Die Erderwärmung ist in den letzten 170 Jahren durch den Anstieg des CO2-Gehalts in der Atmosphäre um 1,2 Grad Celsius angestiegen. Um die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen und das Pariser Klimaabkommen einzuhalten, müssen die CO2-Emissionen drastisch reduziert und CO2 aus der Atmosphäre entfernt werden. Verschiedene Methoden zur CO2-Entfernung wurden in einem globalen Bericht analysiert und ihre Ergebnisse zeigen, dass zusätzlich zu Emissionsreduktionen CO2-Entfernungsmethoden skaliert und Ökosysteme wiederhergestellt werden müssen.
CO2-Ausstoß reduzieren und CO2 entfernen
Der CO2-Ausstoß aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe muss schnell sinken, um die Klimaziele zu erreichen. Gleichzeitig ist es unerlässlich, CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen. Die CO2-Entfernungsmethoden allein reichen nicht aus, um die Erderhitzung zu stoppen, aber der Bericht betont ihre Bedeutung. Zwischen 450 und 1.100 Milliarden Tonnen CO2 müssen bis 2100 aus der Atmosphäre entfernt werden. Es ist daher notwendig, die verschiedenen CO2-Entfernungsmethoden zu fördern und politische Unterstützung für ihre Skalierung zu erhalten.
CO2-Entfernung durch weltweite Aufforstung
Eine Möglichkeit der CO2-Entfernung ist die Aufforstung von Wäldern. Durch systematische Aufforstung könnten weltweit etwa 3,6 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr gebunden werden. Dies entspricht etwa 10 Prozent der derzeitigen CO2-Emissionen. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass dafür große Flächen benötigt werden, vergleichbar mit dem Gebiet der gesamten USA.
CO2 binden durch Humusanreicherung im Boden
Humus, eine dunkle organische Substanz im Boden, enthält viel Kohlenstoff und kann zur Bindung von CO2 genutzt werden. In den letzten Jahren ist jedoch viel Humus durch die Industrialisierung der Landwirtschaft verloren gegangen. Durch Maßnahmen wie Zwischenfruchtanbau, Einarbeiten von Ernteresten und Verzicht auf tiefes Umpflügen kann der Humusgehalt im Boden wieder erhöht werden. Schätzungsweise könnten durch weltweiten Humusaufbau zwischen zwei und fünf Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr gebunden werden.
Pflanzenkohle zur CO2-Bindung und Bodenverbesserung
Die Verwendung von Pflanzenkohle zur CO2-Bindung ist eine vielversprechende Technik. Pflanzenkohle wird durch Verkohlung von organischem Material hergestellt und als Dünger auf Ackerböden ausgebracht. Die Pflanzenkohle bindet nicht nur CO2, sondern verbessert auch die Fruchtbarkeit des Bodens. Durch die globale Anwendung dieser Technik könnten jährlich zwischen 0,3 und 6,6 Milliarden Tonnen CO2 gebunden werden.
CO2 aus der Luft filtern und speichern
Eine Methode zur CO2-Bindung ist das unterirdische Speichern von CO2, beispielsweise in Norwegens Ölfeldern. Eine alternative Methode wird in Island angewendet, bei der CO2 mit Basalt zu Stein umgewandelt und fest im Untergrund gebunden wird. Vor der Speicherung muss das CO2 aus der Luft gewonnen werden. Obwohl diese Methoden vielversprechend sind, sind die Kosten hoch. Die Preise könnten jedoch durch Massenproduktion der Anlagen zur Kohlenstoff-Abscheidung bis 2050 auf 50 Euro pro Tonne sinken.
CO2-Entfernung durch Biomasse
Eine andere Methode zur CO2-Entfernung ist die Nutzung von Biomasse. Pflanzen werden angebaut und im Kraftwerk verfeuert, wobei das CO2 aus dem Abgas entzogen und in der Erde gelagert wird. Diese Methode erfordert jedoch viel Platz und wird daher kritisch betrachtet.
CO2 binden durch Mineralien im Steinstaub
Bei diesem Verfahren werden Karbonat- und Silikatgesteine abgebaut, gemahlen und auf landwirtschaftliche Flächen oder ins Meer ausgebracht. Im Laufe der Jahre bindet sich CO2 an diesen Steinstaub und wird eingelagert. Es gibt jedoch Bedenken hinsichtlich der Umweltauswirkungen des Bergbaus zur Gewinnung dieser Gesteine.
Abschließend ist festzuhalten, dass die CO2-Entfernung ein wichtiger Bestandteil der Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels ist. Es ist entscheidend, dass diese Technologien weiterentwickelt und umgesetzt werden, um die Klimaziele zu erreichen.