Silvesterböller, Tierarztbesuche, Veränderungen zu Hause oder Rolligkeit – es gibt viele Gründe, warum Katzen gestresst sein können. Doch wie erkennst du, ob deine Samtpfote “nur” gestresst ist oder tatsächlich rollig? Und wie kannst du gestresste Katzen beruhigen? Hier bekommst du einen Überblick über Tipps und Tricks, um deiner Katze in stressigen Situationen zu helfen.
Wenn Katzen gestresst sind
Katzen sind sehr empfindlich und reagieren sensibel auf ihre Umwelt. Wenn deine Katze zusätzlich rollig ist, ist sie aufgrund ihres veränderten Hormonhaushalts sowieso unruhig. Es gibt viele Dinge, auf die deine Katze mit Stress reagieren kann, auch auf Kleinigkeiten, die du vielleicht gar nicht als Veränderung wahrnimmst, wie zum Beispiel neues Futter oder eine andere Katzenstreu.
Anzeichen von Rolligkeit und Stress bei Katzen
Verschiedene Signale deuten darauf hin, dass deine Katze rollig ist. Diese Verhaltensweisen sprechen für die Fortpflanzungsbereitschaft deiner Samtpfote:
- lautes und häufiges Miauen
- Unruhe
- ständiges “Nach-Draußen-Wollen”
- Herumrollen auf dem Boden
- Katzenpipi in der Wohnung, nicht nur im Katzenklo
- generelle Verhaltensänderungen
Während der Rolligkeit können weitere Anzeichen auftreten, wie aggressives Verhalten, Appetitlosigkeit, Unwilligkeit, gestreichelt zu werden, Verstecken, Fauchen, Kratzen, übermäßiges Putzen bis hin zu Irritationen und Verletzungen sowie Durchfall.
Ist es Rolligkeit oder Stress?
Um deine Katze wirklich beruhigen zu können, musst du zunächst herausfinden, was den Stress auslöst. Ist sie gerade rollig, gestresst oder beides? Beobachte deine Katze genau und achte darauf, wann das stressige Verhalten auftritt und in welchem Zusammenhang. Auch dein eigenes Verhalten kann sich auf deine Katze übertragen. Falls du den Stress nicht auf eine bestimmte Ursache zurückführen kannst, kann ein Stresstagebuch helfen.
Stress vorbeugen
Damit erst gar kein Stress aufkommt, solltest du einige Grundsätze für das Zusammenleben mit deiner Katze beachten. Deine Katze sollte einen eigenen Rückzugsort haben, an dem sie sich entspannen kann. Ein Kratzbaum oder ein gemütlicher Korb ermöglichen deiner Katze, zur Ruhe zu kommen, vor allem wenn Besuch da ist. Das Katzenklo sollte an einem ruhigen Ort platziert werden, und wenn du mehrere Katzen hast, sollten sie auch jeweils einen eigenen Trink- und Futternapf haben.
Katzen beruhigen – Tipps und Tricks
Um deine gestresste Katze zu beruhigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Diese kannst du sowohl bei Rolligkeit als auch bei Stress-Symptomen anwenden. Hier ist es wichtig, trial-and-error auszuprobieren und zu schauen, was funktioniert.
Bleib ruhig!
Der erste und wichtigste Tipp bei einer aggressiven oder gestressten Katze ist, selbst ruhig zu bleiben. Wenn du hektisch wirst, in der Wohnung herumläufst oder sogar laut wirst, wird deine Katze noch mehr gestresst. Bleib also selbst entspannt und strahle diese Ruhe aus.
Halte Distanz
Wenn deine Katze faucht, miaut, kratzt oder auf andere Weise aggressiv ist, solltest du auf Distanz gehen. Versuche nicht, sie zu fangen oder festzuhalten, sondern setze dich ruhig irgendwo hin. Respektiere, dass deine Katze gerade nicht angefasst werden möchte, und warte, bis sie sich entspannt hat.
Streichle und rede beruhigend
Wenn sich deine Katze wieder beruhigt hat und du sie anfassen kannst, verwöhne sie mit einer Extraportion Liebe. Sprich langsam und ruhig, streichle sie an den Stellen, die sie besonders mag, und versuche, ihr Stresslevel zu senken.
Snacks helfen
Rollige Katzen können so sehr auf Partnersuche fixiert sein, dass sie vergessen zu fressen oder das Futter verweigern. Verwöhne deine Katze mit ihrem Lieblingsfutter oder probiere neue Snacks aus!
Ablenkung ist wichtig
Hat deine Katze ein Lieblingsspielzeug? Dann ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um es einzusetzen. Spiele mit deiner Katze und versuche, sie abzulenken.
Düfte zur Entspannung
Bestimmte Düfte wie Lavendel und Basilikum können beruhigend auf deine Katze wirken. Du kannst eine Duftlampe ausprobieren, aber beachte, dass nicht alle Katzen Düfte mögen. Beobachte also ihre Reaktion.
Wärme tut gut
Gerade bei rolligen Katzen kann Wärme Wunder bewirken. Ein warmes Körnerkissen kann helfen, deine Katze zu beruhigen und ihr zusätzliche Wärme zu bieten.
Katzenminze
Katzenminze oder Katzenmelisse wird eine beruhigende Wirkung nachgesagt. Viele Katzen reiben den Kopf daran oder knabbern sogar an der Pflanze. Probiere aus, ob deine Katze davon begeistert ist, aber sei vorsichtig – nicht alle Katzen mögen den Duft, und zu große Mengen können zu Magenproblemen führen.
Rescue Tropfen
In besonders stressigen Situationen können Rescue Tropfen mit hochwertigen Inhaltsstoffen helfen. Achte darauf, dass sie kein Baldrian enthalten, da dieser bei Katzen das Gegenteil von beruhigend wirkt. Wirkstoffe wie Ashwagandha, Johanneskraut oder Hopfen können hilfreich sein.
Hygiene
Reinige das Katzenklo besonders häufig, wenn deine Katze rollig ist. Während dieser Zeit hinterlässt deine Katze gerne Duftmarken, um Kater anzulocken. Es ist besser, das Katzenklo öfter zu reinigen, um unerwünschte Duftmarken in der Wohnung zu vermeiden.
Männer müssen draußen bleiben
Wenn du nicht möchtest, dass deine Katze Kitten bekommt, lasse auch keine kastrierten Kater in ihre Nähe. Das führt nur zu Stress.
Stress als Dauerzustand
Ist deine Katze dauerhaft gestresst, aggressiv und lässt sich während der Rolligkeit kaum beruhigen, solltest du handeln. Wenn du nicht erklären kannst, woher der plötzliche Stress kommt und keine Tipps oder Hausmittel helfen, solltest du zum Tierarzt gehen. Auch körperliche Erkrankungen können Stress verursachen.
Kastration bei rolligen Katzen
Wenn deine Katze nicht kastriert ist, kann sie mehrmals im Jahr rollig werden. Wenn sie aggressiv wird oder ständig gestresst ist, kann es sinnvoll sein, über eine Kastration nachzudenken. Sprich dazu in Ruhe mit deinem Tierarzt!
Jetzt kennst du die besten Tipps und Tricks, um deine gestresste Katze zu beruhigen. Probiere sie aus und finde heraus, was am besten für deine Samtpfote funktioniert.