Kann man Schimmel vermeiden, ohne zu heizen?

Kann man Schimmel vermeiden, ohne zu heizen?

Schimmel in der Wohnung ist ein häufiges Problem, besonders in den kalten Wintermonaten. Viele Menschen fragen sich, ob es möglich ist, Schimmel zu vermeiden, ohne die Heizung einzuschalten. In diesem Artikel werden wir Ihnen zeigen, wie Sie Schimmelbildung verhindern können, ohne dabei zu heizen.

Ab welcher Temperatur sollte man heizen?

Auch die härtesten unter uns müssen früher oder später die Heizung einschalten. Wenn die Außenwände und Ecken aufgrund niedriger Außentemperaturen zu stark abkühlen, steigt das Schimmelrisiko enorm an. Ganz ohne Heizung durch den Winter zu kommen, wäre zwar möglich, aber nicht besonders praktikabel. Sie müssten entweder permanent lüften oder mehrere Bautrockner aufstellen, um die Wohnung konstant zu entfeuchten. Beide Lösungen sind jedoch nicht sehr attraktiv. Es ist jedoch schwierig, eine pauschale Mindesttemperatur für Räume anzugeben, da dies von mehreren Faktoren abhängt, wie der Bausubstanz und dem individuellen Verhalten. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) empfiehlt, Wohnräume mindestens auf 17 °C zu beheizen. Je nach Alter und Isolierung des Gebäudes hat man jedoch ein gewisses Spielraum nach unten. Hier ist eine grobe Orientierung, ab welcher Temperatur in verschiedenen Gebäuden geheizt werden sollte:

  • Vor 1977: 15 bis 17 Grad Celsius
  • 1977 – 1995: 14 bis 16 Grad Celsius
  • Nach 1995 (Bau nach WSchV oder EnEV): 12 bis 15 Grad Celsius
  • Niedrigenergiehaus: 11 bis 14 Grad Celsius
  • Passivhaus: 9 bis 11 Grad Celsius

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht nur die Temperatur, sondern auch die Luftfeuchtigkeit eine Rolle spielt. Je niedriger die Raumtemperatur ist, desto weniger Feuchtigkeit kann die Luft aufnehmen. Die überschüssige Feuchtigkeit setzt sich dann an den Wänden und Möbeln ab und schafft ideale Bedingungen für Schimmelsporen. Um das Schimmelrisiko trotz niedriger Temperaturen zu reduzieren, ist es ratsam, das eigene Verhalten anzupassen.

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So reduziert man das Schimmelrisiko

Wenn Sie wenig oder gar nicht heizen möchten, müssen Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung auf andere Weise niedrig halten. Nach Angaben des Umweltbundesamtes geben wir durch Duschen, Kochen, Atmen und Wäsche trocknen bis zu 3 Liter Flüssigkeit pro Tag an die Raumluft ab. Um zu verhindern, dass sich diese Feuchtigkeit an den Wänden und Möbeln absetzt, sollten Sie Ihr Verhalten entsprechend anpassen. Hier sind einige Tipps, wie Sie das Schimmelrisiko in Ihrem Zuhause senken können:

  • Lüften Sie mindestens drei Mal am Tag die gesamte Wohnung. Öffnen Sie dazu alle Fenster und Innentüren. Im Herbst sollten Sie 10 bis 15 Minuten lüften, im Winter reichen je 5 Minuten.
  • Trocknen Sie Ihre Wäsche nicht in der Wohnung. Nutzen Sie stattdessen Trockenräume, belüftete Keller oder Dachböden.
  • Wenn Sie Ihre Wäsche in der Wohnung trocknen, lüften Sie noch öfter, um die Luftfeuchtigkeit nicht zu stark ansteigen zu lassen.
  • Lüften Sie nach dem Duschen, Kochen oder Baden gründlich durch, um die Feuchtigkeit sofort abzuführen.
  • Halten Sie die Türen zu besonders kalten Räumen geschlossen, um zu vermeiden, dass wärmere Luft aus anderen Räumen eindringt und sich Feuchtigkeit an den Wänden absetzt.
  • Schieben Sie große Möbelstücke einige Zentimeter von der Wand weg, sodass die Luft dahinter zirkulieren kann.

Auch an die Gesundheit denken

Bei der Diskussion über hohe Heizkosten wird oft die eigene Gesundheit vernachlässigt. Experten schätzen, dass die Wohlfühltemperatur für die meisten Menschen bei mindestens 20 °C liegt. Unterhalb dieser Schwelle fühlen sich die meisten von uns unwohl. Abgesehen davon steigen bei konstant niedrigen Temperaturen auch die gesundheitlichen Risiken. Studien haben gezeigt, dass dauerhaft niedrige Innentemperaturen mit erhöhtem Blutdruck, einer höheren Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen und einer Verschlechterung von Asthma-Symptomen in Zusammenhang gebracht wurden. Eine hohe Luftfeuchtigkeit oder Schimmel verschlimmern die Situation zusätzlich.

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Fazit: Ganz ohne Heizen geht es nicht

Es ist aus mehreren Gründen keine Option, gar nicht zu heizen. Mit sinkenden Temperaturen steigt das Schimmelrisiko, die Anfälligkeit gegenüber Infekten nimmt zu und Mieter haften im Zweifelsfall für Feuchtigkeitsschäden an der Wohnung, die durch falsches Heiz- und Lüftverhalten verursacht wurden. Bis zu einem gewissen Grad kann man den Schimmel zwar auch ohne Heizen fernhalten, doch irgendwann ist das Risiko zu hoch und die Heizung muss eingeschaltet werden. Statt gar nicht zu heizen, sollte man versuchen, die Heizkosten gering zu halten. Weitere Tipps, um Heizkosten zu sparen, finden Sie in unserem Artikel “Heizkosten sparen”.