Cranberries sind nicht nur bei Vögeln beliebt, sondern haben sich auch in den letzten Jahrzehnten zu einer absoluten Powerbeere entwickelt. Die nahen Verwandten der Preisel- und Heidelbeeren können die Ernährung bereichern und sind aufgrund ihrer Inhaltsstoffe sehr gesund. Schon die Ureinwohner Amerikas schätzten ihre Heilwirkung. Aber darf man die Früchte auch roh essen?
Cranberries roh essen
Cranberries werden oft als “Großfrüchtige Moosbeere” oder “Kranbeere” angeboten. Sie ähneln den Preiselbeeren, sind jedoch wesentlich größer. Die Ernte der Herbstbeeren erfolgt von September bis Anfang November. Wenn man Cranberries im eigenen Garten anbaut, kann man sie direkt frisch vom Strauch genießen. Die Früchte sind 1 bis 2 cm groß, anfangs weiß gefärbt und werden mit zunehmender Reife glänzend rot. Sie haben festes, weißes Fruchtfleisch, das in kleine Kammern geteilt ist. In diesen Kammern befinden sich essbare Samen.
Die Inhaltsstoffe der Cranberries machen sie zu einer wahren Gesundheitsbeere. Sie enthalten unter anderem Vitamine C, A und K, Gerbstoffe, Kalium, Natrium, Phosphor, Eisen und verschiedene Antioxidantien. Der Gehalt an diesen Inhaltsstoffen ist bei rohen Beeren am höchsten. Auch nach der Trocknung bleiben sie erhalten, jedoch in geringerer Zusammensetzung. Es ist jedoch zu beachten, dass Cranberries auch Oxalsäure enthalten. Diese kann bei Menschen, die zur Bildung von Nierensteinen neigen und unter Kalziummangel leiden, gefährlich sein. Für alle anderen Menschen ist der Gehalt an Oxalsäure nicht gesundheitsschädigend. Je weniger frische Früchte gegessen werden, desto geringer ist die Aufnahme von Oxalsäure.
Sind rohe Cranberries giftig?
Nein, rohe Cranberries sind nicht giftig. Sie enthalten jedoch hohe Mengen an Vitamin C und Gerbstoffen, wodurch sie sauer und verhältnismäßig bitter schmecken. Der Vitamin-C-Gehalt in Cranberries ist höher als in Zitronen. Getrocknete Früchte oder verarbeitete Produkte wie Marmelade, Gelee und Saft schmecken deutlich milder.
Rohe Cranberries können vielseitig verwendet werden. Sie passen perfekt in Müsli oder Obstsalate und verleihen ihnen eine angenehme herbe Note. Man kann sie auch roh und etwas unreif halbieren, mit Wodka aufgießen und mit Kandiszucker süßen, um einen delikaten, herben Likör herzustellen. Frische Beeren halten sich im Kühlschrank etwa eine Woche und können auch problemlos roh eingefroren werden.
Mögliche auftretende Probleme
Der Verzehr größerer Mengen roher Cranberries kann bei gesunden Menschen zu Blähungen und Verstopfung führen. Bei Menschen mit gesundheitlichen Problemen oder Unverträglichkeiten können die enthaltenen Gerbstoffe Bauchschmerzen, Sodbrennen, Völlegefühl, Magen-Darm-Beschwerden oder Reizungen der Schleimhäute verursachen. In solchen Fällen sollte der Verzehr von rohen Beeren auf kleinere Mengen beschränkt werden. Wenn diese Symptome nach jedem Verzehr von Cranberries auftreten, sollte man komplett darauf verzichten.
Die enthaltene Oxalsäure kann die Bildung von Nierensteinen begünstigen und den Kalziumspiegel im Körper negativ beeinflussen. Es ist wichtig, dass der Körper immer ausreichend Kalzium enthält. Eine kalziumreiche Ernährung kann dabei helfen, den Kalziumspiegel auf einem hohen Niveau zu halten. Es sollte beachtet werden, dass der Verzehr von frischen Cranberries in Verbindung mit bestimmten Medikamenten problematisch sein kann. Die Inhaltsstoffe der Früchte können die Aufnahme und Wirkung verschiedener Arzneimittel beeinflussen. Bei der Einnahme von Medikamenten sollte daher der Verzehr von frischen Cranberries mit einem Arzt besprochen werden.
Während der Schwangerschaft sollten Cranberries aus Vorsichtsgründen vermieden werden, um das ungeborene Kind zu schützen. Normalerweise sind die Beeren nicht giftig oder schädlich für die Gesundheit, aber es ist besser, in dieser Zeit auf den Verzehr von frischen und verarbeiteten Beeren zu verzichten.
Cranberries werden für ihre antibakterielle und harntreibende Wirkung geschätzt. Sie werden zur Stärkung des Immunsystems, bei Harnwegserkrankungen, Herz- und Kreislaufbeschwerden, zur Vorbeugung von Karies und des Alterungsprozesses eingesetzt.