung ein.
  • Verteilen Sie das Granulat gleichmäßig über die gesamte Fläche.
  • Vermeiden Sie eine Anwendung auf nassem Gras.
  • Verwenden Sie Kalkstickstoff nicht auf frisch ausgesätem Rasen.
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Wenn Sie diese Regeln beachten, wird Ihr Rasen gestärkt und das unerwünschte Moos wird verschwinden. Der Rasen erholt sich von der Behandlung, sollte jedoch einige Wochen lang nicht betreten werden.

Wie wirkt Kalkstickstoff gegen Schnecken?

In manchen Jahren werden Gärten von Nacktschnecken heimgesucht. Kalkstickstoff wirkt sowohl gegen kriechende Schnecken als auch gegen ihre Eier. Durch die Anwendung von Kalkstickstoff kann kein neuer Nachschub an Schnecken entstehen.

  • Streuen Sie 30 Gramm Kalkstickstoff pro Quadratmeter.
  • Behandeln Sie besonders “schneckige” Bereiche wie Komposthaufen, Gestrüpp und Hecken sorgfältig.
  • Wiederholen Sie die Anwendung nach einigen Wochen.

Auch Drahtwürmer und Tipulalarven können mit Kalkstickstoff bekämpft werden.

Kalkstickstoff gegen Pilzkrankheiten

Kohlhernie ist eine hartnäckige Pilzkrankheit, die Kohlpflanzen befällt. Leider kann sie kaum wirksam bekämpft werden. Kalkstickstoff hingegen wirkt, indem er die Pilzsporen im Boden bekämpft und so das Keimen verhindert. Auch Sporen des Apfelschorfs werden erfolgreich bekämpft.

Kalkstickstoff gegen Unkräuter

Die herbizide Wirkung von Kalkstickstoff entfaltet sich direkt nach der Anwendung. Der erste Stoff, der entsteht, ist das giftige Cyanamid. Es dringt einige Zentimeter in den Boden ein und vernichtet flachwurzelnde Pflanzen, meist unerwünschte Kräuter. Dadurch bleibt der Garten weitgehend frei von Unkraut, und lästiges Jäten wird fast überflüssig. Andere Pflanzen werden nicht verdrängt oder am Wachstum gehindert.

Kalkstickstoff im Kompost

Ein Komposthaufen ist praktisch für die Entsorgung von Gartenabfällen. Die Verrottung kann jedoch lange dauern. Wenn Sie regelmäßig Kalkstickstoff auf den Kompost streuen, beschleunigt sich dieser Prozess erheblich. Der hohe Kalkgehalt und die besondere Stickstoffform fördern die Aktivität von Rottebakterien. Der so wärmere Kompost wird nicht mehr von Schnecken, Maden, Krankheitserregern und Unkrautsamen bevölkert. Infolgedessen verwandeln sich die Gartenabfälle ohne lästige Fliegen und Gestank in nährstoffreichen Humus.

Der optimale Zeitpunkt für Kalkstickstoff

Das Granulat kann in der warmen Jahreszeit von März bis September im Garten ausgebracht und eingearbeitet werden.

  • Bringen Sie es rechtzeitig vor dem Säen oder Pflanzen aus.
  • Im Frühjahr sollte die Ausbringung zwei Wochen vor der Aussaat erfolgen.
  • Im Sommer reicht eine Woche vorher.
  • Streuen Sie morgens oder abends und halten Sie den Boden feucht.
  • Betreten Sie das Beet während dieser Zeit nicht.
  • Halten Sie Haustiere fern.
  • Nach 1-2 Wochen ist die giftige Phase vorbei.
  • Bei kaltem Wetter warten Sie noch einige Tage mit dem Aussäen.
  • Kalkstickstoff eignet sich auch nach der Ernte zur “Bodenreinigung”.
  • Er ist geeignet, um den Stickstoffvorrat aufzufüllen.
  • Während des Pflanzenwachstums sollte er nicht angewendet werden.
  • Ungeübte Gärtner sollten besonders vorsichtig sein.
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Die richtige Dosierung

Die Dosierung richtet sich nach den Bedürfnissen der angebauten Pflanzen. Stark zehrende Pflanzen benötigen mehr Kalkstickstoff als andere. In der Regel sind 30 bis 90 Gramm pro Quadratmeter ausreichend. Gurken und Kartoffeln benötigen etwa 30 bis 50 Gramm. Ein bestehender Rasen wird mit etwa 20 Gramm pro Quadratmeter gut versorgt. Bei einer Kompostanlage von etwa einem Quadratmeter Größe sollten Sie etwa 150 Gramm Kalkstickstoff verwenden. Diese Werte sind jedoch nur Richtwerte. Beachten Sie immer die Angaben auf der Verpackung und fragen Sie im Zweifelsfall im Fachhandel nach.

Streuen Sie den Kalkstickstoff gleichmäßig über die Fläche, indem Sie ihn aus dem Handgelenk nach oben werfen. Dadurch kann sich das Granulat besser verteilen.

Achtung: Vorsichtsmaßnahmen beachten!

Obwohl Kalkstickstoff nicht mehr als feines Pulver angeboten wird, das leicht eingeatmet werden kann, ist er nicht ganz ungefährlich. Bei unsachgemäßer Anwendung kann vor allem das giftige Cyanamid eine Gefahr für Menschen und Haustiere darstellen. Vermeiden Sie jeglichen Kontakt mit feuchter Haut oder Schleimhäuten, da es zu Verätzungen führen kann.

  • Tragen Sie beim Streuen Gummihandschuhe oder Latexhandschuhe.
  • Vermeiden Sie den Kontakt mit den Augen.
  • Halten Sie Kinder und Haustiere fern.
  • Lagern Sie Kalkstickstoff unzugänglich und gemäß den Anweisungen.
  • Lesen und befolgen Sie vor der Anwendung immer die Anweisungen auf der Verpackung.

Kalkstickstoff und Topfpflanzen

Obwohl es naheliegend erscheint, Topfpflanzen mit Kalkstickstoff zu düngen, ist dies nicht zu empfehlen. Aufgrund des begrenzten Raumangebots können die Wurzeln zu viel Cyanamid aufnehmen, bevor es weiter umgewandelt werden kann. Dies führt zu vergilbten und vertrockneten Blättern.

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