Kfz-Schutzbriefe: Die clevere Alternative zum ADAC

Kfz-Schutzbriefe: Die clevere Alternative zum ADAC

Jeder Autofahrer fürchtet sich davor: Auf dem Weg in den wohlverdienten Urlaub macht das Fahrzeug seltsame Geräusche. Nur noch ein paar Kilometer und dann ist Schluss mit lustig. In solchen Momenten muss ein Abschleppdienst gerufen, die Situation trotz Sprachbarriere erklärt und ab zur nächsten Werkstatt. Wenn sich die Reparatur länger hinzieht, muss auch noch eine Unterkunft gefunden werden. Solche Pannen sind immer ärgerlich, besonders im Urlaub. Doch wer gut vorbereitet ist, kann sich viel Frust und Geld sparen.

Viele Autolenker denken zuerst an eine Mitgliedschaft in einem Automobilclub. Kein Wunder, dass der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) mit 21,2 Millionen Mitgliedern unangefochten auf Platz 1 der Beliebtheits-Rangliste steht. Auf Platz 2 folgt der Automobilclub von Deutschland (AvD) mit 1,4 Millionen Mitgliedern, gefolgt vom Auto Club Europa (ACE) mit 630.000 Mitgliedern. Neben diesen bekannten Clubs gibt es jedoch auch preiswertere Alternativen für Pannen- und Unfallhilfe, wie beispielsweise der Bruderhilfe Automobil- und Verkehrssicherheitsclub (BAVC) oder der Kraftfahrer-Schutz (KS/Auxilia).

Kfz-Schutzbriefe bieten zuverlässige Hilfe

Bei der Suche nach einer kostengünstigen Alternative muss es nicht unbedingt eine Clubmitgliedschaft sein. Je nach Bedarf können auch die preiswerten Kfz-Schutzbriefe infrage kommen. “Wer sich nur gegen Pannen absichern möchte, fährt in der Regel am günstigsten mit einem Schutzbrief der eigenen Kfz-Versicherung”, sagt Peter Grieble, Versicherungsexperte bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Schutzbriefe der eigenen Versicherung gibt es schon ab 5 Euro pro Jahr. Bei einer fremden Versicherung können die Kosten bis zu 50 Euro pro Jahr betragen.

Die Leistungen der Schutzbriefe sind im Wesentlichen identisch mit denen der Clubmitgliedschaften. Sie bieten Unfall- und Pannenhilfe und decken Abschleppkosten im In- und Ausland bis zu einer bestimmten Höchstsumme ab. “Die meisten Abschleppkosten liegen innerhalb dieser Höchstsumme”, sagt Grieble. Nur in Ausnahmefällen überschreiten die Kosten tatsächlich den Höchstsatz. Darüber hinaus übernehmen die meisten Versicherer bei Fahrzeugausfall auch Kosten für Übernachtungen oder die Mietwagenkosten, ähnlich wie bei den teureren Premium-Mitgliedschaften der Automobilclubs. Schutzbriefversicherte müssen also kaum Abstriche bei den Leistungen befürchten. “Beschwerden über geringere Leistungen von Schutzbriefversicherten sind mir nicht bekannt”, sagt Grieble.

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Unterschiede bei der geografischen Abdeckung

Versicherungsnehmer sollten jedoch darauf achten, in welchem geografischen Bereich die Pannenhilfe gilt. “Fatal sind natürlich Fälle, in denen der Autofahrer glaubt, er sei europaweit abgesichert, aber tatsächlich nur in Deutschland Schutz hat”, warnt der Experte. Hier können sich die Schutzbriefe je nach Versicherer unterscheiden. Außerdem sollten Autofahrer klären, ob der Schutzbrief nur das eigene Fahrzeug oder auch den Fahrer als Person abdeckt. Wenn der Schutz für die versicherte Person gilt, sind auch Pannen mit anderen Fahrzeugen oder Mietwagen abgesichert. Während sich die Leistungen der meisten Automobilclubs auf die Person beziehen, versichern Schutzbriefe häufig nur ein bestimmtes Fahrzeug.

Servicequalität und Extras

Neben der finanziellen Leistung spielt auch die Servicequalität eine wichtige Rolle. Dazu zählen die telefonische Erreichbarkeit sowie die Wartezeit im Pannenfall. Die gute Nachricht laut Grieble: Hier gibt es keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Kfz-Schutzbriefversicherern und den Automobilclubs.

Ein nennenswerter Unterschied besteht jedoch darin, dass Kfz-Versicherer manchmal keine älteren Fahrzeuge versichern, da diese anfälliger für Pannen sind. Das spricht klar für eine Clubmitgliedschaft. Und auch wer bestimmte Extras wie technische Beratung, Routenplanung oder Mitgliederzeitschriften schätzt, kommt um einen Automobilclub nicht herum. “Je nach Bedarf kann das interessant sein, aber versicherungstechnisch sind diese Leistungen nicht relevant”, sagt Grieble.

Wenn Sie sich einen Neuwagen zulegen, haben Sie übrigens noch eine weitere Alternative. Einige Fahrzeughersteller bieten in den ersten beiden Jahren eine sogenannte Mobilitätsgarantie. Diese freiwillige Serviceleistung für Neuwagenbesitzer deckt Kosten für Abschleppdienste, Ersatzwagen und sogar Übernachtungen im Pannenfall ab. Voraussetzung dafür sind regelmäßige Wartungen in Vertragswerkstätten. Gegen einen Aufpreis können diese Mobilitätsgarantien nach Ablaufzeit auch verlängert werden.

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