Wenn es um eine Kfz-Versicherung geht, gibt es viele Faktoren, die man berücksichtigen sollte. Einer davon ist der Rabattschutz. In diesem Artikel erfährst du, was es damit auf sich hat und für wen er empfehlenswert ist.
Was versteht man unter einem Rabattschutz?
Ein Rabattschutz ist ein Zusatzbaustein, den man bei vielen Kfz-Versicherungen optional hinzubuchen kann. Er sorgt dafür, dass man im Falle eines selbstverschuldeten Unfalls keine Rückstufung in der Schadenfreiheitsklasse und somit keine höhere Prämie für die Versicherung zahlen muss.
Normalerweise steigt man mit den Jahren in den Schadenfreiheitsklassen auf und erhält dadurch einen Rabatt auf die Versicherungsprämie. Wenn man jedoch einen Schaden verursacht und die Versicherung den Schaden reguliert, verliert man einige der bereits angesammelten schadenfreien Jahre und fällt somit in der Rabattstaffel zurück. Dadurch erhöht sich die jährliche Prämie.
Ein Beispiel: Ein Fahrer hat bereits neun schadenfreie Jahre und ist in der SF-Klasse 9. Nach einem selbstverschuldeten Unfall wird er in der nächsten Jahresperiode auf die SF-Klasse 3 zurückgestuft und seine jährliche Prämie erhöht sich von 300 Euro auf 400 Euro.
Mit einem Rabattschutz bleibt der bereits erreichte Beitragsrabatt bestehen, auch wenn man einen Schaden regulieren lässt.
Welche Versicherungsarten sind abgedeckt?
Den Rabattschutz bieten die meisten Kfz-Versicherer sowohl in der Haftpflicht- als auch in der Vollkaskoversicherung an. In der Teilkaskoversicherung ist ein Rabattschutz hingegen überflüssig, da sich hier im Schadensfall die Prämie ohnehin nicht verteuert.
Rabattschutz und Rabattretter: Worin liegt der Unterschied?
Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen dem Rabattschutz und dem Rabattretter. Während der Rabattschutz in aktuellen Kfz-Versicherungstarifen zu finden ist, enthalten lediglich ältere Tarife einen Rabattretter.
Der Rabattretter lässt sich nur ein einziges Mal in Anspruch nehmen und greift meist erst ab der SF-Klasse 25. Der Rabattschutz hingegen kann wiederholt genutzt werden, solange pro Jahr nicht mehr als ein Schaden reguliert wird. Je nach Anbieter steht der Rabattschutz oft schon ab SF 4 bis SF 6 als Option zur Verfügung.
Welche Nachteile bringt der Rabattschutz mit sich?
Mit dem Rabattschutz sind nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile verbunden. Einer davon sind die höheren Versicherungskosten. Wer sich für einen Tarif mit Rabattschutz entscheidet, muss mit einer höheren Versicherungsprämie rechnen. Diese Tarife sind häufig um etwa 15 bis 25 Prozent teurer als herkömmliche Kfz-Versicherungen. Solange kein Schaden entsteht, ist ein Tarif mit Rabattschutz somit finanziell ungünstiger.
Ein weiterer Nachteil ist, dass der geschützte Beitragsrabatt beim Wechsel zu einem anderen Versicherer nicht mitgenommen wird. Sobald der Versicherungsnehmer seinen Vertrag kündigt, verliert er den Rabattschutz und fängt beim neuen Versicherer wieder in der Schadenfreiheitsklasse an, die der regulären Rückstufung nach einem gemeldeten Schaden entspricht. Dadurch wird der Wechsel zu einem anderen Versicherer nach der Regulierung eines Schadens unattraktiv.
Für wen ist eine Kfz-Versicherung mit Rabattschutz empfehlenswert?
Ob sich die Mehrkosten für einen Rabattschutz lohnen, hängt von der Schadenshäufigkeit ab. Wenn man häufiger einen Kleinschaden verursacht, kann der Rabattschutz die Versicherung in Anspruch nehmen, ohne dass die Prämie gleich teurer wird. Bei langjährigem unfallfreiem Fahren fallen hingegen die Zusatzkosten für den Rabattschutz-Tarif stärker ins Gewicht.
Der Rabattschutz bringt auch im Schadenfall mehr Vorteile, wenn man noch keine hohe SF-Klasse erreicht hat. In niedrigen SF-Klassen erhöht sich die Prämie nach einem Schaden in der Regel stärker als in der höchsten SF-Klasse.
In erster Linie lohnt sich der Rabattschutz also für jüngere Fahrerinnen und Fahrer, die mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis ihres Kfz-Versicherers zufrieden sind und ihren bereits erreichten Beitragsrabatt auch im Falle eines Schadens sichern wollen.