Die meisten Katzenbesitzer kennen das Problem: Man möchte das Futter umstellen, hat vielleicht ein tolles neues Produkt besorgt oder die gewohnte Sorte gibt es nicht mehr. Doch die Katze verweigert das neue Futter!
Kranke Katzen verweigern oft das Essen, sogar nach überstandener Krankheit. Sie fressen nur wenig oder sind wählerisch. Das gleiche Problem tritt auch auf, wenn Katzen von einer gewohnten, aber ungesunden oder unverträglichen Sorte auf besseres Futter oder sogar Rohfleisch umgestellt werden sollen.
Viele Katzen essen lieber gar nichts als ihr bevorzugtes Futter. Genau damit haben sie ihre Besitzer im Griff, denn aus Sorge um das geliebte Tier wird dann wieder das Lieblingsfutter hingestellt.
Diese Sorge ist jedoch nicht unbegründet. Katzen, die über einen Zeitraum von mehr als 24 Stunden nichts fressen, können an einer potenziell lebensgefährlichen hepatischen Lipidose erkranken.
Es ist ein Irrglaube anzunehmen, dass die Katze schon fressen wird, wenn sie hungrig genug ist. Viele Katzen lernen, wie sie ihre Besitzer manipulieren können, und machen davon reichlich Gebrauch.
Die Ursachen für eine Futterverweigerung können sehr unterschiedlich sein und erfordern daher unterschiedliche Lösungsansätze.
Futterverweigerung ohne Krankheitsursachen
Wenn keine Krankheit dahintersteckt und die Katze das gewohnte Futter problemlos frisst, müssen die Gewohnheiten überdacht werden. Hier sind einige Ideen, wie man eine ansonsten gesunde Katze dazu bringt, das angebotene Futter zu fressen. Allerdings erfordert dies meistens Geduld und eine schrittweise Umstellung.
- Kein Futter tagsüber zur freien Verfügung stellen.
- Das Futter hinstellen und wenn die Katze nicht frisst, es nach 10 Minuten wieder entfernen. 1-2 Stunden später erneut anbieten.
- Wenn die Katze bisher nur Trockenfutter gefressen hat, kann man es zum Beispiel mit Nassfutter mischen oder das Trockenfutter mörsern und über das Nassfutter/Fleisch streuen.
- Neues Futter unter das gewohnte Futter mischen und nach und nach die Menge des neuen Futters erhöhen und das alte reduzieren.
- Bei der Umstellung auf Rohfütterung kann es sinnvoll sein, das Fleisch zunächst zu kochen oder zu braten (aber nur ohne Knochen) und es dann nach und nach immer weniger durchzugaren.
Futterverweigerung aufgrund von Krankheit oder nach Krankheit
Katzen verweigern oft das Futter bei Krankheiten. Zum Beispiel wollen sie bei Fieber oder Erbrechen nicht fressen. Auch bei CNI, der chronischen Niereninsuffizienz, verweigern Katzen in einigen Stadien das Futter. Sie zeigen zwar oft Appetit, wenden sich aber sofort ab, sobald sie das Futter riechen.
Der Grund dafür ist meistens ein gewisser Grad der Austrocknung oder Übelkeit aufgrund von Magensäureüberschuss.
Besonders problematisch ist es, wenn selbst das sonst heißgeliebte Futter verweigert wird. Wie bereits erwähnt, steigt ab einem Zeitraum von mehr als 24 Stunden ohne Futter die Gefahr einer hepatischen Lipidose enorm.
In Fällen von Futterverweigerung über einen Zeitraum von mehr als 24 Stunden sollte man daher einen Tierarzt oder Tierheilpraktiker kontaktieren. Es ist wichtig, die Ursache der Futterverweigerung herauszufinden und dagegen anzugehen.
Es kann auch notwendig sein, die Katze beim Fressen zu unterstützen, da sie nach einer Futterverweigerung oft nicht von alleine wieder anfängt zu fressen. Hierzu können beim Tierarzt verschiedene Päppelfuttermittel erworben werden. Zu Beginn kann auch das gewohnte Futter fein püriert und mit Hühnerbrühe gemischt in einer großen Spritze (ohne Nadel) verabreicht werden.
Es ist jedoch wichtig, der Katze immer wieder Futter anzubieten. In einem solchen Fall kann man nahezu alles versuchen, um die Katze wieder freiwillig fressen zu lassen.
Futteranreize:
- Manche Katzen lieben zum Beispiel Eier, entweder in Form von reinem Eiweiß (auch als Pulver erhältlich) oder als Rührei.
- Babynahrung wird von vielen Katzen gerne genommen und lässt sich gut in Spritzen aufziehen.
- Auch menschliche Nahrung wie Quark, Schinken, Käse oder Sahne kann zur Appetitanregung gegeben werden, sollte aber nicht über einen längeren Zeitraum ausschließlich gefüttert werden.
- Fisch reizt viele Katzen und kann ihnen helfen, wieder etwas zu fressen.
Um die Katze zum Fressen zu animieren, kann man auch den Futterplatz verändern. Zum Beispiel kann man in solchen Fällen auch auf dem Tisch oder einer Anrichte füttern. Ein erhöhter Platz wie auf einem Buch kann für die Katze ebenfalls angenehmer sein.
Zudem kann das Futter leicht angewärmt werden, da viele Katzen warmes Essen intensiver riechen und es eher annehmen.
Manchmal frisst die Katze fast automatisch, wenn sie schläft und man ihr das Futter direkt unter die Nase hält.
Es lohnt sich auch, unterschiedliche Arten von Futter zu probieren, wie zum Beispiel Paté oder Gelee.
Es ist wichtig, über den Tag verteilt immer wieder Futter anzubieten, da kranke Katzen meistens nur kleine Mengen fressen.
Man kann kleine Mengen einer Leckerei über das Futter geben, wie zum Beispiel gebröseltes Trockenfutter, geriebenen Käse, etwas Thunfisch oder Thunfischwasser, Sahne oder Sahnequark, besondere Leckerchen oder einige Tropfen Maggi.
Es ist ratsam, solche Maßnahmen unter Begleitung eines Tierarztes oder Tierheilpraktikers durchzuführen. Die Appetitanregung kann auch mit einigen Medikamenten oder mit Bioresonanz unterstützt werden.
Wenn Sie diesen Text in einer akuten Situation aus Sorge um Ihre Katze lesen, drücke ich Ihnen die Daumen, dass Sie und Ihre Katze es gemeinsam schaffen!
Claudia Taubert / Februar 2015