Sie wissen sicher, dass jedes Kraftfahrzeug im deutschen Straßenverkehr über eine Haftpflichtversicherung verfügen muss. Doch was passiert, wenn Sie Ihre Kfz-Versicherung nicht bezahlen? In diesem Beitrag erfahren Sie die möglichen Konsequenzen und welche Schritte auf Sie zukommen können.
Wenn die Kasse der Versicherungsgesellschaft leer bleibt
Jedes Kraftfahrzeug, das im deutschen Straßenverkehr zugelassen ist, muss gesetzlich über eine Haftpflichtversicherung verfügen. Diese Versicherung übernimmt die Kosten für Schäden, die einer dritten Person durch einen Verkehrsunfall entstehen. Um von diesem Schutz profitieren zu können, müssen jedoch Versicherungsbeiträge gezahlt werden.
Für die Bezahlung der Kfz-Versicherung bieten die meisten Versicherungsgesellschaften verschiedene Optionen an – sei es jährlich im Voraus, halbjährlich, vierteljährlich oder monatlich. Doch was passiert, wenn Sie die Kfz-Versicherung gar nicht bezahlen?
Kfz-Versicherung nicht bezahlt: Was passiert als Nächstes?
Wenn Sie die für Ihr Auto benötigte Versicherung nicht bezahlen, können folgende Schritte auf Sie zukommen:
- Zunächst wird die Versicherungsgesellschaft Sie an die ausstehende Zahlung erinnern. Möglicherweise haben Sie die Kfz-Versicherung einfach zu spät bezahlt und das Ganze klärt sich noch auf.
- Vergeht eine gewisse Zeit und Sie haben die Kfz-Versicherung immer noch nicht bezahlt, kommt eine Mahnung auf Sie zu, die normalerweise zusätzliche Gebühren mit sich bringt.
- Danach haben Sie 14 Tage lang Zeit, die Zahlung zu leisten. Wenn Sie dies nicht tun, wird Ihre Kfz-Versicherung gekündigt, und zwar wegen Nichtzahlung der Beiträge. Dadurch erlischt Ihr Versicherungsschutz.
Anschließend wird die entsprechende Versicherungsgesellschaft das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) darüber informieren, dass Sie Ihre Kfz-Haftpflichtversicherung nicht bezahlt haben.
Daraufhin kümmern sich entweder die Polizei oder das zuständige Ordnungsamt darum, dass Ihr Auto stillgelegt wird – wegen nicht bezahlter Versicherung. Die Kosten für diese Aktion müssen Sie ebenfalls tragen.
Wer die Kfz-Versicherung nicht bezahlt, muss außerdem eine “Zwangsentstempelung” befürchten. Dabei werden die entsprechenden Plaketten von Ihrem Nummernschild abgekratzt. Außerdem wird der Fahrzeugschein bzw. die Zulassungsbescheinigung Teil I eingezogen.
Danach dürfen Sie das betroffene Fahrzeug nicht mehr im öffentlichen Straßenverkehr steuern oder parken. Wenn Sie trotzdem damit fahren und einen Verkehrsunfall verursachen, bleiben Sie in der Regel auf den gesamten Kosten sitzen. Denn: Wird die Autoversicherung nicht bezahlt, erlischt der Versicherungsschutz.
Kfz-Versicherung nicht bezahlt: Kommt eine Strafe auf Sie zu?
Wenn Sie die Autoversicherung nicht bezahlt haben und sich trotzdem hinter das Steuer eines versicherungslosen Fahrzeugs setzen, begehen Sie gemäß § 6 Absatz 1 des Pflichtversicherungsgesetzes (PflVG) eine Straftat. Dort heißt es:
“Wer ein Fahrzeug auf öffentlichen Wegen oder Plätzen gebraucht oder den Gebrauch gestattet, obwohl für das Fahrzeug der nach § 1 erforderliche Haftpflichtversicherungsvertrag nicht oder nicht mehr besteht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.”
Um auf Nummer Sicher zu gehen, ist es empfehlenswert, von vornherein einen Einzug der Autoversicherung per Lastschrift zu vereinbaren und darauf zu achten, dass das Konto stets über eine ausreichende Deckung verfügt. Auf diese Weise können Sie vermeiden, dass es soweit kommt, dass Sie die Kfz-Versicherung nicht bezahlt haben und sich mit den oben beschriebenen Konsequenzen herumschlagen müssen.