Impfen ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge für unsere geliebten Katzen. Doch die Frage nach der Notwendigkeit und Häufigkeit der Impfungen ist heutzutage umstritten. In diesem Artikel decken wir die Wahrheit über die jährliche Katzenimpfung auf und enthüllen die Risiken, die damit einhergehen.
Katzenimpfung mit möglichen Folgen
Unsere Katzen haben ein genetisches Gedächtnis, das eine jährliche Impfauffrischung nicht rechtfertigt. Studien aus den USA legen nahe, dass bestimmte Impfungen das Risiko von Tumoren erhöhen können. Besonders an den Injektionsstellen zwischen den Schulterblättern und seitlich am Rumpf können sogenannte Impf-Sarkome entstehen. Bisher ist unklar, welcher Impfstoff genau diese Tumore verursacht. Verdächtigt werden jedoch Impfungen gegen Tollwut und Leukose.
Es wird empfohlen, die Injektionsstelle nach der Impfung genau zu beobachten. Sollte sich dort eine Verhärtung oder ein Knoten bilden, sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Im Frühstadium können solche Tumore oft vollständig entfernt werden. Allerdings birgt die Entfernung von Tumoren an den Injektionsstellen zwischen den Schulterblättern eine Gefahr, da sie sich in der Nähe der Wirbelsäule befinden und die Entfernung schwierig sein kann.
Neben Tumoren kann es auch zu anderen Impfschäden wie dem anaphylaktischen Schock kommen. Dies äußert sich durch allergische Reaktionen mit Durchfall und Erbrechen. In solchen Fällen sollte das Tier umgehend von einem Tierarzt behandelt werden.
Von Antikörpern bis zur Immunität
Bei menschlichen Impfungen wird die Dauer des Immunschutzes durch Antikörpermessungen geprüft. Diese Messungen liefern wichtige Informationen über die Wirksamkeit der Impfung. Neben den Antikörpern spielt auch das erzeugte Immun-Gedächtnis gegen Viren und Bakterien eine Rolle. Zwar halten sich nicht bei allen Impfstoffen die Antikörper über längere Zeit im Körper, aber das bedeutet nicht, dass der Schutz verschwindet.
Eine zelluläre Immunität spielt ebenfalls eine große Rolle. Abwehrzellen, die schon einmal mit einem Erreger in Berührung gekommen sind, verbleiben viele Jahre bis lebenslang im Körper und werden aktiv, wenn der Erreger erneut auftritt. Diese Abwehrzellen setzen eine ganze Reihe von Immunreaktionen in Gang. Auch Katzen und andere Kleintiere verfügen über diese zelluläre Immunität.
Impfung bei Katzen als Grundimmunisierung unerlässlich
Es ist wichtig zu beachten, dass eine verlässliche Grundimmunisierung für unsere Katzen unerlässlich ist. Freigängende Katzen benötigen in der Regel mehr Impfungen als reine Wohnungskatzen. Krankheiten wie die Katzenseuche, der Katzenschnupfen, Leukose und Tollwut sollten nicht unterschätzt werden. Der Erreger der Katzenseuche, das Parvovirus, ist äußerst widerstandsfähig und kann Monate bis Jahre außerhalb des Körpers in der Umgebung überleben.
Ob der Impfschutz lebenslang erneuert werden muss, ist unter Experten umstritten. Es gibt Anzeichen dafür, dass die Impfungen bei ausgewachsenen Katzen länger wirksam sind und eine gute körpereigene Abwehr gegen die Erreger besteht. Katzen, die als Welpen ordentlich grundimmunisiert wurden, sind daher oft sehr lange geschützt, möglicherweise sogar ein Leben lang.
Die FIP-Impfung ist aufgrund ihrer mangelnden Wirksamkeit unter Tierärzten umstritten. FIP steht für Feline Infektiöse Peritonitis, eine ansteckende Bauchfellentzündung bei Katzen.
Wichtige Punkte, die du beachten solltest
- Impfe nicht blind: Gemeinsam mit dem Tierarzt sollte überlegt werden, welche Impfungen wirklich notwendig sind und in welchen Abständen sie verabreicht werden sollten. Das Risiko steigt sowohl mit der Häufigkeit als auch mit der Gabe mehrerer Impfstoffe gleichzeitig an.
- Nachimpfung alle drei Jahre: Das genetische Gedächtnis von Katzen speichert Informationen ähnlich wie beim Menschen bis zu zehn Jahre lang. Es ist also nicht bekannt, dass Katzen und Hunde andere Regelungen benötigen.
- Jährliche Untersuchung beim Tierarzt: Eine regelmäßige Untersuchung hilft dabei, Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Eine Katzenkrankenversicherung kann ebenfalls sinnvoll sein, da sie die Behandlungskosten abdeckt.
- Impfung gegen Katzenseuche (Parvovirus): Auch Wohnungskatzen sind gefährdet. Der Impfstoff hierfür gilt als sicher.
- Reisen ins Ausland: Eine gültige Tollwut-Impfung ist Pflicht. Die Bescheinigung darf nicht älter als ein Jahr und nicht jünger als 30 Tage sein. Die meisten Tollwut-Impfstoffe bieten einen Schutz von bis zu drei Jahren.
- Vermeide Spritzenkombinationen: Der Einsatz von Mischspritzen und Mehrfach-Vakzinen erhöht das Risiko von Tumoren. Achte darauf, dass dein Tierarzt diese Praktiken weitgehend vermeidet.
Eine jährliche Auffrischung der Impfung ist unnötig
In der Vergangenheit wurde fast immer eine jährliche Auffrischung der Impfung empfohlen. Allerdings wird diese Empfehlung zunehmend kritisiert. Die Entscheidung über das Impfintervall wird in der Regel von den Impfstoffherstellern selbst getroffen, während viele Tierärzte kaum Einwände dagegen haben. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus den USA, die für weniger häufige Impfungen sprechen, werden hierzulande oft ignoriert. Veterinäre, die weniger häufig impfen, gehören leider immer noch einer Minderheit an und werden mit Anfeindungen konfrontiert.
Solange sich viele Tierärzte sträuben, müssen wir selbst für einen vernünftigen Impfplan für unsere Katzen sorgen. Die Devise sollte lauten: So viel wie nötig und so wenig wie möglich – ähnlich wie bei uns Menschen. Ein gesunder Lebensstil, eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und eine ausgeglichene Psyche tragen zu einem stabilen Immunsystem und einer starken Abwehrkraft bei. Regelmäßige Gesundheitschecks beim Tierarzt sind selbstverständlich.
Insgesamt ist es wichtig, eine fundierte Entscheidung über die Impfungen unserer Katzen zu treffen und sich nicht blind auf veraltete Empfehlungen zu verlassen. Die Gesundheit unserer Lieblinge steht an erster Stelle, und dies erfordert eine kritische Betrachtung der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse.