Kia präsentiert drei neue Elektroautos: Die Zukunft rückt näher

Kia präsentiert drei neue Elektroautos: Die Zukunft rückt näher

Kia hat in Seoul drei spannende neue Elektroautos enthüllt: das Serienmodell des SUVs EV5 sowie die Konzeptstudien der Limousine EV4 und des kompakten SUVs EV3. Die Marke, die zur Hyundai Motor Company gehört, erweitert damit ihr Portfolio, das bereits den EV6, das kürzlich vorgestellte Luxus-SUV EV9, den Niro EV und den e-Soul umfasst. Kia setzt konsequent auf Elektromobilität und plant, bis 2026 eine Million Elektrofahrzeuge pro Jahr zu produzieren. Die beeindruckende e-GMP-Plattform des Konzerns weckt hohe Erwartungen, die jedoch teilweise enttäuscht werden.

Der EV5 – das nächste Elektroauto in der Reihe

Der EV5 wird das nächste Elektroauto sein, das auf den Markt kommt. Mit einer Länge von 4,62 m, einer Breite von 1,88 m und einer Höhe von 1,71 m ist er ein typisches SUV. Das Design ist bereits seit einigen Wochen bekannt, neu sind jedoch die technischen Daten. Für den koreanischen Markt – und vermutlich auch für den deutschen Markt – wird es eine Version mit Frontantrieb und zwei Batterieoptionen geben. Die Basisvariante bietet eine Kapazität von 58 kWh, während die teurere Version 81 kWh bietet. Die Motorleistung beträgt 160 kW. Darüber hinaus wird die 81-kWh-Batterie mit Allradantrieb, einem zusätzlichen Heckmotor und einer Systemleistung von 225 kW angeboten.

e-GMP mit 400 Volt und längeren Ladezeiten

Die Ladezeit des EV5 wird mit 27 Minuten für einen Ladehub von 30% auf 80% angegeben. Für den üblichen Vergleich von 10% auf 80% ergibt dies rechnerisch 38 Minuten. Dies deutet darauf hin, dass die e-GMP-Plattform mit einer Spannungsebene von 400 Volt arbeitet, im Gegensatz zur 800-Volt-Spannungsebene des EV6, der für den Standardladehub nur 18 Minuten benötigt. Die Frage für potenzielle Kunden ist, ob der EV5 trotz dieser Einschränkung deutlich günstiger sein wird. Hierzu gibt es noch keine Informationen.

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Bidirektionales Laden ist möglich

Der EV5 wird über einige Features verfügen, die Kia fast überall anbietet, die jedoch nicht selbstverständlich sind. Zum Beispiel wird er V2L-fähig sein, was bedeutet, dass er externe elektrische Geräte mit Strom versorgen kann. Außerdem ist der EV5 bereit für bidirektionales Laden (V2G). Bis 2025 wird die Anzahl der Elektroautos, die dazu in der Lage sind, erheblich wachsen.

Die Pressekonferenz in Südkorea richtete sich an Käufer im Inland, in China und in den USA. Alle technischen Angaben und Preise beziehen sich auf diese Märkte. Für den EV5, EV4 und EV3 wird ein Preisspanne von 35.000 bis 50.000 US-Dollar angegeben. Umgerechnet wären das etwa 33.000 bis 47.000 Euro. Die Listenpreise werden jedoch immer auf die jeweiligen Zielmärkte zugeschnitten. Diese Werte sind also nur eine grobe Richtlinie.

EV4 Limousine als möglicher Ableger des Hyundai Ioniq 6

Bei der Konzeptstudie EV4 ist noch unklar, ob die Limousine als Pendant zum Hyundai Ioniq 6 entwickelt wird und die 800-Volt-Architektur der e-GMP-Plattform verwendet oder ob der EV4 aus Kostengründen auf die 400-Volt-Ausführung beschränkt bleibt. Das Design des EV4 hat sich deutlich von der Tigernasen-Ära unter Peter Schreyer entfernt. Das voluminöse Heck wirkt gewöhnungsbedürftig. Der EV4 wird als viertüriges Fahrzeug bezeichnet, es ist jedoch keine Heckklappe erkennbar – ähnlich wie beim Hyundai Ioniq 6 oder dem Tesla Model 3 wird es nur eine kleine Kofferraumklappe geben.

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Der EV3 könnte den e-Soul ersetzen

Für viele potenzielle Käufer sind die hohen Preise immer noch ein Hindernis für den Kauf eines Elektroautos. Der EV3 wird für sie besonders interessant sein, da er voraussichtlich den Kia e-Soul ersetzen wird. Das SUV-Design ist weiterhin weltweit erfolgreich. Fahrzeuge wie der Volvo EX30 oder der Jeep Avenger zeigen, wie man Fahrzeuge baut, die zwar den Anschein erwecken geländetauglich zu sein, aber in Wirklichkeit nahezu die gleichen Abmessungen wie der VW ID.3 haben, dessen Van-Design nicht überall gut ankommt. Während das äußere Design des EV4 und EV3 bereits nahe an den Serienfahrzeugen liegt, trifft dies bei den Innenräumen noch nicht zu. Es sind zum Beispiel Lenkräder zu sehen, die nicht rund, sondern stark abgeflacht oben und unten sind.

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Der Kia EV Day zeigt die Herausforderungen, vor denen die internationale Autoindustrie steht. Um mehr Kunden zu erreichen, muss es eine größere Auswahl und vor allem niedrigere Preise geben. Diese lassen sich jedoch nur durch geringeren Energiegehalt oder Ladeleistung realisieren. Wenn der Preis stimmt und die Leistungsdaten den individuellen Bedürfnissen entsprechen, könnten die Käufer über gewisse Einschränkungen hinwegsehen. Derzeit wird bereits experimentiert, wie weit die Autohersteller in diesem Bereich gehen können.

Quelle: Autor des Originalartikels